Science Communication and Bionics
Sehr chaotisch, sehr hart, interessant
Bericht für den Studienort Kleve
Studieninhalt
Das Studium umfasst eine ganze Menge ganz verschiedener Inhalte, aus wissenschaftliche Kurse und kommunikative Kurse aufgeteilt. Allerdings gibt es zu einem Thema auch nur immer einen Kurs, man kommt also nicht mit einem Schwerpunkt aus dem Studium raus und muss demnach definitiv noch einen Master draufsetzten. Alles wird irgendwie mal gestreift, aber leider nichts vertieft.
Betreuung und Lehre
Die Organisation ist Chaos. Trotz der kleinen Studentenzahlen sind die meisten Professoren mit allem ausser der Studentenbetreuung beschaeftigt - Forschungsprojekte, Konferenzen, Ruf aufpolieren... Noten werden spaet eingetragen (also drei bis vier Semester spaeter) und Kursinhalte auch mal schnell ueberworfen, wenn am Ende des Semesters festgestellt wird, dass hier noch 10% fehlen oder der Dozent ja mal nicht aufgetaucht ist. Man muss schon echt Biss und Nerven aus Stahl haben, waehrend der Studiengang von einer Kriese in die naechste schlittert und die Uni schon mal Exmatrikulationsbescheinigungen rausschickt, weil ein Prof deine Klausur verschlampt hat. Ist auch Dauer viel zu anstrengend und lohnt sich nicht, aber nach einigen Semestern will man natuerlich auch nicht mehr schmeissen sondern denkt man packt es noch - meist ein Trugschluss.
Ausstattung
Die Uni ist top modern und sehr gut ausgestattet, dank kleiner Zahlen kommt man auch schnell an sein Equipment, falls man es denn braucht. Die Unterrichtsraueme sind hell und haben einen schicken Beton-Stil, das technische Equipment meckert manchmal. Oft sind Dozenten ueberfordert, wenn es statt Whiteboard auf einmal ein Smartboard gibt. Die Bib ist etwas zu klein fuer die Anzahl der Studenten und Grundlehrbuecher die in einem Semester quasi jeder aus der Fakultaet braucht gibt es nur in kleiner Stueckzahl.
Organisation
Die Organisation ist eine Katastrophe! Jedes Semester wird der Lehrplan geandert, Kurse zu wiederholen bedeutet gewoehnlich ein Semester laenger zu studieren. Ein Auslandssemester ist Pflicht, die Kurse sollten idealerweise davor vollstaendig abgeschlossen sein, weswegen es kein Wunder ist dass den meisten das Auslandssemester noch fehlt. De-facto herrscht Anwesenheitspflicht, denn viele Kurse werden an internationale Dozenten uebergeben, die dann jeweils nur einen Tag auf dem Campus sind. Die Arbeitsbelastung ist sehr hoch, der leitende Professor schaetzt seine Studenten voellig unrealistisch ein, staendig werden Inhalte geaendert oder hier noch eine Praesentation hinzugefuegt, die dann bitte in drei Tagen zu halten ist. Die Wissenschaftskurse sind nach dem Chaos auf der Kommunikationsseite eine Wohltat, denn diese sind wenigstens strukturiert. Allerdings sind die meisten einfach dem Engineurscurriculum entnommen oder man teilt sich den Kurs mit den Engineuren, die natuerlich viel mehr Vorwissen haben.
Berufsorientierung
Das Studium ist sehr international, mindestens 50% der Studenten und mehr als 50% der Dozenten sind international, die Unterrichtssprache ist Englisch. Allerdings ist der Studiengang zum einen einzigartig und wird zum anderen aus gutem Grund in anderer Form nur als Masterstudiengang angeboten. Wer einen Science Communication Bachelor hat muss definitiv noch einen Master machen, denn man hat alles mal gestreift aber nichts vertieft. Viele Projekte helfen bei der Praxisorientierung und man wird auch mal als kostenlose Kraft in einem Forschungsprojekt eingespannt, andere Aspekte werden voellig vernachlaessigt und es wird erwartet dass man sich z.B. Coden selbst bei bringt und dann im dritten Semester als Kursprojekt begleitend eine Website erstellt. Die Erwartungen an die Studenten und danach Absolventen sind sehr unrealistisch und kein CareerCenter kann mit dem Studiengang etwas anfangen.