Über 100 Städte in der Übersicht

Wo kostet ein WG-Zimmer aktuell wieviel?

1. München extrem – fast dreimal so teuer wie die günstigste Stadt!

Anfang 2023 sind es schon zehn Städte, in denen ein WG-Zimmer im Schnitt über 500 € im Monat kostet. Und darunter sind auch die fünf Städte mit den meisten Studierenden. Berlin, München, Köln, Hamburg und Frankfurt/Main kommen zusammen auf ca 600.000 Studierende.

Fast schon erschreckend ist der „Vorsprung“ von München: Mit inzwischen 720 € ist München 80 € teurer als die nächste Großstadt (Berlin mit 640 € – selbst mit starkem Anstieg und erstmals zweitteuerste Stadt …). Selbst das Ausweichen in den „Speckgürtel“ um München hilft kaum: Im Landkreis München (u.a. die Städte Garching und Ismaning) sind WG-Zimmer auch 610 € teuer. Dort zwar wieder ein Rückgang – allerdings dürfte es dafür nicht so viele Datenpunkte geben, so dass die Genauigkeit geringer als für größere Städte ist und damit auch stärkere Schwankungen möglich sind.

Der rechnerische BAföG-Anteil für die Miete von 360 € (seit Wintersemester 2022/2023) reicht in 72 Städten nicht aus – das betrifft laut Moses Medelssohn Institut (MMI) im WiSe 2023/2024 über 86% der Studierenden. Weiterhin gilt also, dass vom BAföG allein in der großen Mehrheit der Städte das studentische Wohnen nicht ausreichend finanziert wird. Ein Grund, warum die meisten Studis Jobben.

Unter 300 € liegen sieben Städte: Ilmenau, Chemnitz, Freiberg, Mittweida und seit der Auswertung von Anfang 2023 auch wieder Jena, Greifswald und Frankfurt (Oder). Ob die für die letzten drei Städte festgestellten niedrigeren Mieten eher statistische Ausreißer sind oder Bestand haben, wird sich noch zeigen müssen. Es kann gut sein, dass es schnell wieder nach oben geht.

Und zum Wintersemester 2024/2025?

Bis zum kommenden Wintersemester 2024/2025 werden die Preise in den meisten Städten leider noch etwas höher liegen. Günstige Zimmer und überhaupt Wohnungen sind gerade in Großstädten schon länger Mangelware. Der Anteil von potentiellen Zimmern und Wohnungen in günstigen Studentenwohnheimen wird immer kleiner, da zwar die Zahl der Wohnheimplätze im Allgemeinen gestiegen ist, aber langsamer als die Studierendenzahlen. Zwar wird von vielen Bundesländern und dem Bund da inzwischen mehr getan und der Wohnheimbau gefördert. Doch von Planungsbeginn bis Einzug der ersten Studierenden vergehen viele Jahre, kurzfristig gibt es da noch keine Entlastung.

Wie dynamisch sich die Preise entwickeln, kann ja alleine daran gesehen werden, wie stark sich die Preise innerhalb eines halben Jahres verändert haben. In der folgenden Tabelle haben wir in der letzten Spalte die Preise der Erhebung von März 2023 mit denen von September 2022 verglichen. In diese kurzen Zeit sind die Warmmieten im Schnitt um ca. 5% gestiegen.

Zwar ist zu hoffen, dass die Steigerungen sich etwas abschwächen. Da die folgenden Zahlen von Anfang 2023 sind, kann es je nach Stadt bis zum Wintersemester 2024/2025 (also 18 Monate später) durchaus auch um 10% und in einzelnen Fällen auch noch etwas teurer werden. Nur in wenigen Städten dürften die Mietpreise stabil bleiben und dass sie fallen, dürfte eine sehr seltene Ausnahme sein (wenn sie denn überhaupt vorkommen wird.

2. Das WG-Zimmer-Kostenranking 2023

Die Zahlen wurden uns dankenswerter Weise erneut von wg-gesucht.de (Rohdaten aus WG-Anzeigen) und dem Moses Mendelsohn Institut (MMI) (Auswertung der Daten) überlassen. Vielen Dank dafür!

Das MMI hat die durchschnittlichen Mieten von nicht ganz 100 Städten und Landkreisen berechnet. Wir haben die Werte von Landkreisen der jeweiligen Hochschulstadt (manchmal auch mehreren) zugeordnet und kommen so auf insgesamt 102. Damit klar ist, dass die Werte eben nicht allein für diese Stadt gelten, geben wir dann aber in klein den Landkreis oder die „Region“ mit an.

Quelle/Datenverarbeitung: wg-gesucht.de (Rohdaten aus WG-Anzeigen) und Moses Mendelsohn Institut (MMI) (Auswertung der Daten)