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Betriebswirtschaftslehre


Ist schon ein mehr als okayer Laden.

Erfahrungsbericht von Pustekuchen, 04.04.2018

Studieninhalt

Inhalte betreffen die Standard- Bausteine eines wirtschaftlichen Studienganges. Sprich; Finanzierung, Mathematik, Personalwesen, (Wirtschafts-)Recht, Statistik, Steuern, Marketing, VWL ...(Mikro/Makro). Denke großartig unterscheiden diese Studiengänge sich nur in ihren Spezifikationen.

Persönlich hatte ich mit dem Fach Wirtschaftsmathematik meine Probleme. Habe im Vorhinein eine Ausbildung absolviert und in der Berufsschule musste ich weder auf- noch ableiten geschweige denn irgendetwas mit Matrizen rechnen. Aber wenn man das früh genug checkt- (also, dass man Hilfe braucht) ist das gar kein Problem. Hab die Mathe Klausur im ersten Semester in den Sand gesetzt und im nächsten dann bestanden, weil ich mir bei etwas fitteren Kollegen Nachhilfe genommen habe. Durchfallquote ist in diesem Fach auch recht hoch, was einfach daran liegt, dass sich Erstis (inklusive mir) einfach überschätzen. Gerade im Bereich BWL scheint das übrigens ein sehr verbreitetes Phänomen zu sein.

Sowieso ist das Grundstudium, welches die ersten vier Semester betrifft, "schwieriger", als das Hauptstudium. Denn hier hatte ich das Gefühl, dass es teilweise nicht unbedingt um fachspezifische Eignung ging, sondern eher auch um Konzentration und das Prüfen von Fleiß und Auffassungsfähigkeit. Im Hauptstudium kann man dann seine Vertiefungen frei wählen, während Fächer, wie Mathe, Statistik, Recht, Steuern... Pflichtmodule in den ersten zwei Studienjahren darstellen.
Das Hauptstudium macht dementsprechend auch mehr Spaß. Seminare, die frei nach Interesse gewählt werden, stellen auch eine ganz andere Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe und besonders mit den Professoren dar.
Als bemerkenswert würde ich das Fach "Business Case Studies" im Hauptstudium erwähnen. Denn hinter dem plumpen Begriff steckt eine interessante Kombination aus allen möglichen Fächern. Grundstruktur: das Seminar wird in in mehrere Grüppchen geteilt (á 4-5 Personen). Pro Gruppe wird ein "Case" ausgeteilt. Also eine Unternehmenssituation, die sich die Gruppe durchlesen muss. Dabei muss bereits beachtet werden, wer welchen Teil des Papers liest und wie die Ergebnisse zusammengetragen werden. Denn innerhalb von vier Unterrichtsstunden muss die Gruppe das Problem der konkreten Unternehmung erkennen und selbständig eine Handlungsempfehlung entwickeln und diese zusätzlich innerhalb einer Präsentation festhalten. Jede Woche findet dieses Seminar statt und jede Woche werden neue Fälle behandelt. Was anfangs eine Art Horrortrip mit peinlichem und stotterndem Ergebnis ist, entwickelt sich über längere Zeit zu einer Art Routine und Abgeklärtheit. Durch die Zeitknappheit werden auch zögerliche Team Mitglieder plötzlich zu Entscheidungen "gezwungen" und man wächst zusätzlich innerhalb dieser zufällig zusammen gewürfelten Gruppe zusammen.
Die Fälle sind meist auf englischer Sprache, was für den ein oder anderen eine zusätzliche Schwierigkeit darstellt, jedoch den Lernfaktor (für mich zumindest) umso größer erscheinen lässt.

Betreuung und Lehre

Da es sich um eine Fachhochschule handelt, ist das Studium schon eher praktisch orientiert.
Ausgenommen natürlich die Standard- Pflicht Bestandteile im Studium (Mathe, Personal, Wertschöpfungsmanagement). Aber hat man es wie gesagt da einmal durch geschafft, beginnen die praxisnahen Teile: In den Vertiefungsmodulen werden Exkursionen in Unternehmungen angeboten. Im Fach Marketing besuchten wir beispielsweise die LIDL Hauptzentrale in Neckarsulm. Auch der Stoff wird praktisch vermittelt. So bestehen viele Seminare aus Projekten, die teilweise auch mit Unternehmen in Kooperation durchgeführt werden. Ich habe das Fach "Sales Management" belegt und führte dort innerhalb einer Gruppe eine Kundenumfrage für einen Orthopädie Hersteller durch. Die Gruppe wurde dabei von Studenten organisiert und weitestgehend auch geleitet. Der Professor setzte dabei regelmäßige Termine an und wollte ebenso regelmäßig auf den neuesten Entwicklungsstand gesetzt werden. Diese Vorgehensweise sehe ich als sehr produktiv und motivierend. Denn nicht alles lief glatt, aber weil man quasi für alles selber verantwortlich war, konnte man sich weder drücken, noch den Prof für den Aufbau des Seminares angreifen. Denn bei Rückfragen stand dieser immer zur Verfügung.
Zu erwähnen ist außerdem, dass die Regelstudienzeit hier 7 Semester beträgt, da es ein integriertes Praxissemester gibt. Das bedeutet ein Semester ist nur dafür dar, ein Praktikum zu absolvieren. Für die Organisation ist der Student selbst verantwortlich, kann sich aber im Sekretariat beraten lassen bzw. ist es auch möglich einzelne Professoren auf Tipps anzusprechen.

Ausstattung

Puuh geht so, muss ich ehrlich sagen.
Also die RUB ist quasi großer Bruder und Nachbar der Hochschule Bochum. Und ich muss zugeben, dass ich in der Prüfungsphase regelmäßig in die Bib der Ruhr Uni gestiefelt bin. Ist einfach viel umfangreicher, mehr Platz- aber natürlich auch mehr Leute.
In den Stoßzeiten kann es auch mal sehr laut sein, was dann wieder für die "gemütlichere" und natürlich auch kleinere Bib an der Hochschule Bochum spricht.
Also es gibt alles was man braucht an PC´s, Steckdosen, Arbeitsplätzen- aber halt überschaubar.
Hat man nun beispielsweise ein etwas komplexeres Thema für die Hausarbeit, das nicht gerade Literatur im Überfluss bietet, würde ich für die Recherche lieber besagte Uni- Bib aufsuchen, als die kleinere hausinterne Variante. Aber das ist kein Problem, da RUB und Hochschule Bochum in einer Art Partnerschaft verbleiben. So kann ich mir auch als Student der Hochschule Bochum eine Bücherei- Karte an der RUB ausstellen lassen und mich dort auch frei bedienen. Der Fußweg beträgt ca 10-15 Minuten- oder per Bahn eine Station. Also alles machbar.

Organisation

Die Organisation ist okay würde ich sagen.
Also es ist recht klar geregelt, wie der Stundenplan erstellt wird. Von Kollegen weiß ich, dass die meisten Universitäten eine "freie Zusammenstellung" der eigenen Module anbieten bzw. verlangen.
Das ist an der Hochschule Bochum, wie auch bei vielen anderen Fachhochschulen nicht so.
Einfach gesagt; online sind drei verschiedene Stundenpläne (A,B,C) für ein konkretes Semester. Entweder wählt man sich dann eines der fertigen Schablonen aus oder aber man mischt sich die Module, die einem zeitlich passen in eine Art merged-study-plan. Hab ich so gemacht, weil ich parallel arbeiten gegangen bin- nicht unbedingt soo clever. Denn dann kann es sein, dass man Jahresabschluss am Montag nach Plan A bei Prof. X hört und Dienstags bei Prof. Y- das verwirrt nicht nur, sondern ist auch gefährlich. Da die Inhalte zwar gleich sind, aber in unterschiedlicher Reihenfolge bearbeitet werden können. Und so vor Prüfungstermin noch Zeit eingeplant werden muss, um die Mitschriften zu ordnen und mit Kommilitonen abzugleichen.
Besser: Bei einem fertigen Plan bleiben und den auch durchziehen.

Was ein bisschen nervt ist, dass bei Fehlversuch bzw. nicht- bestandener Prüfung kein B-Termin vorhanden ist. Also in meinem Fall habe ich Mathe nicht bestanden und musste dann wieder ein Semester warten, bis erneut eine Klausur angeboten wurde.
Das kann gerade am Ende des Studiums Zeit und Nerven kosten.

Berufsorientierung

Durch das bereits angesprochene Praxis Semester und weitere Projekte und praxisnahe Seminare bietet der Studiengang wie gesagt eine gute Verbindung ins Berufsleben.
Natürlich gibt es einige Fächer oder auch Themenbereiche wo man sich fragt, ob das jetzt wirklich relevant für das zukünftige Leben im Unternehmen/ in der Wirtschaft ist- aber ich denke, dass das eine fast allgemeine Eigenschaft unseres Hochschulsystems ist und das wohl auch fast jeder Student- unabhängig des Fachs- so beschreiben würde.
Ein Auslandssemester ist möglich. Nur muss man sich früh genug darum kümmern und sich mit den zuständigen Personen in der Hochschule auseinandersetzen und sich vor allem auch informieren. Es werden beispielsweise auch Fächer angeboten, die sich über 1 Jahr (2 Semester) ziehen. Das könnte dann etwas ungünstig sein dazwischen einen Auslandsaufenthalt anzusetzen, da Themen wie Steuern oder Recht sinnvoller sind in einem Block durchzuarbeiten.

Über Pustekuchen
Alter bei Studienbeginn:
21 bis 25 Jahre
Beginn des Studiums:
Schon länger her (2014)
Status:
Studium 2017 abgeschlossen

Bitte immer daran denken: Erfahrungsberichte sind subjektive Schilderungen. Achtet auch auf das Datum – vielleicht hat sich in der Zwischenzeit schon etwas geändert.



Hochschule und Hochschulleben: Hochschule Bochum

Relativ neue Gebäude, übersichtliche Größe

Campusatmosphäre

Dadurch, dass es recht klein und überschaubar ist, ensteht eine Art "familiäre" Atmosphäre.
Und wie in den meisten Familien gibt´s dann natürlich auch die Fraktion, auf die man sich maximal auf ne Zigarettenlänge einlassen kann und dann auch froh ist, wenn man wieder Ruhe hat.
Ist halt automatisch so, dass man irgendwann immer wieder den gleichen Leuten über den Weg läuft, allein weil´s eben so klein ist. Kann angenehm sein, dass man häufig in Gesellschaft ist- kann aber auch nervig sein, wenn dich dann der vierte Typ innerhalb einer Stunde auf deine halbfertige und überfällige Hausarbeit anspricht. Mir hat´s geholfen dann ab und zu mal in die RUB- Bib zum Lernen auszuweichen. Ist direkt nebenan und etwas anonymer.

Mensa

Mensa ist okay. Nicht mehr und nicht weniger. Nach ca. einem Monat hat man ungefähr den Rhythmus der Speise-Abfolge gecheckt und weiß dann auch grob welchen Tag man sich auf´s Essen freuen kann (Fisch mit Kartoffel und Remouladensoße fetzt!)- und wann man evtl die Hauptspeise großräumig umgehen sollte (Spätzle mit Käse und Spinat), da nicht garantiert werden kann, dass der eigene Körper damit fertig wird.

An sich aber ein großer heller und angenehmer Raum, in dem man sich auch innerhalb einer Arbeitsgruppe auf ´nen Kaffee treffen kann.

Hochschulsport

Hammer Auswahl! Findet in Kooperation mit dem Unisport der Ruhr Uni Bochum statt und ist sehr zu empfehlen. Von Fußball über Rudern bis Quidditch ist da alles geboten. Man sollte sich aber früh genug anmelden, heiß begehrt die Plätze.


Stadt und Umland: Bochum

I <3 Pott!

Atmosphäre

Ich feier Bochum extrem!
Gerade wenn man BWL studiert und auch im eigenen Studiengang nicht allzu viele Gleichgesinnte findet, gibt es gerade im Sommer regelmäßig Events und Veranstaltungen im gesamten Ruhrgebiets. Die Menschen sind angenehm direkt, was ich persönlich ziemlich sympathisch finde- dabei aber auch super locker und alles andere als versnobt.
Durch das NRW Ticket, welches inklusive ist im Semesterbeitrag, kann man sich frei bewegen und ist ruckizucki auch in Dortmund oder Essen.

Lebenshaltungskosten

Sehr günstig. Hab ein 17 qm Zimmer in einer WG- zahle 270 € warm.
Ansonsten auch Party-mäßig angenehm für Studenten. Auswahl ist genug da und Einzugsgebiet ist wie gesagt nicht nur Bochum, sondern komplettes Ruhrgebiet :)

(Neben-)Jobmöglichkeiten

Habe während des Studiums nie Probleme gehabt einen Nebenjob zu finden. Seit dem zweiten Semester hatte 3 Werkstudentenstellen (Essen, Essen, Bochum).


Zu diesem Studiengang gibt es einen weiteren Erfahrungsbericht:

Grundstudium schwer und überfüllt, Hauptstudium toll

von Kikuy am 18.04.2017 (5 Semester, Alter (bei Studienbeginn) 21 bis 25, im Studium)






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