Mathematik
Ein spannendes Studium, mit hohem Anspruch
Studieninhalt
Lineare Algebra I+II und Analysis I+II gemeinsam mit den Diplomstudenten Mathematik; Didaktik Mathematik (mehrere Module); Geometrie, Numerik und Gewöhnliche Differentialgleichungen speziell für Lehramtsstudierende; Seminare zur Schulmathematik. Weiterhin sollte man bedenken, dass zusätzlich die Module des zweiten Fachs, sowie Bildungswissenschaften verlangt werden.
Zu Beginn des Studiums kenne ich keinen Studierenden, welcher nicht zunächst von der Anzahl der Übungszettel, dem Abstraktions-, sowie Schwierigkeitsgrad überfordert gewesen wäre. Da man mit die Module gemeinsam mit den Diplomstudenten belegt folgt dies konsequenterweise.
Spannend sind alle Module, gesetzt dem Fall, dass man sich für die Mathematik an sich begeistern kann.
Wichtig zu bemerken sind sicherlich die hohe Abbrecher-, sowie Durchfallquote. Im Netz findet man oft als Zahl, dass 4 von 5 Studenten ein Mathestudium abbrechen. Da dies meist während der "Anfängervorlesungen" Lineare Algebra, bzw. Analysis zählt sind diese Zahlen übertragbar. Wenn man diese beiden Vorlesungen allerdings geschafft hat wird das Studium deutlich angenehmer, insbesondere da man dann weiß wie man lernen muss und die Abstraktion leichter fällt. Am wichtigsten erachte ich gerade zu Beginn eine hohe Frustrationstoleranz. Diese eignet man sich aber sehr schnell an.
Viele Studenten sagen, dass "Schulinhalte der Mathematik" fehlen. Dies kann ich so nicht bestätigen. Zwar bekommt man diese in den meisten Modulen nicht mehr als solche beigebracht, muss sie aber anwenden können und erfährt die mathematischen Hintergründe. Weiterhin arbeiten die meisten Lehramtsstudenten in den Ferien, oder Semesterbegleitend als Nachhilfelehrer und bleiben so im Schulstoff.
Betreuung und Lehre
Ich fühle mich in der mathematischen Fakultät gut betreut und die meisten Dozenten sind leicht ansprechbar und helfen oft und gerne. Am Anfang wirkt dies zwar oft nicht so, insbesondere wenn man gerade die Schule verlassen hat, da die Lehre als Universitäre natürlich grundlegend anders ist, aber ich habe noch keinen Dozenten erlebt, welcher einen Studierenden weg geschickt hat.
Natürlich geben sie einem keine Lösungen vor, aber dies wäre mMn. auch zu viel verlangt;)
Die Lehre auf aktuellem Stand lässt sich schwer sagen, da moderne mathematische Probleme in einem Lehramtsstudium selten vorkommen.
Ausstattung
In diesen Punkten kann eigentlich überall nur die Höchstnote für diesen Studiengang vergeben werden. Lehrbücher gibt es in der Anzahl und Vielfalt mehr als genug. Die Bibliothek ist gut sortiert und sehr ordentlich. Im Sommer ist sie vielleicht etwas zu klein, da alle Studiengänge diese als klimatisierten Lernraum nutzen.
Seminarräume und Hörsäle befinden sich in einem guten Zustand. Die nutzbaren Computerpools sind ausreichend ausgestattet und bieten sowohl Linux, als auch Windowsrechner an. Auf diesen sind alle nötigen Programme bereits installiert.
Die Lage der Fakultät direkt am Augustusplatz ist auch ideal und von fast überall schnell erreichbar.
Organisation
Die Organisation ist leider eher suboptimal. So gibt es teilweise Überschneidungen mit dem Zweitfach oder den Bildungswissenschaften.
Dies ist zwar weniger ein Problem der Fakultät für Mathematik und Informatik, als ein Problem des Lehramtsstudiums allgemein, aber es ist durchaus belastend und zeitaufwändig.
Die Stundenplangestaltung ist somit in der Theorie sehr flexibel, aber in der Praxis oft kaum umsetzbar und meistens nur mit "Brechen und Biegen" völlig unflexibel gestaltbar. Eine bessere Methode ist bei der gebotenen Vielfalt allerdings schwer vorstellbar.
Die Frage der Regelstudienzeit und der Arbeitsbelastung ist schwierig zu beantworten:
Die Leute, welche nicht abbrechen und mit dem Arbeitsaufwand (auch psychisch) zurecht kommen schaffen das Studium meist in der Regelstudienzeit. Allerdings ist die Arbeitsbelastung wirklich sehr hoch und man muss sich Studierende suchen, mit welchen man kooperieren kann. Dann wird dies auch schnell eine deutlich kleinere Belastung. Die Schwierigkeit sollte man trotzdem nicht außen vor lassen.
Allerdings hilft die Uni auch, indem sie zum Beispiel in diesem Jahr einen sogenannten "Offenen Matheraum" zur Verfügung stellt, in welchem die Studierenden von 10 - 18 Uhr ihre Übungsaufgaben miteinander lösen können. Für besonders schwierige Aufgaben stehen hierbei höhersemestrige Studenten zur Seite und helfen. Man braucht zum bestehen der Prüfungen allerdings die nötige Disziplin, sich die Aufgaben nicht vorrechnen zu lassen und vielleicht auch zu scheitern.
Berufsorientierung
Die Praxisorientierung kommt durch verschiedene Praktika, welche durch Bildung-Sachsen gesteuert und reguliert werden. Dies ist in Ordnung, könnte aber möglicherweise noch ein wenig verbessert werden.