Mit Material von Maria Köpf
Alle Studiengänge und -orte Japanologie
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Ostasienwissenschaft | Andere Studiengänge mit der Vertiefung Japan
1. Was erwartet mich in einem Studium der Japanologie?
Mit Beginn der 80er Jahre erhielt Japanologie Einzug in die deutsche Wissenschaft – immerhin gehört das Industrieland seit 1973 zur G7. Professor*innen lehren dich Kenntnisse zur Geschichte und Sprache Japans, zu dessen Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Hier kann der Studienschwerpunkt variieren: von vormoderner Geschichte Japans bis zu moderner Wirtschaft und Politik Japans.
Am besten interdisziplinär
Im Allgemeinen erarbeitest du dir ähnlich den Geschichtswissenschaften sozial- und kulturwissenschaftliche Methoden zur Japanologie. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Rhein-Neckar empfiehlt eine Kombination von Japanologie mit BWL, VWL, Soziologie oder Geographie. Somit kannst du deine Fachkenntnisse interdisziplinär vertiefen und es vereinfacht deinen späteren Berufseinstieg.
Japanisch gilt für europäische Muttersprachler*innen als schwierig zu erlernen. Schriftsystem und Grammatik des Japanischen unterscheiden sich deutlich. Auch sind Grammatikbücher selten, teuer und leider oft veraltet.
Von dieser Sprachhürde solltest du dich aber nicht entmutigen lassen! Denn die Sprachen von Exotenfächern stehen nicht als Kommunikationssprachen im Vordergrund. Sie werden in den Seminaren häufig als „Kultursprachen“ gelehrt.
Wenn du dich also für die japanische Sprache entscheidest, wirst du nicht nur die einzigartige Schrift und Grammatik kennenlernen, sondern auch tiefere Einblicke in die faszinierende japanische Kultur gewinnen. Ob es nun darum geht, japanische Literatur zu lesen, Manga und Anime zu verstehen oder die Traditionen und Bräuche Japans zu erforschen, das Lernen der japanischen Sprache eröffnet dir neue Horizonte und ermöglicht es dir, ein tieferes Verständnis für die japanische Kultur zu entwickeln.
Um gut Japanisch zu lernen, bietet sich ein Auslandsaufenthalt selbstverständlich an.
Artikeltipp
Exotisch, einzigartig – und angeblich brotlos: Orchideenfächer
Japanologie gehören zu den klassischen Orchideenfächern – also einem besonderem Fach mit geringer Verbreitung und nicht hoher Bekanntheit. Warum dich das nicht unbedingt abschrecken muss, was du bei der Gestaltung des Studiums beachten kannst und welche Tipps es für die Zeit nach dem Studium gibt, liest du im Spezial-Artikel. weiter
Verwandte Studiengänge
Du findest an deiner Lieblings-Hochschule keine Japanologie? Dann schau mal, ob dort auch Asienwissenschaften oder gar Ostasienwissenschaften angeboten werden und Japan ein Schwerpunkt ist.
2. Dauer des Japanologie-Studiums und mögliche Studienabschlüsse
In der Regel dauert das Japanologie Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.
Japanologie wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.
Anschließend kann noch das Master-Studium in Japanologie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.
Japanologie: Studiendauer (Regelstudienzeit) | |
---|---|
Bachelor | 6 - 8 Semester |
Master | 2 - 4 Semester |
Master (Teilzeit) | 8 Semester |
Studienformen des Japanologie-Studiums
Die klassische Form des Japanologie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.
3. Wo kann Japanologie studiert werden?
Du kannst Japanologie an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Japanologie in 15 Städten studiert werden.
4. Was kostet ein Japanologie-Studium 2024 und wie finanziere ich es?
Was das Studentenleben kostet
Während eines Japanologie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 783 € und über 1.896 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen über 950 € im Monat aus.
Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.
Und wie bezahle ich das alles?
Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.
Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studierende ein – das zum Wintersemester 2024/2025 immerhin um 5% erhöht wird. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.
Ab Wintersemester 2024/2025 gibt es für unter 25-jährige, die vor dem Studium Bürgergeld (oder einige andere Sozialleistungen) beziehen, auf Antrag eine Studienstarthilfe von einmalig 1.000 €.
Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.
Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.
5. Berufe und Verdienstmöglichkeiten
Aus dem Studium sollte später ein Beruf werden. Hier ein oder mehrere Beispiele – natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Immer auch mit Infos zum Gehalt im jeweiligen Beruf. Und gelegentlich mit Video 🎥