Bauingenieurwesen
Im großen und ganzen lernt man schon etwas ;)
Studieninhalt
Inhaltlich umfasst das Studium des Bauningenieurweses im Bachelor hier alle Themen/Fachbereiche, die woanders auch üblich sind. Themen wie Straßenbau und Verkehrswegebau werden leicht angekratzt, der Schwerpunkt liegt eindeutig im Bereich Hoch- und vorallem Massivbau. Pflichtmodule im Bereich Stahlbau und Holzbau gibt es eher weniger, nach Bedarf aber im Wahlbereich noch zur Vertiefung belegbar.
Spezialisieren muss man sich im höheren Semester entweder auf eine eher infrastrukturiell, planerische Richtung oder den klassischen konstruktiven Ingenieurbau. Dieser befasst sich vorallem mit der Erstellung von Rohbauten aller Art (Häuser, Brücken, Tunnel) und deren Statik/Tragwerksplanung.
Betreuung und Lehre
Fachhochschultypisch ist das Studium sehr anwendungsorientiert gestaltet. Komplizierte Theorien oder umfassende Herleitungen werden in Fächern wie Mathematik und Statik eher alibimäßig abgearbeitet, um sich der Anwendung zuzuwenden.
Dies liegt wohl auch daran, dass die Mehrheit der Studierenden eher mit mäßigen Eifer dabei ist und schnell überfordert ist, wenn es mal ein bisschen abstrakter wird.
Die Lehre ist sehr dozentenabhängig. Von dürftig bis sehr angenehm und zufriedenstellend alles dabei. In den "wichtigen" Fächern hab ich jedenfalls noch keine Katastrophe erlebt. In eher beiläufig eingestreuten Fächern wie Verkehrswegeplanung, Vermessung oder Straßenbau hat man allerdings manchmal den Eindruck, an einer Berufsschule und keiner gehobenen akademischen Einrichtung gelandet zu sein. Ansonsten sind die meisten Dozenten engagiert und auch hilfsbereit in allen Angelegenheiten, wenn man nett fragen kann.
Insgesamt wünsche ich mir manchmal etwas mehr "hochschulatmospähre". Dies geht aber wohl auch von der Studentenschaft aus, die auch nach Aussage mehrere Dozenten in ihrem Niveau sehr nachgelassen hat.
Ausstattung
Die Labore für Baustoffe, Straßenbau und Wasser, die ich bis jetzt kennenlernen durfte, machen einen guten und überdurchschnittlich ausgebauten Eindruck. Ein Geotechnik Labor und eins zwei weitere gibt es außerdem.
Leider flossen die Laborarbeiten bis jetzt meiner Meinung nach etwas zu wenig in die Lehre mit ein, aber da kommt sicherlich auch noch einiges. Hierfür kriegt die Hochschule von mir einen Daumen hoch.
Organisation
Mit etwas logischen Denkgeschick und Engagement definitiv in Regelstudienzeit studierbar. Das Studium hat seine Tücken, ist aber für einen normalbegabten Menschen keine unschaffbare Herausforderung.
Belegstress wie überall vorhanden, Stundenplanwahl relativ eingeschränkt; aber letztendlich alles im Rahmen des machbaren, wenn man sich an son paar Regeln hält. Wie z.B. seinen Studienverlaufsplan im Auge behalten, möglichst alles beim ersten Belegversuch bestehen und sofort bei Öffnung des Belegportals bereit sein. Auch wenn das mal 0:00 Uhr nachts oder 8:00 Uhr morgens sein kann.
Berufsorientierung
Das Studium ist sehr praxisnah. Allerdings bildet es gefühlt eher für mittelmäßige Stellen auf einem überschaubaren Niveau aus. Wer wahrlich hoch hinaus will muss wahrscheinlich viel Eigeninitiative mitbringen und entweder einen Master machen, oder sich sehr früh in der Berufswelt einfinden, um Kontakte zu knüpfen und mehr zu lernen, als den reinen Hochschulstoff. Der wird dafür nämlich bei weitem nicht genügen.