Wohnst du noch oder sparst du schon?Alles, was du für deine „Student*innen-Bude“ (nicht) brauchst!
Von Michael Wudi
Erst kommt die Studienplatzzusage, dann geht für Viele die hektische Zimmersuche los – und irgendwann wird’s ernst: Der Umzug. Aber mit was? Löst du dein altes Zimmer bei deiner Familie auf und nimmst alles mit? Einige behalten wohl ihr altes „Kinderzimmer“ – oder nehmen nur einige Möbelstücke mit.
Mit einem neuen Zuhause und dem Beginn einer neuen Lebensphase, möchten sich Viele auch einrichtungsmäßig verändern. Und tatsächlich verändert sich einiges: Du wirst wahrscheinlich mehr Bücher und Ordner haben, die du verstauen musst. Endlich ist die Gelegenheit da, sich ein größeres Bett zu besorgen. Oder hast du in deinem neuen Zimmer weniger Platz als vorher und musst nun kreativ damit jonglieren. Und welche Eltern geben ihr ganzes Werkzeug, Geschirr und die Kochutensilien ihren Sprösslingen mit, die von dannen ziehen?
1. Warum du nicht alles neu brauchst
Selbst wenn du Erspartes hast, musst du nicht unbedingt in ein Einrichtungshaus rennen und dir alles neu kaufen. Unterschätz nicht, wie schnell sich solche Ausgaben summieren können.
Auch aus ökologischen Gründen ist diese Shopping-Taktik fragwürdig. Schon allein, weil die wenigsten Studierenden so viel Geld zur Verfügung haben, dass sie sich viele „gute“ Sachen leisten können, die lange halten, aus unproblematischen Produktionsbedingungen stammen – und womöglich auch zeitlos chic sind. Anstatt alles neu zu kaufen, gibt es viele Möglichkeiten sehr günstig oder gar kostenlos an Einrichtungsgegenstände zu kommen. Und natürlich kann auch ein Mix aus Neuem und Altem gut, wenn nicht sogar spannender, aussehen.
Wo du gebrauchte Möbel und anderes Nützliches findest:
auf der Straße oder vom Sperrmüll (in manchen Städten gibt es zentrale Termine, was deine Erfolgschancen erhöht!)
über Anzeigen (im Internet oder klassisch am Schwarzen Brett)
auf Flohmärkten
in Sozialkaufhäusern (oft betrieben von karitativen Verbänden oder Kommunen)
Gebrauchtmöbel-Läden
von Freund*innen und Verwandten
Auf der Straße lässt sich manch individuelles Schmuckstück finden.
2. Acht Tipps zum Thema Nachhaltigkeit und studentisches Wohnen
Weniger (Möbel) = Mehr (Platz)!
Möbel gebraucht kaufen / organisieren.
Kaputte Möbel reparieren – so kann mithilfe eines Winkels schnell ein wackelndes Element stabilisiert werden.
Alte Möbel mit etwas Farbe oder neuem Stoff aufhübschen – Upcycling genannt.
Materialien für Möbelbau recyceln.
Beim Neukauf von Möbeln: Keine Tropenhölzer und am besten aus Vollholz oder anderen nachwachsenden Materialien.
Bei Geräten: Falls du in einer WG wohnst, könnt ihr euch Technik teilen – Sharing is Caring … for Nature! Welcher Haushalt braucht schon mehrere Drucker?
Insbesondere bei großen Geräten wie Kühlschrank oder Waschmaschine solltest du auf den Stromverbrauch achten.
3. Die Theorie der Student*innen-Bude: Allgemeine Tipps
Was du für dein neues Zuhause brauchst, musst du nicht nur deiner Intuition überlassen. Du kannst dir vorher Gedanken machen, wie die nächsten Jahre geplant sind:
Ziehst du in die Stadt, von der du jetzt schon weißt, dass du dort (nicht) lange bleiben möchtest? Oder hast du fürs dritte Semester einen Auslandsaufenthalt schon fest eingeplant und willst dringend für den Master an die Hochschule xy ans andere Ende der Republik? Je mobiler du bleiben möchtest, desto mehr solltest oder könntest du dich mit einem minimalistischem Einrichtungsstil anfreunden.
Versuch bei der Möbel-Wahl, je nach Budget und „Lebensplanung“, einen stimmigen Kompromiss zwischen den Polen
handlich vs. stabil
günstig vs. wertig
zu finden.
Zusätzlicher Tipp: Bau keine starken Bindungen zu den Dingen auf und werde vor dem Umzug alles Unhandliche wieder los, indem du es den Nachmieter*innen überlässt oder weiterverkaufst. Praktisch sind natürlich Möbel, die leicht abzubauen sind und auch zu späteren Zeitpunkten noch erweiterbar sind.
Bei alten Elektrogeräten solltest du abwägen, was für dich günstiger ist: Wenn das Gerät sehr alt und auch noch kaputt ist (z.B. eine schlecht schießende Kühlschranktür), könnte ein Neugerät im Stromverbrauch viel günstiger sein (auf die Zeit gerechnet).
Noch ein Tipp zur Wandgestaltung: Wenn du ein kleines Zimmer beziehst, solltest du auf genügend Helligkeit achten! Dies gelingt mit hellen Möbeln, aber auch durch helle Wände. Wenn du helle Wandfarben ins Spiel bringen möchtest, solltest du diese besser großflächig anbringen.
Noch ein letzter praktischer Grundsatz: Nicht jedes Möbelstück mit dem Zusatz „multifunktionell“ ist dies auch. So gibt es nur wenige Schlafsofas, die beide Funktionen gut abdecken – oder sie sind sehr teuer. Lass deine Gäste lieber auf dem Bett mit einer Tagesdecke sitzen – anstatt ihren Rücken auf einer schlechten Sofa-Matratze zu ruinieren.
4. Fünf Ideen zum Möbel selbst bauen
Wer sich Möbel selbst baut, schlägt viele Fliegen mit einer Klappe: Einerseits können die Möbel insbesondere bei kleinen Zimmern den vorhandenen Platz oft optimal ausnutzen. Andererseits macht das Bauen eine Menge Spaß – und die Stücke können je nach Geschmack individuell gestaltet werden! Zudem entlastet es meist deinen Geldbeutel und wenn du Gebrauchtes als Grundlage nimmst, spart es Rohstoffe.
Hinweis auf Affiliate-Links (*Werbung*): Wer über die mit *Werbung* markierten Links einkauft, unterstützt quasi nebenbei die redaktionelle Arbeit von Studis Online, da es sich hierbei um „Affiliate-Links“ handelt, d.h. wir bekommen eine kleine Provision, falls darüber tatsächlich ein Kauf zustande kommt. Die Auswahl erfolgte redaktionell unabhängig von etwaigen Provisionen.
Der Klassiker:
Ziegelsteine + Bretter = Bücherregal
Falls du irgendwie und irgendwo gleichförmige Steine auftreiben kannst, brauchst du nur noch Bretter … nun musst du das Material lediglich stapeln und fertig ist dein Regal. Und wenn du Bretter zur Hand hast, aber keine Steine, kannst du diese natürlich mit Winkeln an der Wand befestigen (über der Tür wahre Stauwunder!).
Rustikal-Chic:
Flexibel Weinkisten würfeln
Falls du schöne Weinkisten oder andere Holzkisten zur Verfügung hast, ist das Regal-Bauen sogar noch leichter! Stapeln und fertig! Und aufgehängt sehen sie auch gut aus – oder als Fahrrad-Korb Du kannst die Kisten natürlich auch neu kaufen (via amazon.de *Werbung*).
Zusätzlicher Pluspunkt: Du sparst dir Umzugskartons für den nächsten Umzug und das Packen!
Der Hänger:
Seil + Haken + Stange = Garderobe + Wäscheständer
Eine hängende Garderobe spart Platz und nutzt den Raum gut aus – und wenn du eine Holzdecke hast, ist sie sogar leicht zu montieren.
Falls sie stabil angebracht ist, kannst du sogar auf Bügeln deine nasse Wäsche trocknen und direkt hängen lassen.
Kleiner Nachteil: Eine Kleiderstangen-Lösung kann eventuell etwas unruhig wirken. Du solltest deswegen vorher überlegen, wo ein guter Platz hierfür ist – oder dich doch für eine Kommode oder einen geschlossenen Schrank entscheiden.
Die Universal-Grundlage:
Euro-Palette + x = Sofa, Tisch, Sessel, Bett, Regal ...?
Sehr beliebt sind auch selbstgebaute Möbel auf Grundlage von sogenannten Euro-Paletten. Mit etwas Inspiration aus dem Netz kannst dumit ihnen nicht nur Sofas sondern auch Betten, Liegen, Tische und Sessel bauen.
Wer ein Altbauzimmer und keine Höhenangst hat, gewinnt mit einem Hochbett viel viel Platz.
Wenn's eng wird:
Das Hochbett
Wer wenig Quadratmeter dafür mehr Kubikmeter hat – also ein schmales hohes Zimmer –, kann sich ein Hochbett oder eine Hochebene einbauen. Bei einer Bettgröße von 1,40 x 2,00 m hast du damit fast 3 Quadratmeter zusätzlich gewonnen!
Dafür brauchst du natürlich Einiges: Expertise, Werkzeug und viel Holzmaterial. Bei letzterem solltest du zuerst schauen, ob du vielleicht Glück hast und gebrauchtes Holz bekommen kannst, da die Kosten für das Holz aus dem Baumarkt nicht zu unterschätzen sind. Aber selbst wenn du dir neues Holz kaufen musst, kommt dir dies in Städten mit hohen Mieten günstiger, als die monatlichen Kosten eines größeren und wesentlich teureren Zimmers.
Für weitere Ideen deiner Do-It-Yourself-Möbel lohnt es sich auch selbst im Netz umzuschauen und dir weitere Inspirationen zu holen.
5. Was du sonst noch so brauchen könntest (mit *Werbung*)
Wer nicht so der DIY-Typ ist, findet natürlich auch im Netz praktische Dinge zum Verstauen und für die Bewältigung des Alltags.
Zum Ent-Chaos-isieren
Zum Lernen
Zum Werkeln
Akkubohrschrauber
Zum Möbel auf- und abbauen können wir nur wärmsten einen Akku(bohr)schrauber empfehlen – du glaubst gar nicht, wieviel Zeit und wunde Hände du dir mit so einem Gerät sparen kannst. Und falls du dir von Bekannten keinen Bohrer ausleihen kannst, ist sowas natürlich auch ziemlich praktisch! Du kannst versuchen, bei Discountern dein Glück mit günstigeren Geräten zu finden – und falls du sehr harte Wände und Decken hast, solltest du Ausschau nach (kabelgebundenen) leistungsstärkeren Geräten halten. Der Black+Decker-Akku-Bohrschrauber Compact (via amazon *Werbung*) bewegt sich im preislichen Mittelfeld – und bekommt auf Amazon eine Bewertung von 4,5 (jeweils in 09/2023 und 08/2021 stabil).
Was du sonst noch im Werkzeugkoffer brauchen könntest:
Hammer und Nägel
Schrauben und Dübel
(Rohr-)Zange
und was dein Hobby-Heimwerker-Herz sonst noch begehrt! Discounter bieten auch hier und da günstige Werkzeugkoffer an. Inwieweit die Qualität dir reicht, musst du entscheiden.
Zum Haushalten
Wasserkocher
Wenn du dir deinen Tee mit einem Wasserkocher zubereitest, sparst du Zeit und verbrauchst ungefähr 1/3 weniger Strom im Vergleich zur Herdplatte.
Wo kommt der Kaffee her?
Eine platzsparende Möglichkeit Kaffee zu kochen ist die beliebte French Press – Modelle aus Edelstahl halten den Kaffee zudem etwas warm und haben im Gegensatz zu den gängigen Varianten aus Glas einen Riesen-Vorteil: Sie können fast nicht kaputt gehen! Auch benötigst du keine extrem-überteuerten Kapseln oder ständig leere Filterverpackungen – nur deinen Lieblingskaffee! Wer es lieber stark mag, kann sich auch einen Espresso-Kocher (via amazon *Werbung*) besorgen.
Wenn die Mensa zu hat
Auf Flohmärkten und in Gebraucht-Läden, kannst du natürlich sehr günstig Geschirr (und auch Besteck sowie Kochgeschirr!) kaufen – hast du bestimmte Vorstellungen, kannst du dich natürlich viel umschauen und finden, was zu dir passt. Sonst hier ein paar Links zu amazon.de *Werbung*
Was alle sofort nach dem Einzug brauchen aber viele vergessen zu besorgen: Eine Klobürste!
Eine Klobürste benutzt man zum … das kannst du dir ja selbst denken!
Was du sonst noch für einen „anständigen“ Haushalt brauchen könntest:
Basic-Kochutensilien: 5-L-Topf für Nudeln, ein kleiner Topf, eine Pfanne und Kochbesteck
Gläser (natürlich tuen es auch (ausgespülte!) Senfgläser)
Putzzeug: Besen, Wischmopp, Putzeimer …
Wenn du Teppich hast, brauchst du dringend einen Staubsauger
Bügeleisen für Hemden-Liebhaber*innen
6. Kurz + knapp
Am besten solltest du eine Mischung aus handlichen und stabilen Möbeln finden, die hochwertig aber gleichzeitig nicht zu teuer sind. Gerade wenn du noch häufiger umziehst, achte auf Möbel die nicht zu schwer zu transportieren sind.
Auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen oder Anzeigen, am schwarzen Brett oder in Sozialkaufhäusern, auf Flohmärkten oder in Gebrauchtmöbel-Läden, überall könnte dein nächster Möbel-Schnapper lauern!