Elektrotechnik und Informationstechnik
Super Studium, verbesserungswürdige Organisation
Studieninhalt
Viel Mathematik, etwas Physik, viel Elektrotechnik und Informatik. Den großen Anteil an Informatik hatte ich so nicht erwartet. Er kristallisierte sich aber nach und nach als der spannendste Teil des Studiums heraus. Die Mathematik stand zwar in den ersten drei Semestern sehr im Vordergrund, war aber entgegen der vielen Meinungen von Außenstehenden gut machbar. NICHT Teil des Studiums sind praktische Inhalte. Wer gerne elektrische Basteleien oder Programmierprojekte verwirklichen will, muss das in der privaten Zeit tun. Es gibt durchaus Möglichkeiten, die Räume an der Uni zu nutzen, aber praktische Angebote, die angerechnet werden können gibt es nur sehr sehr wenig.
Betreuung und Lehre
Die meisten Dozenten machen einem Angst und geben wenig Hilfestellung. Es gibt fast keine Übungen in kleineren Gruppen und wenn doch, dann sind diese von Studenten betreut, die gerade einmal ein Semester weiter sind. Ergo bleiben oft Fragen offen, man fühlt sich wenig unterstützt. Oft hat man sogar den Eindruck, dass die Dozenten sowieso mit dem Ziel in eine Vorlesung gehen, dass möglichst wenig Studenten nachher die Prüfung schaffen. Schließlich "muss" ja aussortiert werden.
Ausstattung
Die Ausstattung war aus technischer Sicht sehr gut. Es gab viele Computerarbeitsplätze und auch für die Bachelorarbeit wurde mir alles zur Verfügung gestellt, was nötig war. Was leider komplett fehlt, sind ansprechende Aufenthaltsräume und Räume zum stillen Lernen. Die meisten dieser Räume sind gnadenlos überfüllt, dunkel, fensterlos, laut, mit kalten Betonwänden, unbequemen Stühlen etc. In der Bibliothek zieht es durch die Fenster herein, die Bücher sind oft wenig nützlich, da veraltet oder ohne Bezug zur Vorlesung.
Organisation
Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Abfolge der Fächer durchaus sinnvoll und auch meistens zu schaffen war. Unter den Studenten herrscht trotzdem große Angst, die Prüfungen nicht zu schaffen und so beginnen viele schon ab dem ersten Semester zu schieben. Das halte ich für völligen Quatsch. Traut euch ruhig! Was ich überhaupt nicht gut fand, war, dass die ersten beiden Semester so gut wie keine Prüfungen anstanden. Erst nach zwei Semestern wurden dann 5 große Prüfungen geschrieben. Ich glaube es würde den Studenten unfassbar viel ehrlfen, wenn dieser großen Prüfungen in kleinere zerlegt werden würden oder zumindest regelmäßige Lernkontrollen da wären. Niemand hat im ersten Jahr eine Ahnung, wie viel Aufwand man in das Lernen stecken muss, weil das Wissen eben nie geprüft wird. Für mich ist das ein Hauptgrund für die vielen Abbrecher.
Berufsorientierung
Die Lage ist super, weil viele große Firmen in der Umgebung liegen. Es gibt kein Pflichtpraktikum und man wird auch weder bei einem ( freiwilligen) Praktikum, noch bei einer externen studentischen Arbeit besonders von der Uni unterstützt. Ganz im Gegenteil: studentische Arbeiten in einem Unternehmen sind in den meisten Instituten sogar verboten, was ich völlig schwachsinnig finde.