Geodäsie und Geoinformatik (Doppelabschluss-Programm)
Gut bis Sehr gut. Empfehlung für Interessierte.
Studieninhalt
Hervorragend.
Es gibt 4 (bzw. 6, es gibt auch noch 2 englischsprachige) Profilrichtungen, aus denen man wählen kann. Diese wären
- Computer Vision*
- Ingenieurnavigation (entspricht auch Ingenieurvermessung)
- Geodätische Weltraumverfahren
- Geoinformatik*
Man wählt sich daraus 2 Bereiche, in denen Pflichtveranstaltungen existieren und Wahlpflichtveranstaltungen gewählt werden (meine sind mit * markiert).
Ich habe meinen Bachelor nicht am KIT gemacht und direkt im Anschluss den Master am KIT begonnen. Der Master entspricht voll meinen Vorstellungen, es wird überwiegend gehalten was versprochen wird, in manchen Bereichen wurden meine Vorstellungen sogar noch übertroffen. Das Studium hat mich bis zu diesem Zeitpunkt enorm weiter gebracht in fachlicher Hinsicht. Daher gibts eine sehr gute Bewertung. Die wird jedoch auch mit einem gewissen Preis erkauft, das soll aber in einem anderen Bereich dann angeschnitten werden.
Des Weiteren existieren Aufbaufächer, die für jeden Studenten Pflichtveranstaltungen sind. Diese helfen mögliche Wissenslücken zu schließen, auch wenn die internen Bsc-Absolventen wegen mancher Stoffwiederholung etwas genervt sind.
Betreuung und Lehre
Generell gut. Die Dozenten sind durchweg kompetent (zumindest die, die ich bisher hatte), erklären überwiegend gut und praxisnah. Auf Grund der eher geringen Studentenzahl sind die Professoren oftmals auch direkt ansprechbar, ansonsten jedoch auf jeden Fall ihre Mitarbeiter. Das Studenten/Dozenten-Verhältnis ist eher so, wie man es an einer FH erwarten würde, was ich persönlich als positiv einstufe. Projektarbeiten werden umfangreich betreut, man hat immer mind. 2 Ansprechpartner pro Projekt, das ist auch mehr als ausreichend.
Die Lehre ist an aktueller Forschung angeschlossen, in manch einem Projekt oder manch einer Vorlesung wird schon Stoff verarbeitet, der erst seit kurzer Zeit "verfügbar" ist.
Insgesamt schrammt die Lehre knapp an einem sehr gut vorbei, ich würde eine 1,7 geben, denn: Projektarbeiten laufen oftmals willkürlich, auch während der Prüfungszeit (obwohl hier eine strikte Trennung eingehalten werden sollte), und es werden dennoch Ergebnisse in dieser Zeit erwartet. Das kann enorm stressig werden. Das gilt nicht immer, jedoch kommt es einfach zu häufig vor. Manchmal laufen Projekte auch zu spät an, bspw. erst Mitte des Semesters. Das ist teilweise unverständlich. Hier gibts also begründeten Abzug.
Ausstattung
Die ist wirklich gut, moderne Rechner in den Poolräumen und für Projekte notwendige Hardware ist ausreichend vorhanden. Manchmal wäre es jedoch wünschenswert, wenn einheitlich Software schon vorinstalliert ist. Teilweise hat man auf den Rechnern nicht mal die Software, die für ein Projekt benötigt wird. Das wird dann alles noch kurz vor knapp installiert, obwohl es eigentlich im Vorhinein schon hätte verfügbar gemacht werden können (und ich rede hier nicht unbedingt von hochspezialisierter Software...). Sowas raubt Zeit und Nerv, daher Abzug.
Hörsäle und sonstige Räume sind in Ordnung, quasi nie überfüllt. KIT-Bibliothek ist super, das Institut selbst hat auch eine eigene, umfangreiche Bibliothek.
Organisation
Geht so. Informationen über ausfallende oder verschobene Veranstaltungen gibt es teilweise erst am Abend vorher oder sogar noch am selben Tag. Das mag natürlich mal seine Gründe haben, ohne Frage. Manchmal wird auch lange vor Vorlesungsbeginn irgendwo versteckt in einer E-Mail-Zeile geschrieben, dass eine bestimmte Vorlesung an einem bestimmten Tag in x Monaten ausfallen wird. Dass das keiner auf dem Schirm hat ist natürlich auch klar.
Die Stundenplangestaltung ist gut, selten kommt es zu Überschneidungen. Die Wahlfächer werden direkt mit den Dozenten abgestimmt, man hat also ein gewisses Mitspracherecht. Sehr gut.
Arbeitsbelastung kann extrem werden, je nachdem wie stark man sich reinhängen will.
Berufsorientierung
Für ein Uni-Studium äußerst praxisorientiert (wobei das generell die Charakteristik von Master-Studiengängen ist), etwa auf dem Niveau der FH auf der ich zuvor war. Ich bin zwar noch am Studieren, jedoch habe ich den Eindruck dass man gut vorbereitet in Forschung und Entwicklung entlassen wird (ein gewisses Interesse am Studium allerdings vorausgesetzt).
Das Studium kann durch Auslandssemester an diversen Partnerhochschulen oder am INSA in Straßburg ergänzt werden. Darüber kann ich aber nicht viel sagen, da ich das nicht wahrnehme.