Geoinformatik und Geophysik

Studieninhalt

Die Geophysik und die Geoinformatik behandeln den mathematischen physikalischen Zweig der Geowissenschaften. Während der ersten 4 Semester werden die Grundlagen in Mathematik und Physik sowie Informatik vermittelt. Zusätzlich hat man eine Einführung in Grundlegende Konzepte der Geologie. Während die ersten 4 Semester von allen Studenten weitestgehend gemeinsam durchlaufen werden, entscheidet man sich ab dem 5. Semester ob man sich in die Geophyisk oder eher die Geoinformatische Schiene vertiefen will.
Neben eher theoretisch angesiedelten Grundlagenfächern wie Mathematik und Theoretische Physik gibt es eine Reihe angewandter Fächer inklusive Feldmessungen in der Umgebung von Freiberg (Erzgebirge, Zittauer Gebirge,...).

Betreuung und Lehre

Da es sich um einen kleinen Studiengang handelt (Anfängerzahlen meist weniger als 30), ist das Betreuungsverhältnis im Vergleich zu vielen anderen Studiengängen sehr gut. In der Regel ist man mit den Vorlesenden per du. Selbst die Professoren bieten einem oft im laufe des Studiums das Du an. Insgesamt würde ich das Studium als familiär bezeichnen.

Ausstattung

Die Ausstattung ist im wesentlichen sehr gut. Für die Grundlagenvorlesungen gibt es eine ausreichende Menge der Standardlehrbücher. Und spätestens ab dem Masterstudium(Oft auch schon vorher) findet man Literatur sowieso meist nur noch Form von Artikeln in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, auf die die Bibliothek in ausreichendem Maße Zugriff hat.
Anzumerken ist, dass die geophysikalischen Messgeräte sehr teuer sind, und entsprechend sehr lange eingesetzt werden (müssen). So kam es bei mir schon mal vor, dass der Laptop der ein Messgerät ansteuert mit MS-DOS bestückt ist und die Daten auf Floppy Disc gespeichert werden. Von Zeit zu Zeit gibt es aber neue Geräte die einem die Arbeit im Gelände unheimlich erleichtern. Das ganze ist allerdings ein eher generelles Problem von Universitäten und deren Austattung und Finanzierung.
Um den Zustand der Seminar- und Hörsäle ist es in der Geophysik selbst gut bestellt. Problematisch ist es dagegen in dem ein oder anderen Hörsaal der anderen Fachrichtungen. In diesen hat man allerings nur in wenigen Nebenfächern einmal eine Vorlesung.

Organisation

Das Grundstudium über die ersten 4 Semester ist relativ verschult und wenig flexibel, allerings ändert sich das ganze sobald man mit den Spezialvorlesungen beginnt (zum Teil schon ab dem 3. Semester). Hier kommt es schoneinmal vor, dass in einer Vorlesung nur 5 Studenten sitzen.
Wie in jedem Studiengang gibt es Fächer für die ein relativ großer Arbeitsaufwand nötig ist, wärend man für andere so gut wie keine zusätzliche Zeit außer den Vorlesungzeiten einplanen muss. In der Regel funktioniert da der Erfahrungsaustausch von den höheren Semestern nach unten sehr gut. Alle die noch nie vor ihrem Studium programiert haben, sollten für das erlernen von nötigen Programierkenntnissen(speziell im ersten Semester) etwas mehr Zeit einplanen.

Berufsorientierung

In aller Regel finden alle Vorlesungen auf Deutsch statt. Wer während seines Studiums plant ins Ausland zu gehen, hat vielfälltige Möglichkeiten. Beliebte Ziele sind Norwegen, Kanada und Australien.
Nahezu alle Studenten hängen nach ihrem Bachelor noch den Master in Geophysik oder Geoinformatik an.
Das Studium selbst bietet die Möglichkeit in vielen verschiedenen Branchen zu arbeiten. Angefangen von der Wissenschaft (Seismologie, Vulkanismus, Plattentektonik,...) über die Suche nach neuen Rohstofflagerstätten (Erdöl, Erdgas, Erze, Salz, Wasser,...), der Geothermie, bis hin zu Grundwasserströmungssimulationen und Baugrunduntersuchungen und vielem mehr.
Aufgrund einer fundierten Ausbildung in Mathematik, Physik und Informatik kann man sich aber auch als Quereinsteiger in anderen Branchen versuchen. z.B Softwareentwicklung, Entwickeln von Computersimulationen für verschiedenste Bereiche etc ...