Wirtschaftsinformatik (dual)

Studieninhalt

Für mich persönlich sind viele Inhalte des Studiums nicht tiefgründig genug. Das ist aber auch den kurzen Theoriephasen geschuldet. Oft ist es leider einfach nur auswendig lernen. Mir kommt die Informatik in dem Studiengang ein wenig zu kurz (Auch der Grund warum mein Unternehmen ab diesem Jahr nur noch Angewandte Informatik anbietet). Mehr als ein "Hello World" bekommen die meisten Studienkollegen nicht hin. Ich bin da eine Ausnahme, da ich hauptsächlich Softwareentwickler bin. Das Problem sind aber nicht die Vorlesungen, sondern dass niemand so genau weiß, wofür dieser Studiengang eigentlich gedacht ist. Der eine sagt "Wirtschaftsinformatik ist eine eigene Disziplin". Die anderen sagen "Bisschchen BWL, bisschen Informatik". Die Unternehmen sind sich da auf jeden Fall nicht einig. Die meisten lernen in der Theoriaphase A und machen in der Praxisphase B. Bei einigen gibts da natürlich auch eine Überschneidung, bei vielen aber leider nicht. Es gibt trotzdem viele interessante Vorlesungen zu den Informatik-Themen, meistens schrauben die Dozenten aber ihre Anfoderungen bzw. die ganze Vorlesung runter, nachdem sie erfahren, dass 90% des Kurses nichtmal die einfachsten Grundlagen der Informatik beherrscht. Andere eben nicht, da ist dann halt die Durchfallquote entsprechend hoch.

Bei uns liegt der Fokus ganz klar auf der Wirtschaft. Vielleicht ändert sich das in den letzten zwei Semestern ja noch, hab aber nicht viel Hoffnung.

Betreuung und Lehre

Ich hatte mit den meisten Dozenten bisher sehr gute Erfahrungen. Ein extrem großer Vorteil ist die kleine Kursgröße. Man kann oft auch eigene Themenwünsche einbringen, falls es zeitlich möglich ist, werden diese auch Berücksichtigt. Nach den Vorlesungen ensteht oft noch eine kleine Gesprächsrunde um über das Thema zu diskutieren. Man kann bei fast allen Dozenten während der Vorlesung fragen stellen. Es ist definitiv ein Unterschied zwischen Dozenten aus der Wirtschaft und Professoren zu erkennen. Die Klausuren sind bei den nebenberuflichen Dozenten meist deutlich einfacher. Die Stoffdichte ist bei ihnen ebenso geringer, das gleichen Sie aber mit Praxisnahen inhalten aus. Man hat immer Ansprechpartner für alle möglichen Themen, sei es organisatorisches oder Studienbezogenes.

Ausstattung

Unser Raum ist leider der wenigen der kein Whiteboard hat. Beamer war auch schon desöfteren Defekt (spaßig wenn man gerade eine benotete Präsentation halten muss) Ich kann hier leider keine generelle Aussage treffen, da dies von Raum zu Raum und Gebäude zu Gebäude extrem variiert. An sich ist es zufriedenstellend. Bibliothek ist gut ausgestattet, es gibt viele E-Books, gehe aber trotzdem meistens in die Stadtbibliothek. Es existiert ein extrem gutes Softwareangebot.

Organisation

Auf den Vorlesungsplan kann man sich eigentlich nie verlassen. Es werden ständig Vorlesungen verschoben. Kombiniert mit der Anwesenheitspflicht ist das echt blöd. Da muss man diese eben auch manchmal gekonnt ignorieren. Manchmal muss man eben auch mal mehr als ein Tag vorplanen können. Die Hochschule kann man da aber eher weniger Verantwortlich machen. Das liegt eben hauptsächlich an den nebenberuflichen Dozenten. Diese haben oft spontane Termine im Berufsleben und lassen dann mal einen Termin platzen. Wenn möglich wird das auch gut kommuniziert, ist aber auch schon öfters vorgekommen dass 20 minuten nach Vorlesungsbeginn eine Angestellte der Hochschule reinkommt und meint die Veranstaltung fällt aus.

Die Prüfungen sind immer relativ gut in einer Prüfungsphase organisiert. Es ist meistens 1-2 Tage platz zwischen den Prüfungen.

Berufsorientierung

Durch die Praxisphasen sehr Berufsorientiert. Bei manchen Verzahnen sich Praxis und Theorie sehr gut, bei anderen wieder gar nicht. Das hängt immer vom Arbeitgeber ab. Ich kann schon einige Inhalte aus dem Studium in der Praxis gebrauchen.