Maschinenbau
Macht das blos nicht. Es gibt auch andere gute TUs.
Studieninhalt
Das Studium bildet die Studierenden sehr gut in den Grundlagen der Physik, Mathematik und Konstruktionstechnik aus. Vor allem die Grundlagenfächer fand ich persönlich sehr spannend. Thermodynamik und Strömungsmechanik im Besonderen. Die RWTH reizt - meiner Ansicht nach auch absolut zurecht - den Pflichtbereich soweit aus, wie es geht. Man muss (fast) alle wichtigen Grundlagenfächer belegen. Den Studierenden wird eine umfassende Bildung in den Bereichen der Physik zuteil, die ein Ingenieur braucht. Was meiner Meinung nach noch Pflichtfächer sein sollten, sind Strömungsmechanik II und Wärme- und Stoffübertragung II
Betreuung und Lehre
Die Lehre isr furchtbar. Die Übungen und die Vorlesungen sind hoffnungslos überfüllt. Die Dozenten haben meistens keine Lust auf Lehre und tragen das auch offen zur Schau. Dazu ging mir persönlich auch dieses ständige "Wir sind hier an der RWTH - hier ist alles schwerer" auf die Nerven. Ich habe die Fächer mal mit denen von einem Freund von der TU Berlin abgeglichen und dort wird genau das selbe gelehrt. Seine Klausuren fand ich persönlich sogar schwerer. Das Resultat ist, dass alle Machinenbauer meinen, sie seien Teil einer "Elite", nur weil sie an der RWTH studieren. Die Atmosphäre, die so geschaffen wird, macht einige Kommilitonen im Maschinenbau extrem unsympathisch.
Ausstattung
Die Institute sind mir Drittmitteln vollgepumpt und man hat wirklich absolut alles, was man sich irgendwie wünschen kann. Auch das neue Hörsaalgebäude ist top. Der Rest ist ziemlich schwach. In der Bib prügelt man sich förmlich um Sitzplätze.
Organisation
Das Studium ist in der Regelstudienzeit nicht studierbar. Im 7. Semester soll man 18 Wochen Praktikum ableisten und seine Bachelorarbeit schreiben. Das geht nur, wenn man während der Praktikumszeit BA schreibt. Generell halte ich das System mit einem 7-Semester-Bachelor und einem 3-Semester-Master für Schwachsinn. Hier geht es nur darum, die Studenten in Aachen zu halten. Die TU München und die ETH kriegen es auch hin, die Studenten in sechs Semestern vernünftig auszubilden.
Das sonstige Angebot ist schlecht. Man rattert einfach den Pflichtkatalog runter und für mehr wird man weder irgendwie motiviert, noch wird sonderlich viel angeboten. Vor allem die Interdisziplinarität fehlt komplett. Auch ist es ziemlich schwer, mal einen Einblick in die - sicherlich gute - Forschung zu bekommen. Alles was nichts mit Jobchancen oder Ausbildung zu tun hat, existiert nicht. Wer sich im Studium mit politischen Fragestellungen unserer Zeit beschäftigen will, ist hier falsch. Über den - begrenzten - Maschinenbau-Tellerrand geguckt wird nicht. An der RWTH geht es nur um Karriere.
Berufsorientierung
Der Bachelor of Science in Maschinenbau ist kein berufsbildender Abschluss. Ihr müsst einen Master machen, sonst habt ihr von der Praxis keine Ahnung. Man ist quasi ausgebildet in angewandter Physik. Der eigentliche Maschinenbau kommt danach. Die Uni hat aber tolle Kontakte.
Zu diesem Studiengang gibt es weitere 3 Erfahrungsberichte:
Lohnt sich nicht. Verschwende nicht deine besten Jahre!
Sehr sehr anspruchsvoll. Keine Freizeit.