Politikwissenschaft
Viel auswendig lernen, wenig Diskussionen
Studieninhalt
Das Studium beschäftigt sich mit den fünf Forschungsfeldern "Politische Theorie", "Wirtschaft und Gesellschaft", "Innenpolitik", "Internationale Beziehungen" und "Vergleich politischer Systeme". Dazu kommt in Mainz ein relativ großer Teil an Statistik und Methoden. Schade ist, dass ein großer Teil des Studium aus reinem Ausweniglernen von Theorien und Fakten besteht - Diskussionen und kontroverse Auseinandersetzungen mit politischen Themen kommen viel zu kurz und finden nur bei bestimmten Seminaren statt. 1/3 des Studiums kann getrost ausgelassen werden, die jeweiligen Inhalte sind zumeist sowieso Teil der Allgemeinbildung und können leicht ergoogelt werden. Die Vorlesungen sind oft spröde und inhaltsleer. Spannend war eigentlich nur ein Teil des Hauptstudiums im 5./6. Semester, bei dem selbstständig Kurse nach Interessenlage gewählt werden konnten. Hier fanden auch zum ersten Mal kritische Auseinandersetzungen mit dem Stoff statt.
Betreuung und Lehre
Die Betreuung im Prüfungsamt ist sehr gut - alle Mitarbeitenden sind sehr hilfsbereit und stellen benötigte Dokumente schnell zu Verfügung. Die Dozierenden hingegen kümmern sich kaum um die Bedürfnisse der Studierenden; Sprechstunden fanden willkürlich nicht statt, Termine wurden vereinbart und nicht wahrgenommen. Ich habe auch Seminare besucht, in denen der Dozent 90 Minuten frontalen Vortrag hielt und Fragen erst in den letzten 5 Minuten zuließ. Andererseits gibt es einige sehr engagierte Dozierende, die auf die Interesse und Wünsche ihrer Studis eingehen. Sie sind nur schwerer zu finden.
Ausstattung
Die Ausstattung ist optimal, vor allem auch, weil das Gebäude, in denen die meisten Lehrveranstaltungen stattfinden, erst 2013 eingeweiht wurde.
Organisation
Das Studium ist in Regelstudienzeit studierbar und die Mitarbeitenden im Prüfungsamt geben gute Hinweise zur Organisation. Alle Pflichtkurse werden zu verschiedenen Terminen und für alle Studierenden angeboten.
Berufsorientierung
Im Curriculum ist ein Praktikumsmodul und ein Seminar zu Berufsorientierung fest verankert. Die Qualität des von mir besuchten Seminars war sehr gut, ich habe jedoch auch ein anderes wegen mangelhafter Inhalte abgebrochen. Außerdem bekam ich während der Dauer des Studiums immer wieder Einladungen zu besonderen Veranstaltungen zur Berufsorientierung, die ich jedoch nicht besucht habe, weshalb ich über deren Inhalte wenig sagen kann.
Hochschule und Hochschulleben: Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Die JGU als Zweitwohnsitz
Campusatmosphäre
Dank Campusuni kann man auf dem Mainzer Campus viel Zeit verbringen. Die Wege sind kurz, die Möglichkeiten zur Versorgung gut. Außerdem bieten Kulturcafe und Baron regelmäßig Partys und Kulturveranstaltungen. Im Sommer wird an allen Ecken gegrillt, im Winter verkaufen Fachschaften und Hochschulgruppen Glühwein und Waffeln. Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist Dank hunderter Theater-, Musik-, Politik-, Lese-, Gesellschaftsspiel- und sonstigen Gruppen sehr umfangreich.
Mensa
Die Preise sind moderat, Eintopf gibts für 75 Cent. Neben den verschiedenen (auch vegetarischen oder veganen) Gerichten, kann man sich mit frischen Backwaren, belegten Brötchen und Kuchen/Gebäck eindecken. Dazu gibts eine gute Infrastruktur an Getränke- und Kaffeeautomaten, so dass auch nach Ende der Mensaöffnungszeiten die Versorgung sichergestellt ist. In manchen Mensen bietet das Studierendenwerk außerdem eine Salatbar an.
Stadt und Umland: Mainz
Klein, aber viel zu bieten
Atmosphäre
Mainz ist sehr lebenswert. Die Stadt ist keine Millionenstadt, bietet aber alles, was man so zum Leben braucht. Außerdem locken tolle Cafés und Bars zum abendlichen Ausgehen.
Lebenshaltungskosten
Die Mieten sind relativ hoch. Es lohnt sich dennoch, relativ nah am Stadtkern oder Campus zu leben, weil hier die Bus und Bahnanbindungbdeutlich besser ist. In Mainz gibt es außerdem eine große aktive Foodsharinggruppe, an vielen Standpunkten kann man sich kostenlos mit Lebensmitteln aus den Fairteilern versorgen.