Informatik
Chaotisch, aber sehr gute Studienbedingungen
Studieninhalt
Der Beginn des Studiums ist sehr theorielastig inklusive zwei Mathefächern in den ersten zwei Semestern. In den ersten zwei Semestern lernt man aber auch Programmiergrundlagen (wirklich nur Grundlagen, aber man muss diese zumindest nicht zwingend mitbringen). Reines Programmieren kommt eigentlich fast nicht vor im Bachelor. Es geht vielmehr um grundlegende Konzepte der Datenverarbeitung. Letzteres ist eigentlich das zentrale Thema eines Informatikstudiums und dafür sollte man sich interessieren. Als Technikfreak oder reiner Programmierer kommt man im Studium nicht weit und beides braucht man auch auf keinen Fall, um Informatik zu studieren! Wer denkt, dass man sich für das Informatikstudium mit Technik auskennen muss, liegt komplett falsch. Man sollte sich für theoretische Probleme begeistern können - und das ist komplett unabhängig vom Geschlecht oder Vorwissen!
Betreuung und Lehre
Die Lehrorganisation ist gut bis sehr gut. Wenn man Hilfe sucht und sich für Themen im Studium interessiert, wird man immer jemanden finden, der einem etwas erklären kann oder Fragen beantwortet. Es gibt wie immer gute und schlechte Professoren (was aber geschmackssache ist) und auch die Tutoren sind unterschiedlich gut, wobei man nach ein paar Wochen im Normalfall die Übungsgruppe ohne Probleme wechseln kann. Da die Uni insgesamt nicht so extrem auf Forschung ausgerichtet ist, gibt man sich in der Lehre mühe, diese möglichst studentenfreundlich zu gestalten. Dennoch kommt man ohne Eigeninitiative und Selbstorganisation im Studium nicht weit. Die ersten Semester sind meist recht voll, was sich dann aber etwas legt mit der Zeit.
Ausstattung
Das Informatikgebäude ist noch recht neu und die Ausstattung ist ok. Zu Mittagszeiten mangelt es jedoch leider an Sitzmöglichkeiten. Auch das WLAN funktioniert nicht immer ausreichend. Die Lage des Gebäudes direkt neben Mensa und Tramhaltestelle ist dennoch super. Insgesamt also gute Ausstattung, aber oft für die Menge der Studenten nicht ausreichend.
Organisation
Unterm Strich ist das Studium schon gut organisiert. Die Inhalte der Vorlesungen in den ersten 3-4 Semestern sind auch erstaunlich gut aufeinander abgestimmt, was angeblich selbst Universitäten wie die TU München nicht so gut hinbekommen. Das Nebenfach, was vor einigen Jahren eingeführt wurde, ist leider sehr chaotisch. Neben etlichen terminlichen Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen ist die Nebenfachorganisation nicht so einfach, da es auch keinen klaren Plan gibt. Das Nebenfach wird deswegen teilweise eher zur nervigen Last, was schade ist. Sehr positiv ist die Organisation der Platzvergabe bei Übungen/Tutorien, da diese immer durch Prioritätenangaben vergeben werden und nicht durch first-come-first-serve Anmeldungen.
Berufsorientierung
In den ersten Semestern ist das Studium überhaupt nicht praxisorientiert. Wie es später wird kann ich nicht beurteilen. Sehr international ist das Studium nicht, da eigentlich alles auf deutsch stattfindet. Austauschmöglichkeiten gibt es aber genug, wenn auch nur schwer in das Studium ohne Studienzeitverlängerung integrierbar.