Wirtschaftspsychologie
Guter Studiengang trotz kleinerer Schwächen
Studieninhalt
Die Studieninhalte gefallen mir gut. In den ersten drei Semestern werden die Grundlagen von vor allem Psychologie und ein wenig Wirtschaft, Recht und Ethik vermittelt, danach geht es in den Semestern 4+5 in die Projektphase, wo bereits Erarbeitetes, aber auch Neues angewendet wird. Ich habe erwartet, dass es einen hohen Arbeitsaufwand gibt, und so ist es auch gekommen. Da ich nach einer Herausforderung gesucht habe, war ich hier genau richtig. Spannend waren für mich vor allem die psychologischen Theorien, die ich gerne noch tiefer behandelt hätte. Langweilig waren teilweise zusätzliche Pflicht-Module, die mit dem Studiengang an sich nichts zu tun haben. Recht und Ethik waren auch nicht gerade die spannendsten Module. Der klinische Aspekt der Psychologie fehlt fast komplett und der wirtschaftliche Teil kommt auch recht kurz, vor allem BWL. Insgesamt finde ich das Studium fordernd, aber nicht überfordernd.
Betreuung und Lehre
Ich fühle mich in meinem Studiengang gut betreut, jedoch gibt es auch Dozenten, die zwar Feedback fordern, es aber offensichtlich ignorieren und einfach so weitermachen wie bisher. Die Dozenten sind vor oder nach den Vorlesungen ansprechbar und auch innerhalb kurzer Zeit per E-Mail erreichbar. Die Lehre und die Inhalte sind auf dem aktuellen Stand und bringen gute Beispiele. Das Lehrangebot finde ich soweit in Ordnung, nur die statistische sowie betriebswirtschaftlichen Inhalte kommen definitiv zu kurz. Bedenken oder Wünsche wurden während des Semesters teilweise umgesetzt, aber bei den nachfolgenden Studierenden wurden bekannte und angesprochene Fehler wiederholt und nicht verändert.
Ausstattung
Leider bietet die Bibliothek nicht ausreichend Bücher, um im Studium klarzukommen. Abgesehen davon, dass die Bücherei nicht direkt am Campus liegt (der eigentlich gar nicht existiert) und man dafür immer einen Umweg machen muss, findet man oft nicht die Bücher, die man braucht. Einerseits, weil sie nicht dort existieren oder schon ausgeliehen sind. In den Seminarräumen ist es oft so, dass der Beamer nicht richtig funktioniert (keine Verbindung, falsche Farben, das Kabel hängt vom Beamer über den Tischen der Studierenden bis zum Tisch des Dozenten nach vorne) oder der Ton ausbleibt. Weiterhin ist kein Drucker und kein Zugang zu PCs in unserem Gebäude vorhanden. Soweit ich weiß, wurde die Bibliothek umgebaut und mit PCs ausgestattet, aber auch nicht in hoher Stückzahl. Das neu eröffnete Forschungslabor kommt nach 6 Semestern deutlich zu spät. Es ist auch schon vorgekommen, dass nicht ausreichend Stühle und Tische zur Verfügung waren, was zur Folge hatte, dass es immer einen Kampf um die Plätze bei bestimmten Vorlesungen gab.
Organisation
Die Organisation war erwartungsgemäß ausbaufähig, da ich zum ersten Jahrgang gehöre, bei dem überhaupt Wirtschaftspsychologie angeboten wurde (2013). Die Studienplangestaltung ist sehr starr, da ein fester Stundenplan erstellt wird. Weitere Module, wie z.B. Sprachen oder andere Pflichtmodule, mussten also um diesen Stundenplan herum eingebaut werden, was nicht immer einfach ist. Ich bin gut über das Angebot informiert worden, auch wenn ich nicht genau wusste, was mich wirklich erwartet. Das Studium ist definitiv in der Regelstudienzeit (6 Semster) studierbar, auch wenn das für mich nicht zutrifft. Die Arbeitsbelastung war hoch, aber ich habe mich gerne mit dem Stoff auseinandergesetzt und die Zeit investiert. Ich habe auch größtenteils zusätzliche Literatur und Bücher gelesen, was aber meistens keine Pflicht ist, um die Klausuren zu bestehen. Aber man lernt ja für's Leben und nicht für Noten.
Berufsorientierung
Das Studium ist, entgegen der anfänglichen Aussage, mehr theorie- als praxisorientiert. Die Praxis kommt erst allmählich dann zum Tragen, wenn im 4. und 5. Semester die Projekte anstehen, sowie im 6. Semester, da ein Praktikum vorgeschrieben ist. Das CarrerCenter bietet Unterstützungsmöglichkeiten, die ich bisher aber (noch) nicht in Anspruch genommen habe. Das Studium ist nicht international ausgerichtet, es gibt auch nur ein Modul, das komplett auf englisch ist. Einige Dozenten verweisen auf (freiwillige) englische Journals oder Artikel, was aber nicht unbedingt dazu beiträgt, sein Englisch weiterzuentwickeln. Es wird kein Auslandssemester vorgeschrieben, man kann es sich aber auf eigene Faust organisieren. Das Praktikum kann ebenso im Ausland absolviert und die Bachelorarbeit auf englisch geschrieben werden.
Hochschule und Hochschulleben: Hochschule Darmstadt
Die Ausstattung ist ausbaufähig
Campusatmosphäre
Einen Campus im engeren Sinne gibt es gar nicht. Es gab Veranstaltungen, die unser Studiengang oder ein anderer im selben Gebäude veranstaltet hat, aber von interessanten Hochschulgruppen habe ich nichts mitbekommen. Die Fachschaftsparties sind immer einen Besuch wert, wenn die richtigen Leute dabei sind, dann wird das ein schöner Abend. Abgesehen von den Parties ist am Campus wenig bis nichts los, abgesehen von der riesigen Baustelle, die seit Anfang des Studiums da ist und es wird auch wohl noch länger sein wird.
Mensa
Es schmeckt, ich bin mir nur nicht sicher, wonach eigentlich. Das Mittagessen habe ich so oft wie möglich vermieden, da es wahlweise kalt, schlecht gewürzt oder einfach schlecht geschmeckt hat. Zum Frühstück werden belegte Brötchen angeboten, derer ich mich gerne mal bedient habe. Aber auch da war keine große Variation festzustellen, es gab keine Brote oder Baguette.. Dafür viel Ungesundes, wie Kuchen, Muffins, Gebäck.. Die Mensa, auf die ich mich bewerte, ist die Mensa/das Bistro im Haardtring. Aber auch die andere Mensa in der Schöfferstraße ist nicht viel besser zu bewerten, auch wenn sie viel größer ist. Die Angebote sind auch nicht sehr variantenreich und es gibt wenige gute vegetarische Gerichte, selbst als Fleischesser muss ich nicht jeden Tag Würstchen und Rind haben.
Hochschulsport
Der Hochschulsport ist vielfältig, es werden viele verschiedene Sportarten angeboten. Der Nachteil ist, dass die Sporthalle recht weit von der FH entfernt ist um man gut 20 Minuten mit dem Bus aus der Stadt heraus fahren muss. Die Uhrzeiten waren teilweise ungünstig, wenn erst um 22 Uhr Hallenfußball anfängt und ich am nächsten morgen früh Vorlesungen habe. Teilweise kosten die Kurse Geld, teilweise nicht. Ich habe nur die Fußballkurse besucht (Rasen + Sporthalle), dort wurden Bälle und Tore gestellt und es war kostenlos.
Stadt und Umland: Darmstadt
Mit Freunden kann die Stadt Spaß machen
Atmosphäre
Die Stadt ist nur so gut wie die Kommilitonen, mit denen man die Stadt erkunden kann. Ich finde, dass Darmstadt schon einiges zu bieten hat, ist aber auch natürlich keine Weltstadt und nicht riesig groß. In den Stadtteilen habe ich mich nicht oft aufgehalten, sondern direkt in Darmstadt. Da hier Frankfurt, Wiesbaden und Mainz nicht weit entfernt ist und man mit dem Studentenausweis kostenlos hinfahren kann, ist auf jeden Fall genug geboten.
Lebenshaltungskosten
Ich empfinde die Miete als sehr teuer. Der Vermieterkontakt war auch nicht der allerbeste, dennoch bin ich in der Wohnung fast direkt an der Hauptstraße geblieben (warum, weiß ich auch nicht genau, wahrscheinlich aufgrund hoher Prokrastination oder der Hoffnung, dass es noch besser wird). Die Wohnungssuche war auch zu meinem Studienbeginn noch sehr schwierig, momentan gibt es wenigstens einige Studentenappartments, die aber preislich noch höher liegen als meine bisherige (schon teure) Wohnung. Tipps kann ich daher nicht weitergeben, online eine Wohnung zu suchen ist mit der beste Weg, ein Plätzchen zu finden.