Kulturpädagogik
Eine famose Verbindung von Kultur und Sozialem
Bericht für den Studienort Mönchengladbach
Studieninhalt
Das Studium ist super für alle künstlerisch/kulturell interessierten Menschen die zudem gerne eine Art Verbindung zu sozial/politisch/organisatorischen Feldern eingehen. Die Breite der Querschnittsdisziplinen fordert ein bisschen Eigenverantwortung für die Orientierung, es lässt sich damit aber auch gut an verschiedenste Arbeitsfelder anknüpfen. Meine prägendsten Erfahrungen lagen in in Seminaren zu Themen wie die Erstellung eines biographischen Skizzenbuchs, Protestformen, Kunstvermittlung im Museum, Migrationspädagogik oder der zentralen Projektarbeit, in der wir als Gruppe von 20 Studierenden verschiedenste Performances im öffentlichen Raum durchführten uns selbsständig eine Ausstellung planten. Etwas überrschend war für mich der Anteil an Seminaren zum Managemet, im Bezug zur Berufspraxis ist dieser jedoch auch gerechtfertigt.
Betreuung und Lehre
Das Verhältnis zu den Dozierenden ist sehr angenehm, dadurch dass der Studiengang an sich nicht so groß ist herrscht oftmals eine familiäre Atmosphäre (viele spreche ich inzwischen mit Du an).
Ausstattung
Die Hochschule hat einen ganz angenehmen Campus und eine moderne Bibliothek. Besonders wichtig ist auch das Theaterlabor, der Musikraum und das Fotostudio. Die Räume der Bildenden Kunst lassen im Moment etwas zu Wünschen übrig, werden aber gerade modernisiert. An der Hochschule an sich fühlt man sich als Kulturpädagogikstudierende*r manchmal etwas exotisch, anders als an explizit künstlerischen Hochschulen/Unis gibt es keinen "kreativen Flair". Es macht aber auch Spaß, das etwas aufzumischen ;) Und wer zögert nach Mönchengladbach zu gehen: ja, es ist hässlich, aber es gibt unfassbar viel Platz für Kultur und eine supernice kleine Szene zum Austoben, die bestimmt spannendere Sachen macht als der zehnte hippe Schuppen in der Großstadt.
Organisation
Durch den hohen Praxisanteil gestaltet sich das Studieren sehr abwechslungsreich. Viele studieren länger als geplant, dass liegt aber oft daran das sie nebenbei schon im kulturellen/sozialen Bereich arbeiten (was auch sehr sinnvoll ist). An für sich ist das Studium aber in Regelstudienzeit machbar.
Berufsorientierung
Wer nach dem Studium eine klare Stellenbeschreibung und eine absehbare Karriere erwartet wird hier enttäuscht. Es ist sinnvoll, bereits während des Studiums viele Praxiserfahrungen zu sammeln (sich z.B. in kulturellen Vereinen zu engagieren) um auch ein Netzwerk aufzubauen. Angehende Kulturpädagog*innen brauchen also auch ein gewisses Selbstvertrauen in den Beruf, die Frage "und was kann man damit machen?" bleibt selten aus. Dem z.T. vertretenen Pessimismus (der leider auch manchmal im Studium selbst vorherrscht) kann ich jedoch schon jetzt entgegensetzen, dass es wirklich tolle Projekte gibt in denen Bildung neu gedacht wird und man kreativ und hierarchiearm zusammenarbeiten kann.