Alle Studiengänge und -orte Forstwirtschaft / Forstwissenschaften
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Vorab: Wenn man Forst/Forstwirtschaft oder auch Forstwissenschaft studieren möchte, macht es einen großen Unterschied, ob man an einer Universität oder einer Fachhochschule studiert. Hat man das Ziel, Förster:in zu werden, dann ist man an letzterer besser aufgehoben. Kann man sich auch die Arbeit als Forstwissenschaftler:in vorstellen, so führt kein Weg an der Universität vorbei. Wer Forstwirtschaft studiert, sollte eine große Leidenschaft für Bäume und den Wald mitbringen. Wer diese Passion mitbringt, wird es sehr viel leichter haben, später einen Job in der Branche zu ergattern, als jemand, der sich nur halbherzig mit Buchen, Eichen oder Fichten auseinandersetzt. Naturwissenschaftliche Grundlagen Mathematik, hier ist vor allem Statistik von Bedeutung anorganische und organische Chemie, teilweise auch Holzchemie biologische Module (z.B zur Physiologie) Grundlagen der BWL und VWL Physik (der Anteil ist nicht ganz so groß und umfasst hauptsächlich Inhalte aus der Kräftelehre oder Thermodynamik) Meteorologie Biologie: Zoologie, Botanik Grundlagen der Bodenkunde Forstinformatik Forstliche Logistik Waldwachstumskunde Waldbau Forstliche Betriebswirtschaftslehre Nachhaltigkeit Im Folgenden erklären wir noch einmal genauer, was es mit den forstspezifischen Modulen konkret auf sich hat. In der Bodenkunde lernst du beispielsweise, wie der Boden zusammengesetzt sein muss, damit bestimmte Bäume überhaupt die Chance haben zu wachsen. Auch die Botanik hilft dir hier, denn auch anhand der bereits vorhandenen Pflanzen kannst du Rückschlüsse auf den Boden ziehen. Für den Forstwirt ist vor allem die „Vegetationskunde“ innerhalb der Botanik von großer Bedeutung. In den letzten Jahren fand in vielen Branchen ein Digitalisierungsprozess statt, so auch in der Forstwirtschaft. Daher gehört zum Studium oft das Modul Forstinformatik. Zur Forstinformatik gehört z.B die Informationsbeschaffung aus Satelliten- oder Luftbildern, das Erlernen vom Umgang mit geographischen Informationssystemen oder auch das Kennenlernen von Holz-Datenbanken. Da du als Förster:in auch dafür verantwortlich bist, wie das abgesägte Holz vom Wald auf einen mit dem Transportfahrzeug befahrbaren Weg gelangt und auch, wie es dann weiter ins Sägewerk transportiert wird, spielt das Fach Forstliche Logistik eine wesentliche Rolle in deinem Studium. In der Waldwachstumskunde lernst du, wie schnell Bäume wachsen, wie und wann sie zu fällen sind und lernst die Waldinventur kennen. Auch hier wird viel digital bearbeitet, so lässt sich das Waldwachstum beispielsweise mit Computerprogrammen modellieren. Der Waldbau ist das Herzstück 💚 des Studiums. Dir wird hier vermittelt, wie man mit Bäumen arbeitet und wie man einen Bestand erzielt, der am Ende (möglichst) gewinnenbringend verkauft werden kann. Wie funktioniert die Holzernte? Wie ist ein Wald aufgebaut? Wie beeinflusst das Wetter das Waldwachstum? Das sind nur wenige von vielen Fragen, auf die du in dieser Disziplin antworten erhältst. Die Forstliche Betriebswirtschaftslehre lehrt dich, Kalkulationen über lange Zeiträume zu berechnen. Im Gegensatz zur klassischen BWL geht es hier nicht um ein Kalenderjahr, sondern um Jahrzehnte und Jahrhunderte. Das Wort Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Und im Wald sowieso. Wusstest du, dass der Begriff Nachhaltigkeit durch einen Förster geprägt wurde? Hans Carl von Carlowitz schrieb einst in seinem Werk Sylvicultura oeconomica: „wie eine sothane [solche] Conservation und Anbau des Holzes anzustellen / daß es eine continuirliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentbehrliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag.“ Daraus entstand später das Wort Nachhaltigkeit, was auch heute von großer Bedeutung ist. Die Grundregel eines Försters lautet sowieso, dass nur so viele Bäume gefällt werden dürfen, wie auch wieder nachwachsen. Zuweilen werden auch Module zur Waldpädagogik, zur Forstgeschichte, zum Naturschutz oder, vor allem an Fachhochschulen, auch zur Jagd- und Waffenhandhabung angeboten. Quelle: Viele der hier genannten Informationen basieren auf den Einschätzungen von Forstwissenschaftler Ben Tüxen. Johanna ist 21 Jahre alt und studiert im dritten Semester Forstwissenschaften in Tharandt, was zur TU Dresden gehört. Aktuell nimmt sie als studentische Mitarbeiterin an dem Forschungsprojekt „Klimawandel in historischen Gärten“ teil. Das ist für sie besonders spannend, da sie später selber in die Forschung gehen möchte und deshalb besonders motiviert ist, alles richtig zu machen.
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Allgemeine Studieninhalte
Forst-spezifische Inhalte
Nachhaltigkeit
Studium Forstwissenschaften
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2. Dauer des Forstwirtschaft-Studiums und mögliche Studienabschlüsse
Forstwirtschaft wird vor allem als Masterstudiengang angeboten. Der Master of Science kann meist in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.
Es gibt aber auch schon entsprechende Bachelor, meist mit einer Studiendauer von 6 Semestern und 180 ECTS-Punkten (Credit Points).
Forstwirtschaft: Studiendauer (Regelstudienzeit) | |
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Bachelor | 6 - 8 Semester |
Master | 3 - 4 Semester |
Bachelor (Teilzeit) | 12 Semester |
Master (Teilzeit) | 8 Semester |
Studienformen des Forstwirtschaft-Studiums
Die klassische Form des Forstwirtschaft-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.
Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Forstwirtschaft kann auch so studiert werden.
3. Wo kann Forstwirtschaft studiert werden?
Du kannst Forstwirtschaft an einigen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist eher klein. Insgesamt kann Forstwirtschaft in 8 Städten studiert werden.
4. Was kostet ein Forstwirtschaft-Studium 2024 und wie finanziere ich es?
Was das Leben als Student:in kostet
Während eines Forstwirtschaft-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 783 € und über 1.896 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen über 950 € im Monat aus.
Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.
Und wie bezahle ich das alles?
Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.
Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studierende ein – das zum Wintersemester 2024/2025 immerhin um 5% erhöht wird. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.
Ab Wintersemester 2024/2025 gibt es für unter 25-jährige, die vor dem Studium Bürgergeld (oder einige andere Sozialleistungen) beziehen, auf Antrag eine Studienstarthilfe von einmalig 1.000 €.
Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.
Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.
5. Berufsperspektiven
Die Berufsaussichten sind schwankend. Wer im Studium sehr gute Leistungen erzielt, findet in der Regel auch schnell eine Anstellung. Laut Einschätzung vom Forstwirt und Youtuber EinMannimWald finden die besten 10 Prozent eines Jahrgangs nach dem Studium ihren Traumjob, während ein Drittel bis die Hälfte eines Jahrgangs sich mit Alternativen zum Nonplusultra begnügt – was natürlich nicht heißen soll, dass diese Absolvent:innen unzufrieden in ihren Berufen sind. Das Problem ist, dass das Berufsfeld relativ begrenzt ist. Insbesondere dann, wenn man das Ziel hat, Förster:in zu werden – schließlich ist die Anzahl an Wäldern nicht unendlich groß.
Wer Forst/Forstwirtschaft/Forstwissenschaft studiert hat, kann des Weiteren Anstellung im Naturschutz finden oder den Weg in die Selbstständigkeit suchen.
Wer Forstwissenschaftler:in ist, kann natürlich auch an der Universität bleiben (wobei da die Stellen rar sind), ansonsten gibt es folgende Möglichkeiten:
Höherer Forstdienst
(Leitende) Positionen in Forstunternehmen
Weitere Informationen
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