Rechtswissenschaft für die öffentliche Verwaltung
Gutes Studium, schlechte Personalführung, kein Master, aber dafür direkte Übernahme.
Der LL.B. "Rechtswissenschaften für die öffentliche Verwaltung" ist ein noch sehr junger Studiengang an der HSU Hamburg und ich war einer der Ersten, die dieses Studium abgeschlossen haben.
Inhalt:
Der LL.B. verbindet Rechtswissenschaften mit Aspekten der öffentlichen Verwaltung (wie der Name grob vermuten lässt). Vor allem Öffentliches Recht, Strafrecht und Verwaltungsrecht stehen im Vordergrund. Zusätzlich dazu gibt es eine weitreichende Auswahl an Zusatzmodulen, welche sich über Handelsrecht, Europarecht und sogar Psychologie erstrecken.
Dauer und Abschluss:
Entgegen der meisten vergleichbaren Studiengänge studiert man hier in Trimestern, d.h. aller 3 Monate findet eine Prüfungsphase statt. Daher muss man stetig am Ball bleiben und lernen, um kontinuierlich gute Noten zu haben. 3 von 4 Trimestern pro Jahr werden in der Uni verbracht, während das Sommertrimester mit Praktika gefüllt wird, welche von der Bundeswehr selbst vorgegeben werden. Nach 3 Jahren schließt man mit einer Bachelorarbeit ab, wobei man sich hier das Thema und den Tutor selbst festlegen darf, anschließend wird man direkt von der Bundeswehr im gD A9 übernommen. Man kann Wunschverwendungen angeben, erfahrungsgemäß werden diese auch berücksichtigt und umgesetzt.
Vorlesungen und Schwierigkeitsgrad:
Die meisten Dozenten sind äußerst hilfsbereit und antworten schnell und kompetent und auf alle Fragen, auch außerhalb der Vorlesungszeiten. Es gibt 1-2 schlechte Dozenten (besonders einer in BWL), aber auch hier kann man sich durchbeißen. Generell hält sich der Schwierigkeitsgrad sehr in Grenzen, gute Noten sind mit moderatem Arbeitsaufwand leicht zu erreichen.
Campus und Unterkunft:
Die HSU ist eine vergleichsweise kleine Universität mit sehr überschaubarem, aber gepflegtem Campus. Alles ist problemlos fußläufig erreichbar, wer mit dem Auto anreist findet aber auch genug Parkplätze.
Die Universität stellt unentgeltlich Unterkünfte ungefähr 3km der Universität zur Verfügung. Diese wurden erst neu gebaut und sind hochmodern. Internet, eine Grundausstattung und ein eigenes Bad sind in jedem Zimmer vorhanden.
Negative Aspekte:
Über das Studium lassen sich nur sehr wenige negative Aspekte finden, die nichtsdestotrotz erwähnt werden sollten.
Die Personalverwaltung (welche in Düsseldorf sitzt) ist sehr unkoordiniert. Man wartet sehr lange auf die Zuweisung von Praktikumsplätzen, teilweise bekommt man erst 1 Woche vor Beginn gesagt, wohin es überhaupt geht. Sollte man krank sein, muss man auch zwingend einen Krankenschein ausstellen lassen, da die EAU noch nicht in Düsseldorf angekommen ist. Die Personalführerin ist zudem hochgradig unsympathisch, zum Glück hat man nicht viel mit ihr zu tun außer der gelegentlich stattfindenden Infoveranstaltungen (wo kaum Informationen weitergegeben werden.)
Zu guter Letzt gibt es keinen akkreditierten Master an der Universität, sodass man sich selbst berufsbegleitend darum kümmern muss.