Radeln, Bahnfahren oder mit der Karre?Mobil sein als Student*in
1. Häufige Fragen
Es gibt diverse Angebote, die dir das Bahnfahren als Student*in erleichtern. Bspw. das Semesterticket, das meist für vergleichsweise wenig Geld einiges an Leistungen für dich bietet. Für den Fernverkehr kannst du dir als Student*in eine vergünstigte BahnCard 25 oder BahnCard 50 anschaffen, die dir 25-50% Ersparnis auf Fahrten im Fernverkehr ermöglichen.
Mit dem Semesterticket hast du meist freie Fahrt im öffentlichen Nahverkehr im gesamten Verkehrsverbund. Dafür gibt es jedoch diverse Begrenzungen in den Nutzungsbedingungen. Erkundige dich also genau über die Grenzen der Gültigkeit und welche Verkehrsmittel mit dem Semesterticket genutzt werden können.
Damit der Drahtesel immer in Schuss ist, gibt es an einigen Unis Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstätte, die meist mit Unterstützung der Studierendenvertretung betrieben werden. Dort wird dir das nötige Werkzeug zur Verfügung gestellt, mit dem du dein Fahrrad reparieren kannst. Kompetente Hilfe gibt es meist auch. Auch wenn du Student*in einer anderen Hochschule bist, kannst du natürlich dort vorbeigehen oder auch mitmachen!
2. Semesterticket
Mit dem Semesterticket hast du freie Fahrt im öffentlichen Nahverkehr und das meist im gesamten Verkehrsverbund. Kostenlos gibt es das Ticket zwar nicht, aber du fährst auf jeden Fall deutlich günstiger als mit Monatskarten oder sonstigen Tickets.
Gibt es ein Deutschlandticket für Studentinnen und Studenten?
An mancher Stelle war zu lesen, dass ab Sommersemester 2024 für „alle“ Studierenden das Deutschlandticket für 29,40 € im Monat käme. Das stimmt leider nicht so pauschal. Denn der besondere Preis (29,40 €/Monat statt 49 €) ist an eine Bedingung geknüpft: Alle Studierenden einer Hochschule müssen das Ticket für das ganze Semester kaufen – wie das auch bei den bisherigen Semestertickets der Fall ist. Besondere Regelungen wie Fahrradmitnahme oder ähnliches sind im Deutschlandticket nicht dabei – sie können höchstens vor Ort gelten und müssen u.U. neu verhandelt werden.
Wer also an eine neue Hochschule kommt, sollte sich genau informieren, was dort gilt und evt. geplant ist. Teilweise kann es auch sein, dass das Deutschlandticket durchaus kommen soll, aber erst zum Wintersemester, weil es organisatorisch nicht anders zu lösen ist.
Wenn es gar kein Semesterticket gibt, kannst du dir aber natürlich das „normale“ Deutschlandticket kaufen. Wobei es hierfür in einigen Bundesländern besondere Vergünstigungen gibt: in Bayern gibt es das für Studierende für 29 €/Monat. In Baden-Württemberg wiederum gibt es das Deutschland-Ticket JugendBW für alle bis einschließlich 20 bzw. alle Studierenden (Schüler:innen und Auszubildende) bis einschließlich 26, allerdings für 30,42 €/Monat (und nur im Jahresabo).
3. Fahrrad fahren 🚲 / Studentische Fahrradwerkstätten
In Städten wie Münster oder Karlsruhe sind Studierende überwiegend mit dem Fahrrad unterwegs. Dies spart Ausgaben, erhöht die Flexibilität, hält fit und ist nicht mit lästiger Parkplatzsuche verbunden. Damit der Drahtesel immer in Schuss ist, gibt es an einigen Unis Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstätte, die meist mit Unterstützung der Studierendenvertretung betrieben werden. Dort wird dir das nötige Werkzeug zur Verfügung gestellt, mit dem du dein Fahrrad reparieren kannst. Kompetente Hilfe gibt es meist auch. Auch wenn du Student*in einer anderen Hochschule bist, kannst du natürlich dort vorbeigehen oder auch mitmachen!
Einige der folgenden Angebote sind zwar keine rein studentischen Werkstätten, werden aber von den jeweiligen Studierendenvertretungen finanziell unterstützt und stehen daher insbesondere Studierenden kostenlos zur Verfügung. Material kostet in der Regel aber immer extra; nur die Nutzung der Werkzeuge nicht.
Liste von (studentischen) Fahrradwerkstätten 🔧
- HU Berlin: hubSchrauber - die Fahrradfakultät
- TU Berlin: unirad
- Uni Bielefeld: Radtschlag
- Uni Bremen: AStA-Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt
- Ruhr Uni Bochum: Fahrradwerkstatt
- TU Darmstadt: zwanzig° - Fahrradwerkstatt
- Uni Dortmund: reCycling
- TU Dresden: Fahrradselbsthilfewerkstatt Rad i.O.
- Uni Göttingen: Fahrradwerkstätten des ADFC und Asta
- Hamburg: Selbsthilfe Fahrradwerkstadt „Fahrradstation“
- Hannover: verbilligte / kostenlose Nutzung einiger Radwerkstätten
- Uni Heidelberg: URRmEL, die Universitäre Rad Reparaturwerkstatt mit Eigenleistung
- Uni Hildesheim: Fahrradselbsthilfewerkstatt FAZZE (Instagram-Seite)
- Uni Kassel: Fahrrad-Reparaturstation
- Uni Köln: AStA-Fahrradwerkstatt „Mitschraubgelegenheit“
- Uni Konstanz: Fahrradselbsthilfewerkstatt
- Leipzig: Fahrradselbsthilfewerkstatt „Die Radgeber“
- Uni Lüneburg: KonRad
- Uni Mannheim: AStA-Do-It-Yourself-Fahrradwerkstatt
- Uni Oldenburg: Fahrradselbsthilfewerkstatt des Asta
- Uni Osnabrück: Fahrradwerkstatt
- Uni Paderborn: AStA-Fahrradwerkstatt
- Uni Potsdam: Kostenlose Mitnutzung der Selbsthilfewerkstatt des ADFC
- Uni Stuttgart: Fahrradselbsthilfewerkstatt Sommersemester
Du kennst noch einen Link zu einer studentischen Fahrradwerkstatt? Einfach per Mailformular melden. Danke!
4. Vergünstigte BahnCard für Studis unter 27 🚆
Bahn fahren und die Welt entdecken
Wenn du auch außerhalb deines Verkehrsverbundes viel unterwegs bist, häufig nach Hause fährst oder Freund*innen in anderen Städten besuchen willst, lohnt sich vielleicht die BahnCard 50 für dich. Solange du unter 27 Jahre alt bist, bekommst du sie für 79,90 Euro pro Jahr für die zweite Klasse (Stand 2/2024). Dann kannst du jederzeit spontan fahren und zahlst nur 50% des regulären Preises. Planst du voraus und kannst Sparpreise nutzen, bekommst du auf diese immerhin 25% Rabatt. Die vergünstige BahnCard gibt es für alle unter 27, Studierendenstatus ist nicht notwendig.
Bist du kein*e Spontanfahrer*in, reicht die BahnCard 25: Mit ihr sind Tickets (Normal + Sparpreise + Super Sparpreise) immer 25% billiger. Sie kostet 39,90 Euro (Stand 2/2024). Dennoch: Wenn du jedoch einmal kurzfristig eine Reise von Hamburg nach Berlin und zurück machen musst, für die keinerlei Sparpreise mehr verfügbar sind, hätte sich der Mehrpreis für die BahnCard 50 schon ausgezahlt. Auch die Stornierungsmöglichkeiten sind beim Flexpreis deutlich besser als bei Sparpreisen (beim Super Sparpreis gibt es gar keine Stornierungsmöglichkeit!).
Bist du schon 27 oder älter kostet die BahnCard 50 leider nicht mehr ganz so günstige 234 Euro, die BahnCard 25 gibt es für 62,90 Euro – jeweils für die zweite Klasse.
Nicht vergessen: Die BahnCard ist immer ein Abo! Kündigst du nicht frühzeitig, bekommst du 12 Monate später eine neue Karte mit Rechnung zugeschickt.
5. Auto fahren 🚘
Im Vergleich zum Semesterticket oder Fahrrad ist ein Auto eine eher teure Angelegenheit. Parkplatzprobleme an den Hochschulen (gerade in Großstädten) sind ebenfalls keine Seltenheit. Wenn es also nicht unbedingt sein muss, solltest du lieber darauf verzichten.
Gerade in größeren Städten kannst du dennoch Zugriff auf ein Auto haben – wenn es nur gelegentlich sein muss. Denn dann kannst du festes Mitglied bei einer CarSharing-Organisation werden. Dort kannst du je nach Bedarf ein kleines Auto oder auch einen Transporter bekommen. Die Frage ist natürlich, wo die Fahrzeuge stehen – die Verteilung ist meist auf dicht besiedelte Zonen beschränkt.
Keine Bindung hast du bei den neueren Anbietern wie DriveNow oder car2go, die es aber nur in Großstädten gibt. Bei diesen bezahlst du pro Minute Nutzung, was bei längeren Strecken ganz schön ins Geld geht. Und bei Kurzstrecken ist das Rad meist schneller. Die Autos haben keine festen Standplätze, du musst sie per App auffinden. Dafür kannst du sie aber auch fast überall stehenlassen, wo legal geparkt werden darf. Allerdings ist das Nutzungsgebiet meist auf bestimmte Zonen beschränkt und umfasst meist nur die Innenstadt und mehr oder weniger angrenzende Stadtteile. Manche CarSharing Dienste bieten jedoch mittlerweile die Möglichkeit an, auch zwischen diversen Städten zu pendeln.
Es geht nicht ohne Auto?
In manchen Konstellationen geht es aber wirklich nur sehr schwer ohne Auto. Sei es, dass du zwischen Familie und Hochschule pendeln müsstest, sei es, dass eine Behinderung ein Fortkommen ohne Auto kaum möglich macht. Oder du wegen eines Jobs darauf angewiesen bist.
Je nach Studienfach könnte möglicherweise ein Fernstudium davor entlasten, auch noch ständig zur Hochschule zu müssen. Wer noch eine Wahl hat, sollte sich eher für eine Hochschule entscheiden, die nicht mitten in einer Stadt und damit oft mit ungünstiger Parkplatzsituation verbunden ist. Je nach Hochschule kann es unter Umständen möglich sein, eine Zufahrtsgenehmigung für das Hochschulgelände bzw. Parkmöglichkeiten zu erhalten – allerdings oft nur, wenn man bestimmte Gründe (bspw. auf Rollstuhl angewiesen) nachweisen kann.
6. Langstrecken / Reisen als Student*in
Für längere Strecken gibt es die Bahn – aber auch Fernbusse oder Mitfahrgelegenheiten. Bei den letzten beiden Angebotsarten gibt es inzwischen in Deutschland praktisch nur noch je einen wirklich relevanten Anbieter (Stand 2/2024): BlaBlaCar für Mitfahrgelegenheiten und Flixbus für Fernbusse.
Willst du in den Semesterferien Europa per Bahn bereisen, bietet sich das Interrail-Ticket an.