Deutsch
Interessant, aber sperriger als erwartet
Studieninhalt
Von einem Studium der Germanistik erwartet man gemeinhin, dass man sich hauptsächlich mit deutschsprachiger Literatur beschäftigen wird. Dem ist leider nicht so. Stattdessen muss man sich durch mittelhochdeutsche Grammatik und die Linguistik seit der Entstehung des Germanischen kämpfen.
Betreuung und Lehre
Weil der Studiengang zulassungsfrei ist, sind die Vorlesungen voller Studenten. Die Dozenten können daher kein individuelles Lernen ermöglichen. Es ist zwar möglich, sie nach der Vorlesung oder per E-Mail anzusprechen, aber qua der schieren Menge an Studenten stellt es eher die Ausnahme dar.
Ausstattung
Die Bibliothek ist genial, andererseits scheint sie auch jegliche andere Fördergelder verbraucht zu haben. Die Kollegiengebäude I bis IV sind jedenfalls ziemlich altbacken. Oft gibt es technische Probleme, was eben an der Ausstattung liegt. Die naturwissenschaftlichen Fakultäten sind hier klar besser ausgestattet.
Organisation
Flexibilität hat man null. Die Stundenplanerstellung allein nimmt bis zu einer Woche an Zeitaufwand in Anspruch. Die Arbeitsbelastung ist merklich höher als auf dem Gymnasium oder der Arbeit. Man hat im Schnitt von 9 Uhr bis 16 Uhr Uni. Das ist jedoch noch der kleinste Teil an Zeitaufwand. Die Vor- und Nachbereitung daheim dauert in etwa nochmal gleichlang. Das ist im Grunde nur am Wochenende zu schaffen.
Berufsorientierung
Das Problem ist, dass 90 % des Studiums nicht anwendbar ist. Weder pädagogisch noch inhaltlich, denn mittelalterliche Grammatik und Literatur spielen sowohl im Lehrerberuf als auch auf dem freien Markt kaum eine Rolle. Es ist „nice to know“, aber das war's eben auch schon.