Medieninformatik
Hoher Anspruch, wenig Freizeit aber gute Betreuung
Bericht für den Studienort Saarbrücken
Studieninhalt
Jedes Informatik Studium an der UdS umfasst in den ersten Semestern die gleichen Vorlesungen wie z.B. Mathematik für Informatiker und Programmierung. Dazu kommen speziellere Vorlesungen passend zum eigentlichen Studiengang. Vom Umfang her ist das Studium am Anfang deshalb sehr sehr zeitaufwendig mit 3 mal 9 cp also 3 mal 180 Stunden Aufwand. Jeder der keine Programmiererfahrung hat wird sich erst mal überfordert fühlen. Jede Woche wird in Programmierung ein Test geschrieben für den es vorher ein Übungsblatt gibt. Es müssen mindestens 40% der Punkte erreicht werden um zur Zwischenklausur zugelassen zu werden, diese muss wieder bestanden werden um anschließend wieder Tests zu schreiben die ebenfalls bestanden werden müssen um zur Hauptklausur zugelassen zu werden. Bei Mathe werden ebenfalls jede Woche Übungsaufgaben raus gegeben die mit 50% der Punkte bestanden werden müssen um zur Klausur zugelassen zu werden. Dennoch lag die Durchfallquote bei Mathe dieses Jahr bei 94% nachdem die Klausur gehoben wurde. Das einzige was relativ entspannt war, war Grundlagen der Medieninformatik, wo ebenfalls Aufgaben bearbeitet werden müssen. Alles in Allem ist der Inhalt meiner Meinung nach zu viel, es wird zu viel ausgesiebt, vor allem auch an den falschen Stellen. Nur wer wirklich wirklich gut in Mathe ist und Programmiererfahrung hat wird sich nicht vom Stoff erschlagen fühlen.
Betreuung und Lehre
Zu Jeder Vorlesung gab es ein Forum und Office Hours wo immer jemand da war um zu helfen. Auch Übungen gab es zu jeder Vorlesung wo auch immer Fragen gestellt werden konnten. Ich habe mich wirklich nie allein gefühlt was das anging. Ebenfalls wirklich zu empfehlen ist der 4 wöchige Mathe Vorkurs auch wenn es richtig zeitaufwendig ist.
Ausstattung
Man muss einfach sagen dass die Informatik an der UdS neben der Mathematik die beste Ausstattung hat. Fast alle Vorlesungen finden im größten Hörsaal der Informatik statt, der wirklich sehr schön ist. Trotzdem wird vor allem an Anfang immer noch auf das gute alte Tafelbild gesetzt und man muss mitschreiben. Nicht zur Vorlesung gehen ist also nicht wirklich drin. Möchte man mal etwas nachlesen oder in Ruhe lernen, kann man zur Bibliothek der Informatik gehen.
Organisation
Angefangen hat das Studium mit einem 4 wöchigen Vorkurs, der vor allem für Mathe vorbereiten sollte. Das hat er auch getan und man konnte wirklich gut Leute kennen lernen. Das Studium an sich lässt vor allem in den ersten Semestern nicht wirklich Freiheit was den Stundenplan angeht da die meisten Vorlesungen nur alle 2 Semester angeboten werden und es viele gibt diese beim ersten Mal nicht bestehen. Deshalb ist es auch kaum möglich das Studium in der Regelstudienzeit zu bewältigen. Man muss fast immer etwas anderes schleifen lassen um sich auf eine Sache konzentrieren zu können. 7 mal Vorlesung die Woche, 3 Mal Übung, 3 Arbeitsblätter und ein Test die Woche standen im ersten Semester bei mir auf dem Plan. Wie viel Freizeit einem da bleibt hängt wirklich vom Verständnis der Themen ab.
Berufsorientierung
Der erste Satz im Vorkurs war "nirgendwo in Deutschland ist ein Informatik Studium so theoretisch wie an der UdS" und das stimmt leider. Was die Berufschancen angeht habe ich mich oft gefragt wieso ich mich so verrückt mache, wenn an anderen Unis das selbe Fach so viel leichter ist. Am Ende interessiert es eh wenige Unternehmen von wo mein Abschluss ist. Ob das aber so stimmt kann ich nicht sagen. Fakt ist jedoch dass es viele internationale Studenten in der Informatik gibt und wer einmal einen Abschluss an einer "Eliteuni für Informatik" (Zitat :D) haben will kommt nach Saarbrücken. Ich habe abgebrochen, ganz einfach weil ich mich überfordert gefühlt habe und es mir einfach an Praxis gemangelt hat.
Hochschule und Hochschulleben: Universität des Saarlandes [Saarbrücken]
starke Sparmaßnahmen zerstören das schöne Unileben
Campusatmosphäre
Die Atmosphäre ist relativ. Man merkt die starken Sparmaßnahmen vor allen an vielen Gebäuden. Dennoch gibt es zahlreiche Cafés, mehrere Bibliotheken, regelmäßige Partys und eine gute Busverbindung, die das allgemeine Unileben sehr angenehm machen.
Mensa
Das Essen in der Hauptmensa ist für den geringen Preis eigentlich sehr gut. Es gibt viele Auswahlmöglichkeiten und ansonsten gibt es noch einen Imbiss, mehrere Cafés, das Canossa und einen kleinen Supermarkt wo man etwas zu essen bekommt.