Mathematische Grundbildung
Viel Theorie, wenig Praxis
Studieninhalt
Das Studium besteht aus fünf Modulen: Einführung in die Mathematik, Einführung in die Mathematikdidaktik, Geometrie, Mathematische Vertiefung und nochmals Didaktik.
Die Vorlesungen, Hausübungen sowie die Klausuren bestehen größtenteils aus Beweisführungen. Ich habe das dritte Semester beendet und habe nicht das Gefühl, dass ich inhaltliche viel mehr weiß, als vorher. Ganz zu schweigen davon, dass ich weiß, wie ich mathematische Inhalte an Schüler mit Förderbedarf vermittle. Die Inhalte des Studiums haben meiner Meinung leider gar nichts mit dem zu tun, was man später im Arbeitsleben benötigt. Was mir fehlt ist, dass überhaupt nicht auf Förderschulen/ Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf eingegangen wird. Dazu kommt hinzu, dass es wirklich schwierig ist, da man auch jede Woche eine Hausübung abgeben muss, die bewertet wird. Ansonsten darf man an der Klausur nicht teilnehmen. Die Durchfallquoten sind ebenfalls sehr hoch.
Betreuung und Lehre
Es ist gut, da es zu jeder Vorlesung eine Übung gibt, in der man Fragen stellen und sich austauschen kann. Oft werden zusätzliche Tutotien zur Klausurvorbereitung angeboten. Bei Fragen und Unverständlichkeiten kann man sich immer an die Dozenten wenden oder zu dem Dozenten/ Tutor zu Sprechstunde gehen. Oft bekommt man Probeklausuren zur Vorbereitung. Somit weiß man ungefähr worauf man sich bei der Klausur einlässt. Allerdings muss man sich selbstständig engagieren und interessieren, niemand läuft einem hinterher.
Ausstattung
Zusätzlich zur Vorlesung wird Literatur vorgeschlagen, die man im Normalfall als kostenloses E-Book herunterladen kann. Es gibt ein Lern& Lehrmittelraum, in dem Materialien für den Mathematikunterricht vorhanden sind. Außerdem gibt es eine Mathematikdidaktik Bibliothek, in der zahlreiche Bücher zu finden sind.
Organisation
Die Stundenplangestaltung ist leider überhaupt nicht flexibel. Meist gibt es in einem Semester genau eine Vorlesung zu einer Uhrzeit, die man zu besuchen hat. Das heißt, wenn man an diesem Tag zu dieser Uhrzeit nicht kann: Leider Pech gehabt!
Der Arbeitsaufwand ist sehr hoch. Zur Vorlesung muss man jede Woche eine Hausübung abgeben, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Nach eigener Erfahrung saß ich im Durchschnitt 5-6 Stunden dran ( wenn man alles ordentlich machen möchte). Zusätzlich muss man die Inhalte aus der Vorlesung selbstständig nacharbeiten, da man sonst in der Vorlesung nicht hinterherkommt. Der Dozent muss nämlich bestimmte Inhalte in bestimmter Zeit durcharbeiten, zum Erklären bleibt leider nicht viel Zeit.
Was gut organisiert ist, sind die Übungsgruppen, da man viel Auswahlmöglichkeiten hat und die Klausuren waren meiner Meinung nach ebenfalls gut organisiert. Dies ist jedoch von Dozenten zu Dozenten abhängig.
Berufsorientierung
Das einzige, das etwas praxisorientiert war, war eine Übung zu "Lehr-und Lernmaterialien". Da man dort tatsächlich mit echten Materielien aus dem Mathematikunterricht arbeitet, die man später auch im Berufsleben verwenden kann. Außerdem sitzen dort "echte Lehrer", die einem bei Fragen zum Berufsleben zur Verfügung stehen. Von den Vorlesungsinhalten und dem weiteren Studium kann ich leider nicht behaupten, dass viel zur Berufsorientierung beigetragen wird (außer etwas in Mathematikdidaktik, jedoch ist dies viel zu theoretisch und es wird zu wenig auf die Praxis eingegangen).