Deutsche Literatur
Es ist, was man draus macht..
Studieninhalt
Inhaltlich geht es bisher hauptsächlich um die verschiedenen Epochen der deutschen Literatur und um Literatur als Medium. Erwartet habe ich, dass die Epochen durchgegangen werden und war positiv überrascht von allem zur Mediävistik.
Langweilig ist es immer, wenn das Gender-Thema im Fokus steht. Manchmal fehlt eine Verknüpfung zwischen den Modulen, eine Art roter Faden.
In der Regel fühle ich mich weder unter- noch überfordert, aber man muss teilweise mehr lesen, als mit dem Zweitfach umsetzbar ist. Auch der idealtypische Verlauf ist für mich nicht machbar.
Betreuung und Lehre
Ich fühle mich sehr schlecht betreut. Die Dozenten sind nicht per Mail zu erreichen, Absprachen werden nicht eingehalten, teilweise werden zu lesende Texte viel zu spät online hochgeladen. Wenn man mal einen Dozenten erwischt und mit ihm spricht, ist er meist sehr kompetent und freundlich.
Die Lehre geht ganz mit dem modernen Stil heutzutage, das ist mal gut und mal schlecht, variiert aber auch zwischen den Dozierenden.
Teilweise kommt man über die Online-Belegung nicht in Kurse, sodass man erst mit dem Semesterbeginn weiß, wie der Stundenplan aussieht. Das kann belastend sein. Teilweise wären mehr Seminare gut, denn es gibt oft zeitliche Überschneidungen zum Nebenfach.
Die Dozenten fragen am Ende des Seminars eigentlich immer nach Verbesserungsvorschlägen. Ob die beim nächsten Kurs umgesetzt werden, weiß ich nicht.
Zugute halten muss man den Dozenten, dass sie für ihr Fach brennen und mit Leidenschaft unterrichten.
Ausstattung
Die Bibliothek der HU gilt als sehr gut und das ist sie auch. Für die Literaturstudenten gibt es noch eine eigene, separate Bibliothek. Wichtige Werke gibt es auch in größerer Stückzahl.
Die Hörsäle, besonders aber die Seminarräume sind in keinem guten Zustand.
Schwer zu belüften und wenn man die Fenster öffnet, ist es viel zu laut durch die Bahngleise. Im Winter ist es dadurch unerträglich stickig.
Auch gibt es insgesamt zu wenig Räume, oft muss man auf dem Boden oder auf Tischen sitzen, wenn die Stühle nicht reichen. In Extremsituationen sogar auf dem Flur.
Es gibt einen Computerraum mit veralteten und langsamen Computern. Immerhin ist überall WLAN und Steckdosen sind in den Hörsälen auch vorhanden.
Organisation
Über die Angebote erfahre ich kaum etwas. Ab und an kommt eine Rundmail der FSI, aber auch das selten. Den Stundenplan kann man relativ frei gestalten.
Nach dem ersten Semester kann man die Module mehr oder weniger frei wählen und kombinieren.
Vermutlich lässt sich das Studium in der Regelzeit abschließen, wenn man wirklich immer 20 Stunden die Woche belegt. Muss man nebenbei Geld verdienen oder möchte noch Zeit haben, Seminare aus reinem Interesse zu belegen, könnte es eng werden.
Die Arbeitsbelastung hängt sehr vom Studenten selbst ab. Will man jeden Text, den man lesen soll, wirklich gründlich durcharbeiten, sollte man schnell überarbeitet sein. Im Prinzip muss jeder priorisieren. Man kann aber auch mit sehr wenig gut durchkommen und nur einige Texte lesen und die anderen überfliegen.
Im Seminar selbst muss man wenig Leistungen erbringen, am wichtigsten sind die Hausarbeiten am Ende.
Berufsorientierung
Das Studium ist überhaupt nicht praxisorientiert. Es gibt ein Praktikum irgendwann, aber wenn man keine Lehramtsoption hat, wird einem immer eine leichte Hoffnungslosigkeit vermittelt.
Das kann aber auch am Fach liegen, es werden einfach keine Literaturwissenschaftler gesucht. Ist man selbst sehr hinterher, kann man aber sicher über weitere Praktika wichtige Kontakte zur Berufswelt knüpfen.
International ist das Studium kaum. Einige Erasmus-Studenten sind dabei, das war´s auch.
Zu diesem Studiengang gibt es einen weiteren Erfahrungsbericht: