Internationale Beziehungen
Für selbstständige frustrationsresistente Tausendsassa
Studieninhalt
Schwerpunkt "Globale Politische Ökonomie" enthielt ausgesuchte VWL- und PoWi-Fächer zu relevanten Themen, jedoch gab es kaum eine Auswahl oder Ausweichmöglichkeit. Zusätzliche Fächer zu belegen war mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden, sodass dies nur wenige taten. In meinem Fall gab es die Vorlesungen "Ökonomie der Migration", "Ökonomie der Europäischen Integration" und "Einführung in Internationale Institutionen" und die Seminare "Politik der Europäischen Union", "Internationale Politische Ökonomie". Außerhalb dieser Fachbereiche, die je nach Studieninhalten in deinem vorherigen Bachelor gewählt werden, gab es ein Basismodul zu Statistik und Wissenschaftlichem Arbeiten sowie Planspiele, die als Seminare angerechnet wurden.
Persönlicher Eindruck: ja, da werden schon Themen abgedeckt, die wissenschaftlich klingen, aber nur wenige Veranstaltungen im Master sind intellektuell fordernd und fördernd - was vielleicht größtenteils daran liegt, dass man als harmonisierender (s.u.) Master-Stunden in viele Bachelor-Veranstaltungen muss.
Der andere mögliche Schwerpunkt "Internationale Organisationen" verband Recht und Politik.
Betreuung und Lehre
Je nach Dozent. Ich hatte einen Seminar-Dozenten, der erreichbar war und für fachliche und organisatorische Diskussionen jederzeit bereit. Die anderen waren jedoch schwer zu erreichen und meist abweisend im Umgang. Seit meinem Start rotierte das Personal-Karussell aber auch viel, sodass es wohl Glückssache ist, wen man bekommt, und ein bisschen Typ-Sache, wie man damit zurecht kommt. Insgesamt schien mir die Betreuung in der VWL standardisierter und etwas distanziert aber relativ zuverlässig (hatte dort die Abschlussarbeit), während die Betreuung in der PoWi eher eine Lotterie war (manche Kommilitonen musste 5-7 Monate auf die Note ihrer MA und einen Verteidigungstermin warten, bzw. mussten sich diese "einklagen".
Das ZIS bietet darüber hinaus eine Beratungsstelle für Fragen der Studienorganisation, die jedoch in meinem Fall einen miserablen Job gemacht hat. Ich hatte einen relativ komplizierten Fall und wurde deshalb mit ihm einfach abgewiesen, anstatt Beratung zu erhalten. Aber ich hatte auch Kommilitonen, die in der Hinsicht zufrieden waren. Vielleicht auch hier Glücks- und Typsache. Jedenfalls ist dieser nicht als zuverlässig einzustufen.
Ausstattung
Man bekommt in der Bibliothek viele Grundlagen-Lehrbücher und Zugang zu vielen Online-Materialien, dies ist aber etwas umständlich verlinkt und viele der wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften sind nicht zugänglich oder veraltet. Um die nötigen Pflicht-Hausarbeiten zu verfassen findet man schon ausreichend Literatur. Aber wenn man sich als Forscher üben will, stößt man oft an Grenzen und muss sich mit dem zufrieden geben, was da ist.
Ansonsten sind die PC-Arbeitsplätze in den Bibliotheken super und viel mehr braucht man in diesen Fächern ja nicht.
Organisation
Die Flexibilität der Stundenplangestaltung hängt davon ab, ob man ein Fach harmonisiert (d.h. du hast z.B. VWL im Bachelor studiert und musst Grundlagen in PoWi nachholen - dann harmonisierst du PoWi, oder eben umgekehrt), oder ob man ergänzt (du hast sowohl zu VWL als auch zu PoWi was im BA gemacht und darfst deshalb hier aus beiden Bereichen wählen). Als Harmonisierer hat man sehr wenig Auswahl, da man die Grundlagenfächer des dir "fehlenden" Fachs belegen muss. Als Ergänzer kannst du stattdessen unter vielen angebotenen Seminaren wählen.
Der Stundenplan kommt 1-2 Tage vor dem VL-Beginn und wird teilweise noch angepasst, sodass man in der ersten Woche ne ziemlich stressige Zeit haben kann. Grundsätzlich bemüht sich das ZIS, die Studierenden gut über alles zu informieren, allerdings gelingt das nicht immer sehr elegant oder überzeugend, sodass sich zumindest in meinem Jahrgang der Unmut über die Überforderung unserer Koordinatoren breit machte.
Studiengangsübergreifend wird man jedoch gut über die Angebote der TU informiert - über Newsletter, Aushänge und Homepage.
Die Regelstudienzeit haben die wenigsten meiner Kommilitonen eingehalten, was aber sicher auch an den eigenen Ambitionen lag, z.B noch mehr bedeutende Praktika oder Auslandsaufenthalte unterzubekommen, sich das Studium selbst zu finanzieren, oder eben das Leben zu genießen :). Einige wenige haben es tatsächlich in 2 Jahren geschafft, für die meisten war es jedoch wichtiger, bessere Noten zu schreiben und mehr Erfahrungen zu sammeln, wofür sie ihre Regelstudienzeit "geopfert" haben. In einigen Fällen geht die längere Studienzeit auf wohl auch auf die Kappe der Dozenten/Koordinatoren.
Berufsorientierung
Das Career-Center der Uni hat ein breites und aktuelles Angebot. Der Studiengang bietet jedoch wenig Unterstützung für den Eintritt ins Berufsleben. Da ist jeder selbst gefragt.