Hörtechnik und Audiologie
Hören aus allen Blickwinkeln betrachtet
Studieninhalt
Im Bachelor-Studiengang „Hörtechnik und Audiologie“ geht es um alles, was mit Hören zu tun hat. Es handelt sich um ein Ingenieursstudium und fängt bei Akustik an, geht über Elektrotechnik und schließt bei algorithmischer Verarbeitung von Audiosignalen, maschinellem Lernen und Technik eines Musikstudios, zumindest wenn die technische Seite des Studiengangs betrachtet wird. Es gibt aber noch weitere Bereiche: So liegt ein weiterer Fokus des Studiengangs auf der Hörphysiologie und Psychoakustik, also auf Bereichen, die sich damit beschäftigen wie das Gehör funktioniert, wie das Gehör den akustischen Schall verarbeitet und wo die Grenzen des Gehörs liegen. Es wird insbesondere auch die Auswirkungen von Schädigungen des Gehörs auf diese Bereiche diskutiert. Entsprechend sind Hörhilfen in Form von Hörgeräten oder Implantaten und ihre Funktionsweise ebenfalls ein Thema dieses Studiengangs.
Ab diesem Punkt lässt sich vermutlich bereits schlussfolgern, dass dieser Studiengang sehr breit aufgestellt ist. Dies ist zum einen ein Vorteil, da das übergreifende Fachwissen hilfreich ist die verschiedenen Blickwinkel, die es auf das Thema Hören gibt, nachzuvollziehen. Zum anderen ist dies vielleicht auch der Nachteil dieses Studiengangs, da sich viele auf einen der vielen Fachbereiche spezialisieren oder am interessantesten finden. Entsprechend ist der Wunsch, sich mehr auf diesen Bereich spezialisieren zu können.
Ich hatte mich beispielsweise mehr für die technischen und mathematischen Bereiche interessiert und hätte mir gewünscht, mich dort stärker zu weiterbilden zu können. Für mich, beispielsweise, könnten die mathematische Grundlagen wie lineare Algebra oder auch Stochastik stärker vertreten sein. Allerdings würde eine stärkere Spezialisierung allerdings das Konzept dieses Studiengangs brechen.
Betreuung und Lehre
Hörtechnik und Audiologie ist ein sehr kleiner Studiengang, sodass ein Jahrgang meist die Größe einer größeren Schulklasse hat. Dadurch sind Lehrende recht einfach ansprechbar und ermöglicht es auf Wünsche und Bedürfnisse der Studierenden einzugehen. Natürlich sind auch hier, ähnlich wie in einer Schulklasse, Grenzen gesetzt. Obwohl der Studiengang an einer Fachhochschule stattfindet, ist der Fachbereich Hörtechnik & Audiologie auch in der Forschung tätig. Dadurch sind die Lehrinhalte im Allgemeinen auf einem aktuelle Stand.
Ausstattung
Zugegebenermaßen habe ich die Bibliothek während des Studiums nur selten in Anspruch genommen, da ich finde, dass die Unterlagen, die von den Dozenten ausgegeben werden, ausreichend sind. Als ich mit H&A angefangen hatte, ist der Studiengang und das dazugehörige Institut in ein renoviertes Gebäude umgezogen. Dementsprechend war der Zustand der Hörsäle und Seminarräume sehr gut. Die benötigte Software ist auf den Rechnern im Computerraum vorhanden und lässt sich für einen kleinen Obolus kaufen. Zusätzlich gab es damals auch einen kostenlosen Zugriff auf Microsoft Software.
Organisation
Hörtechnik und Audiologie ist ein Studiengang, der an einer Fachhochschule stattfindet. Aus diesem Grund ist das Studium eher schulisch aufgebaut, d. h., dass ein großer Teil des Studiums festgelegt ist. Allerdings werden in jedem Semester sechs Kurse angeboten, wobei nur fünf Kurse benötigt werden -- ausgenommen die Pflichtkurse. Hierdurch lässt sich in Grenzen das Studium in den ersten Semestern selbst gestalten. In höheren Semestern gibt es mehr Wahlpflichtkurse, womit es möglich ist, sein Studium flexibler zu gestalten. Die Arbeitsbelastung im Studium ist relativ hoch, allerdings machbar. Das Studium wird normalerweise in Regelstudienzeit abgeschlossen.
Berufsorientierung
Das Studium hat einen starken Praxisbezug und viele der erlernten Dinge können auch im beruflichen Leben wiederverwendet werden. Des Weiteren wird im Studiengang intern eine Liste mit potenziellen Arbeitgebern für H&A-Studenten gepflegt. Diese Liste dient gleichzeitig auch als Anlaufstelle für Bachelorarbeiten, die bei H&A häufig bei externen Firmen absolviert werden. Dadurch ergeben sich meist auch die ersten Kontakte, um sich seine berufliche Karriere zu starten. Außerdem werden ab dem 3. Semester halbjährlich Exkursionen innerhalb von Deutschland und auch im Ausland angeboten, bei denen Besuche zu den am Ort ansässigen Firmen, Krankenhäusern und Konzertsälen das Programm der Exkursion abstecken. Im Mailverteiler des IHA-Vereins, dem man für einen kleinen Obolus im Jahr beitreten, werden zusätzlich Stellen ausgetauscht.
Die Möglichkeiten, internationale Erfahrungen, z. B. in Form eines Auslandssemesters, zu machen, sind hingegen sehr begrenzt. Die oben angesprochene eher starre Struktur sieht keinen Auslandsaufenthalt vor und einen solchen selbst zu organisieren ist vermutlich herausfordernd. Auch die meisten Vorlesungen sind auf deutsch, wobei manche Dozenten in den höheren Semestern anbieten, die Vorlesung auf Englisch zu halten.