Zahnmedizin
Für Zahnmedizin lieber nicht nach Heidelberg
Studieninhalt
Das Studium teilt sich bei uns in Heidelberg wie überall auch in Vorklinik und Klinik.
In der Vorklinik machen die Humanmedizinischen Inhalte 95% aus. Wir lernen fast die selben Inhalte wie die Humanmediziner (Eine Veranstaltung für uns alle), lediglich einzelne Dinge (Psychologie oder Wahlfächer) werden nur für Humanmediziner angeboten.
Es besteht also KEINE Möglichkeit, die gleichen Scheine zu machen.
Die Inhalte sind komplex, viel, extrem detailliert und die Heidelberger Dozenten bessessen vom Anspruch, zu den Besten zu gehören. Die Prüfungen kommen gerade zu Beginn direkt nacheinander, gegen Ende der Vorklinik gibt es eine riesige Semesterabschlussprüfung die sehr anspruchsvoll ist (2., 3. und 4. Semester)
Im 4. Semester beginnen die Zahnmedizinischen Kurse, es empfielt sich dringend ein Praktikum beim Zahntechniker davor zu machen.
Generell hat man als Zahnmediziner in Heidelberg quasi keine Semesterferien, also nicht damit rechnen.
Nach dem Physikum fallen die rein Humanmedizinischen Themen weg und der Schwerpunkt fällt endlich auf die Zahnmedizin: praktische Kurse erst am Phantom Patienten und dann in Patientenkursen, begleitet von Vorlesungen etc
Betreuung und Lehre
Man hat keinerlei Gestaltungsspielraum. Man bekommt einen Stundenplan, wird in Gruppen eingeteilt und muss seine Leistungen "abarbeiten". Fällt man durch eine Prüfung kann man weniger Wochen später Wiederholen, gelingt das nicht (oder fällt man noch mal durch) muss ein ganzes Jahr ausgesetzt werden.
Die Lehre ist sehr aktuell, so aktuell, dass man die Infos noch nicht in Lehrbüchern findet und für Referate englische Wissenschaftspaper lesen muss. die Ausstattung istgut, aber vor allem in der Vorklinik wird man als Zahnmediziner von der Lehre überhaupt nicht wahrgenommen, man läuft eben mit und der Fokus liegt auf den Humanmedizinern.
Ausstattung
Die Bibliothek ist alt, aber gut ausgestattet, da man aber um die 300 Studenten in einem Semester hat muss man bei der Ausleihe manchmal schnell sein.
Hörsäle und sonstige Räume sind ok, teils modern, teils alt.
Die Zahnklinik ist sehr gut ausgestattet, vor allem die Behandlungseinheiten und Phantomeinheiten sind sehr neu.
Organisation
Keinerlei Flexibilität. Stundenplansystem. Niemand interessiert sich für individuelle Bedürfnisse. Ist man an einem Pflichttermin krank oder fehlt zu oft (Grund absolut egal) wird man nicht zur Klausur zugelassen und muss ein jahr warten.
Die Pflichtveranstaltungen der Zahnis überschneiden sich mit anderen Pflichtveranstaltungen aus der Humanmedizin, interessiert niemanden, persönliches Problem.
Anmeldetermine für Prüfungen (z.B zum Vorphysikum) werden nicht bekanntgegeben.
Die Arbeitsbelastung ist sehr sehr hoch. Fast niemand schafft es nebenbei zu arbeiten.
Es istin Regelstudienzeit studierbar, schätzungsweise 40-50% (Aussage der höheren Semester) brauchen aber länger, da in den Praktischen Kursen "gesiebt" wird und trotz 80 Studienanfängern nur 60 plätze im Klinischen Abschnitt zur Verfügung stehen.
Das Studium ist zudem sehr sehr teuer, in Heidelberg muss ein Umfangreiches Instrumentarium gekauft werden um die Kurse in der Vorklinik machen zu können. Gebrauchtes Instrumentarium kostet im Schnitt 3500-4500 Euro, neues Instrumentarium noch mal mehr. Dazu kommen noch Verbrauchsmaterialien.
Berufsorientierung
Das Studium ist aufgrund seines hohen Praktischen Anteils sehr Berufsorientiert.
Internationalität ist weniger gegeben, man kann ins Ausland, aber die Plätze sind Begrenzt und an entsprechende Leistung im Studium gebunden.