Design
Entspannt an der Realität vorbei
Studieninhalt
Die Studieninhalte habe ich mit "Mangelhaft" bewertet, da eine fehlende Organisationsstruktur kaum Betreuung der Masteranden zugelassen hat. Die verfügbare Zeit des ersten Semesters wurde mit Exkursionen und Selbstvorstellung der Professoren belegt, daher blieben planmäßig zwei (!) Termine zur Besprechung unseres eigentlichen Masterthemas übrig. In der 7-minütigen Modulprüfung wurde dieses Vorhaben dann benotet und von den meisten Dozenten auch das erste Mal gesehen.
Leider sei nicht genug Zeit vorhanden, da die Bachelorprüfungen im selben Zeitraum liegen - Schade.
Dieses Problem war den Entwerfern des Studienganges bereits vorher bekannt, nach unserem Jahrgang hat sich leider für zukünftige Studierende wieder nichts geändert.
Betreuung und Lehre
Solange die Dozenten des Entwurfsbereichs das Gefühl haben, maßgebliche Entscheidungen in einem Projekt mitgetroffen zu haben und unter jeder Publikation ihr Name auftaucht, sind diese auch sehr zufrieden. Sonst war durch den knappen Zeitplan bei Vielen kein großes Interesse spürbar. Fairerweise muss ich einräumen, dass eine persönliche Anfrage nach Betreuung bei den meisten Professoren unkompliziert gewährt wird.
Dieses Prinzip nennt die UdK in ihrer Außendarstellung "Selbstständigkeit fördern".
Es gibt einige wenige sehr engagierte Mitarbeiter, die sich ehrlich für Projekte zu interessieren scheinen, die ich hiervon ausschließe.
Ausstattung
Am Fachbereich gibt es tolle klassische Werkstätten, in denen Jeder nach ausführlichen Einweisungen mit allen möglichen Materialien experimentieren kann. Einziger Haken ist, dass diese nicht durchgehend geöffnet haben und die Vorlaufzeit durch Werkstattkurse und Einweisungen jede Spontanität verhindert. Gerade weil ich nicht schon den Bachelor an der UdK gemacht habe, muss ich mir gut überlegen mit welchen Materialien ich arbeiten möchte um dementsprechend Zugang zu den Maschinen zu bekommen. Das gestaltet sich durch mehr oder weniger motivierte Mitarbeiter je nach Werkstatt unterschiedlich schnell.
Organisation
Hin- und wieder gibt es kleine Mängel in der Organisation, aber nichts was durch eine E-Mail nicht geklärt werden könnte.
Organisation von Veranstaltungen, Exkursionen und Außenwerbung wird gerne den Studierenden überlassen.
Berufsorientierung
Leider ist die Ausbildung für Gestalter weit von der Realität des Berufes entfernt. Hauptsache Edgy neu und auffällig, ob die Studierenden lernen reale Probleme zu erkennen und eine Lösung zu finden ist zweitranging.
Ich habe vor dem Studium bereits drei Jahre als Industriedesigner gearbeitet und war von dem niedrigen Anspruch und Realitätsverlust schockiert.
Das Büro in dem ich tätig war hatte trotz internationalem Ruf noch keine relevante Bewerbung von der UdK bekommen, hätte ich damals bloß doch schneller verstanden.
Gleichzeitig gibt es Professoren, die Praktikanten auch unbezahlt bei sich arbeiten lassen.