Elektrotechnik und Informationstechnik
ausführl. Zwischenbericht -> kein dual oder WI !
Studieninhalt
Man bekommt das, was man erwartet.
Im ersten Praktikum hat man Zeit, Grundlagen von ET in Kleingruppen (2-4 Personen) zu erlangen. Was für sich wie eine gute Idee klingt, ist unglaublich anstrengend, da die Quote derer, die garkeinen Plan von der Materie haben (z.B noch nie etwas von Wechselstrom, Transformatoren etc. gehört haben) unglaublich hoch ist. Das macht die ganze Sache nicht unbedingt leichter, denn es verleitet dazu, dass Versuche ab einem gewissen Punkt möglichst schnell zusammengebaut werden, ein Aha-Effekt entsteht und gleich auf das nächste gestürzt wird.
Betreuung und Lehre
An der HS-Fulda habe ich bis jetzt noch keinen Professor erlebt, der nicht dazu bereit war, wenn nötig, nach Vorlesungen mit einzelnen Studenten teilweise bis zu 15 Minuten zu diskutieren.
Trotzdem gibt es einige Profs, die gerade in den "frühen" Semestern wenig Wert auf Verständnis legen. In ET1 bekommt man am laufenden Band zu Hören: "Das ist so, das guckt ihr euch in ET 3 genauer an". Einige stört es nicht, mich persönlich schon.
Beim Start des Studiums war der Vorlesungssaal gnadenlos überfüllt, sodass Treppenaufgänge und Co. als Sitzplätze benutzt werden mussten. Im Vergleich zu Erfahrungsberichten von Leuten, die an anderen TUs oder Hochschulen studieren, ist die Abbrecherquote in Fulda -subjektiv- höher. Mittlerweile ist der halbe Hörsaal frei.
Zu Beginn einiger Vorlesungen gab es die ein oder andere Werbeveranstaltung von Organisationen, die Menschen in bestimmten Studiengängen unterstützen und begleiten wollen. All diese standen i.d.R. unter einem Vorzeichen: Nur für weibliche Studenten.
Versteht mich nicht falsch; Ingenieurstudiengänge sind "gendermäßig" überwiegend nicht ausgeglichen. Trotzdem sollte man, finde ich, mit solchen Dingen nicht die Vorlesungszeit aller für ein Angebot weniger ver(sch)wenden. Gerade deswegen, weil einige Male die Anzahl der Schnittmenge "Studiengang XY" und "weiblich" 0,5 bis 1 % der Anwesenden betrafen.
Jedoch eine sehr wichtige Anmerkung: Wirtschaftsingenieruswesen hat bloß die Hälfte an Matheübungen (in Vergleich zu allen anderen Studiengängen des Fachbereichs ET), muss aber die selbe Anschlussprüfung absolvieren. Schier unmöglich. Ich würde jedem davon abraten.
Ausstattung
Die Ausstattung ist qualitativ super - wäre da nicht die Philosophie der HS-Leitung, möglichst jedes Jahr einen neuen Rekord an Studierenden zu erzielen. Die Kapazitäten sind in nahezu allen Bereichen erschöpft. Sei es bei der allmorgendlichen Parkplatzsuche (da die Busverbindung in entlegenere Gebiete mangelhaft ist), der Suche nach einem Platz in der tollen Bibliothek oder in der tollen Mensa. Es ist ein täglicher K(r)ampf.
Man sollte aber fest einplanen, alles auf einem Tablet (oder notfalls auf einem Laptop) zu erledigen. In Mathematik war dies Pflicht, da dort monatlich Materialien im Umfang von 100 bis 120 Seiten als PDF zu bearbeiten waren, die explizit nicht ausgedruckt werden sondern bearbeitet zurückgeschickt werden sollten.
Der Vorlesungssaal ist recht unbequem. Kurios ist, dass ein Großteil der Professoren des Fachbereichs ET nicht imstande ist, ihre Vorlesungen per Mikrofon für alle hörbar zu machen. In Mathe brummt der Verstärker, in ET wird es gar nicht erst probiert, in Informatik rauscht es unermesslich, in Physik ist es nicht notwendig, weil so wenige anwesend sind.
Als ich jedoch einige Male im Vorlesungssaal nach einer Vorlesung sitzen blieb (da es dort 200 MBit/s Internet gibt und die Bib vormittags sowieso besetzt ist), war die Überraschung groß, dass dies im Bereich Lebensmitteltechnologie ohne Probleme funktioniert.
Organisation
Auch wenn oft über die Organisation an der HS Fulda gemeckert wird - ich persönlich finde sie wirklich ok. Zum Start des Studiums wurden alle Basics erklärt.
Es ist jedoch bei der Beschaffung der Materialien so, dass einige Profs ihr eigenes Süppchen kochen wollen. So gibt es eine Plattform für Studienorganisation, eine für Mathe, eine, wo eigentlich alles sein sollte aber fachweise gepflegt, ungepflegt oder gar nicht beachtet wird.
Berufsorientierung
Zum aktuellen Zeitpunkt kann ich nichts darüber berichten.