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21.01.2025
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Egal ob in Chemiewerken, der Pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelproduktion oder Energie- und Umwelttechnik: wer Verfahrenstechnik studiert, hat eine große Auswahl beruflich – und darf auch an die ganz großen Maschinen. Was dich im Studium erwartet und wo du das studieren kannst, erfährst du hier!


1. Oft gestellte Fragen

In einem Verfahrenstechnik-Studium bekommst du eine naturwissenschatliche und ingenieurwissenschaftliche Grundausbildung. Das Ziel ist die technische und wirtschaftliche Nutzbarmachung dieses Wissens.

Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 ECTS) an den Unis – an FHs sind es oft 7 Semester (210 ECTS). Ein Master der Verfahrenstechnik dauert an einer Unis oft 4 Semester (120 ECTS) – an FHs meist 3 Semester (90 ECTS).

Verfahrenstechnik kann in über 40 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.



2. Studieninhalte

„Das Verfahren wird eingestellt...!“ Wenn du bei Verfahrenstechnik an eine Gerichtsverhandlung denkst, solltest du nochmal auf den zweiten Wortteil achten: TECHNIK! Und zwar extra groß geschrieben, weil genau das der Schwerpunkt dieser Ingenieurwissenschaft ist!

Aber wo genau wird das Wissen der Verfahrenstechnik eingesetzt? Ganz einfach: Überall, wo flüssige, gasförmige oder feste Stoffe hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, Art oder Eigenschaften verändert werden.

Verfahrenstechniker:innen fragen sich beispielsweise, wie man am effizientesten Energie aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnt, einen neuen Super-Klebstoff herstellt, schadstoffarme Kosmetik entwickelt, gesunde Lebensmittel erzeugt, die trockenste Windel erfindet und und und.

Wer das zu seiner Mission machen möchte, braucht für den Anfang eines: Naturwissenschaften! Die Fächer Mathe, Chemie, Physik und manchmal auch Biologie sollten deine besten Freunde werden – oder zumindest nicht deine Feinde. Im Gegensatz zu Student:innen der Naturwissenschaftlen, welche neue Zusammenhänge unserer Welt erforschen möchten, geht es bei der Verfahrenstechnik um die technische und wirtschaftliche Nutzbarmachung dieses Wissens.

Des weiteren stehen unter anderem noch folgende Punkte auf dem Lehrplan:

  • Elektrotechnik

  • Biotechnologie

  • Werkstofftechnik

  • Mechanik

  • Thermodynamik

  • (Ingenieur-)Informatik

  • Konstruktionslehre

  • Anlagentechnik

  • Regelungstechnik

Je nach Schwerpunkt können auch Module wie Geoengineering, Nachhaltigkeit und Stoffkreisläufe, Robotik, Produktionsautomatisierung, Pharmakologie, Toxikologie, oder Molekularbiologie und Gentechnik zur Wahl stehen.

Wie du siehst, ist das Spektrum sehr breit. Deswegen kannst du dich an den meisten Hochschulen im Verlauf des Bachelors auf einen Schwerpunkt spezialisieren. An manchen Hochschulen beginnst du das Verfahrenstechnik-Studium direkt auch mit einem Schwerpunkt, wie bspw.:

Viele weitere Studiengänge aus dem Bereich der Verfahrenstechnik findest du auf der Übersichtsseite der Fachgruppe.

Da Verfahrenstechnik ein sehr anwendungsbezogenes Fach ist, stehen viele Laborpraktika auf deinem Stundenplan.

Tipp: Im Bereich Technik bricht leider jede*r Vierte das Studium im Schnitt ab. Deswegen solltest du über gute Fähigkeiten in den Naturwissenschaften verfügen.

Hier kann ein Orientierungsstudium eine Möglichkeit sein: Es bietet dir die Möglichkeit, zunächst für ein bis zwei Semester in das Fach bzw. den MINT-Bereich hinein zu schnuppern. Angebote findest du hier. Die erbrachten Leistungen kannst du dir anrechnen lassen, sobald du dich für einen Studiengang entschieden hast – teilweise auch für unterschiedliche Studiengänge aus dem naturwissenschaftlich-technischem Bereich!

Verfahrenstechnik studieren

Matti studiert Verfahrens- und Naturstofftechnik im 8. Semester an der TU Dresden. Der Schwerpunkt seines Diplom-Studiengangs ist Bioverfahrenstechnik. Dabei werden Kenntnisse vermittelt, welche für die Entwicklung und Optimierung von biotechnischen Herstellungsverfahren unter Einsatz von Mikroorganismen, isolierten pflanzlichen und tierischen Zellen sowie Enzymen notwendig sind. Im Rahmen eines Laborpraktikums soll aus Melasse Ethylacetat gewonnen werden. Dazu muss Matti aber erstmal eine Probe aus einem Bioreaktor entnehmen und analysieren!

Empfohlener Inhalt (Video aus ARD-Mediathek)

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Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Studiengang-Videos im Überblick


3. Dauer des Verfahrenstechnik-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Verfahrenstechnik Studium 7 Semester und wird als Bachelor mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 210 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht. Recht häufig werden auch 6-semestrige Studiengänge angeboten, diese mit 180 Credits.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Verfahrenstechnik oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science oder Master of Engineering kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

In Deutschland sollten Bachelor und Master zusammen 300 ECTS auf 10 Semester Regelstudienzeit verteilt umfassen. Nach einem sechs-semestrigen Bachelor mit 180 ECTS kann also nicht direkt ein drei- oder gar zwei-semestriger Master mit jeweils weniger als 120 ECTS angeschlossen werden. Je nach Hochschule können die fehlenden Credits aber oft in einem Brückensemester nachgeholt werden.

Neben den konsekutiven Masterstudiengängen, die direkt im Anschluss an den Bachelor studiert werden können, werden auch einige weiterbildende Master angeboten. Weiterbildende Master setzen neben einem Hochschulabschluss meist noch mind. ein Jahr Berufstätigkeit nach diesem Abschluss voraus.

Verfahrenstechnik: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master3 - 4 Semester
Diplom10 Semester
Bachelor (Teilzeit)9 - 12 Semester
Master (Teilzeit)4 - 7 Semester

Studienformen des Verfahrenstechnik-Studiums

Die klassische Form des Verfahrenstechnik-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Verfahrenstechnik kann berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.

Schließlich kann Verfahrenstechnik im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.

Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Verfahrenstechnik kann auch so studiert werden.


4. Wo kann Verfahrenstechnik studiert werden?

Du kannst Verfahrenstechnik an sehr vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist sehr groß. Insgesamt kann Verfahrenstechnik in 43 Städten studiert werden.


5. Was kostet ein Verfahrenstechnik-Studium 2025 und wie finanziere ich es?

Was das Leben als Student:in kostet

Während eines Verfahrenstechnik-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen ca. 800 € und über 1.900 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen fast 1.000 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studierende ein – das zum Wintersemester 2024/2025 immerhin um 5% erhöht wurde. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Seit Wintersemester 2024/2025 gibt es für unter 25-jährige, die vor dem Studium Bürgergeld (oder einige andere Sozialleistungen) beziehen, auf Antrag eine Studienstarthilfe von einmalig 1.000 €.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


6. Berufe und Verdienstmöglichkeiten

Aus dem Studium sollte später ein Beruf werden. Hier ein oder mehrere Beispiele – natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Immer auch mit Infos zum Gehalt im jeweiligen Beruf. Und gelegentlich mit Video 🎥

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