29,40 €/Monat seit Sommersemester 2024Deutschlandsemesterticket
Zum Sommersemester 2024 war erstmals ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studierende möglich. Allerdings nur, wenn sich die Studierenden einer Hochschule für das Solidarmodell entschieden, d.h. alle müssen zahlen unabhängig von ihrer Nutzung. D.h. wo dies eingeführt wurde, sind 176,40 € des Semesterbeitrages für das Deutschlandticket. Die bisherigen lokalen (oder landesweiten) Semestertickets hatten oft besondere Mitnahmeregelungen für Fahrräder, Kinder und teilweise für weitere Personen. Meist nicht zu jeder beliebigen Zeit, aber doch in größerem Umfang (oft beispielsweise das ganze Wochenende und abends). Diese fallen mit dem Deutschlandticket leider ersatzlos weg, uns ist bisher kein Ort bekannt, an dem sich zumindest der lokale Verbund dazu bereit erklärt hätte, wenigstens lokal die Mitnahmeregelungen aufrecht zu erhalten. Überall da, wo das bisherige Semesterticket teurer als das Studierenden-Deutschlandticket war, lag es nahe, auf das neue Angebot umzuschwenken. Wobei dazu die bisherige Vertragspartei (meist der AStA, an manchen Orten das Studierendenwerk) mit dem Verkehrsverbund einen neuen Vertrag schließen musste. Dazu musste mit der Hochschule rechtzeitig geklärt werden, dass sich der Semesterbetrag entsprechend ändert und wie Daten zwischen Verkehrsverbund und Hochschule ausgetauscht werden (um die Studierendeneigenschaft zu prüfen). Nicht überall hat das geklappt – und an den Orten, an denen das bisherige lokale Semesterticket günstiger als das Studierenden-Deutschlandticket war, ist es oft bei diesem geblieben. Zum Wintersemester 2024/2025 ist unserer Kenntnis praktisch an allen Hochschulen, für die ein Deutschlandsemesterticket nicht teurer als das bisherige Semesterticket war, dieses auch eingeführt. An Hochschulen mit bisher günstigerem (aber eben auch nur lokal/bundesweit gültigem) Semesterticket gab es nur an einigen Orten ein Umschwenken auf das Deutschlandsemesterticket. Viele sind doch beim bisherigen Ticket geblieben, vor allem natürlich, wenn dieses deutlich günstiger ist. Das Deutschlandticket soll ja eigentlich ausschließlich digital angeboten werden. Was in der Regel eine Art Smartphone-Zwang bedeutet. An manchen Orten kann es auch sein, dass es zwar das „normale“ Deutschlandticket auch als Chipkarte oder in anderer Form ohne Smartphone gibt, nicht aber das Upgrade für Studierende oder das Deutschlandticket-Semesterticket. Grobe Übersicht (Detailartikel sind verlinkt, aber noch nicht unbedingt für WiSe 24/25 aktualisiert) – Achtung: die Aussage „Deutschlandsemesterticket seit …“ gilt nur für Hochschulen im jeweiligen Bundesland, an denen es schon vorher ein annähernd so teueres Semesterticket gab. Es gibt also überall auch weiterhin Hochschulen ohne Deutschlandsemesterticket oder ganz ohne Semesterticket. Baden-Württemberg – landesspezifische Lösung, die individuell gekauft werden kann, Semestertickets größtenteils abgeschafft Bayern – bayerisches Ermäßigungsticket kann von Studierenden individuell gekauft werden (D-Ticket für 29 €/Monat), lokale Semestertickets noch an vereinzelten Orten Berlin – Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 (fast überall) Brandenburg – Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 (scheinbar überall, wo vorher Semesterticket) Bremen – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Hamburg – Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 Hessen – Deutschlandsemesterticket an einigen Orten schon seit SoSe 2024, an anderen nicht Mecklenburg-Vorpommern – Deutschlandsemesterticket seit SoSe 2024, aber nur in Rostock Niedersachsen – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Nordrhein-Westfalen – unterschiedlich, oft schon seit SoSe 2024 Deutschlandsemesterticket Rheinland-Pfalz – in Mainz und Trier Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 Saarland – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Sachsen – unterschiedlich, oft schon Deutschlandsemesterticket Sachsen-Anhalt – nur in größeren Städten Deutschlandsemesterticket (teils erst zum WiSe 2024/25) Schleswig-Holstein – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Thüringen – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/251. Stand der Dinge
Es ist traurig, dass offenbar angenommen wird, für Studierende müsse es weniger als für andere Bevölkerungsgruppen Alternativen zum Smartphone geben. Dabei gibt es auch Studierende ohne Smartphone (davon abgesehen, dass der Akku auch mal alle sein kann oder eine Online-Verbindung nicht immer klappt und daher diese Art von Zwang durchaus fragwürdig ist …).
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2. Deutschlandticket für Studierende
Das Deutschlandticket für Studierende ist ein festes Paket. Alle Studierende einer Hochschule müssen mitmachen („Solidarmodell“) und 176,40 € pro Semester zahlen (wird über dem Semesterbeitrag vorab eingezogen). So ergibt sich der rechnerische monatliche Preis von 29,40 €.
Wie das „normale“ Deutschlandticket gilt das für Studierende im Nahverkehr in ganz Deutschland. Aber es darf weder ein Fahrrad, noch Kinder oder andere Personen mitgenommen werden (bei den bisherigen lokalen/landesweiten Semestertickets war das oft möglich).
Bei einer Exmatrikulation endet die Gültigkeit des Deutschlandtickets. In Hamburg kann in diesem Fall der anteilige Preis der nicht mehr nutzbaren Monate erstattet werden. Zu anderen Städten liegen uns bisher leider keine Informationen vor.
In Baden-Württemberg und Bayern haben die Landesregierungen eigene, abweichende Modelle eingeführt, die einem Deutschlandticket für Studierende bzw. Auszubildende entsprechen.
3. Ausblick 2025
Schon ganz ohne das Aus der Ampel-Koaltion auf Bundesebene wurde um das Fortbestehen und den Preis des Deutschlandticket 2025 lange zwischen Bund und Ländern gestritten. Und das Koalitionsaus macht die Sache nicht einfacher.
Dennoch sieht es wohl so aus, dass es 2025 bei der im September von den Verkehrsministerinnen und Verkehrsministern von Bund und Ländern gefundenen Regelung bleibt: Das Deutschlandticket soll bleiben, aber ab Januar 2025 58 € kosten.
Für Studierende an Hochschulen mit Deutschlandsemesterticket bedeutet das aber zunächst keine Erhöhung des Preises. Denn diese zahlen ja immer semesterweise und unserer Kenntnis nach sind praktisch überall in den Verträgen zwischen dem jeweils zuständigen Verkehrsbetrieben und den Studierendenvertretungen bzw. Studierendenwerken lange Fristen festgeschrieben, was Preiserhöhungen betrifft. Das bedeutet im aktuellen Fall, dass das Deutschlandsemesterticket in der Regel bis einschließlich Sommersemester 2025 weiterhin zum bisherigen Preis laufen wird.
Erst danach würde sich die Preiserhöhung auswirken. Der Preis des Deutschlandsemesterticket ab Wintersemester 2025/2026 wäre monatliche somit 34,80 € (60% von 58 €). Wie gehabt aber semesterweise im Voraus zu zahlen über den Semesterbeitrag – 208,80 € statt 176,40 €.
Wobei die Studierenden – auch deswegen die lange Frist – alternativ aus dem Vertrag aussteigen könnten. Gleiches könnte allerdings auch für die Verkehrsbetriebe gelten, die für 2026 noch keinerlei Planungssicherheit haben. Ob es dann noch ein Deutschlandticket geben wird und zu welchen Konditionen, ist aktuell vollkommen offen. Eine Rückfallmöglichkeit wären wohl die Regelungen der vorherigen lokalen bzw. Bundesland-spezifischen Semestertickets.
4. Was wird aus den „alten“ Semestertickets?
Auch in Zukunft gilt, dass die Semestertickets (auch in Form des Deutschlandsemestertickets) von den Studierendenvertretungen (Asten) oder Studierendenwerken (an privaten Hochschulen evt. auch direkt von den Hochschulverwaltungen) mittels eines Vertrages mit dem lokalen Verkehrsbetrieb vereinbart werden.
Sofern es allerdings um das Studierenden-Deutschlandticket geht, gibt es offenbar keinen Verhandlungsspielraum: Entweder es wird genommen (und lokale Sonderregelungen sind dann ausgeschlossen – außer sie gelten sowieso für alle, die den Verbund nutzen) oder eben nicht.
Da „kleine“ Semestertickets dann doch noch günstiger als das Studierenden-Deutschlandticket sind, bleibt es wohl auch weiterhin so, dass es lokale Semestertickets geben wird. Und auch unterschiedliche Modelle gibt es weiterhin: entweder für alle Studierende verpflichtend („Solidarmodell“) oder die unterschiedlichen Sockelmodelle.
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