StudiengebührenWie teuer ist ein Studium an einer privaten Hochschule?
1. Das Wichtigste in Kürze
Das hängt von vielen Faktoren ab. Ein Bachelor in Soziale Arbeit gibt es ab ca. 260 € pro Monat. Medizin dagegen kann bis zu fast 2400 € pro Monat kosten. Weitere Beispiele hier.
Es gibt meist verschiedene Modelle. Es kann eine monatliche Zahlungsweise geben, üblich ist aber oft semesterweise im Voraus.
Je nach Hochschule kann es Rabatte bei früher Buchung geben, manchmal auch temporäre Rabattaktionen.
Das kommt ganz darauf an. Manche Studienfächer sind an staatlichen Hochschulen stark zulassungsbeschränkt, da kann ein privates Studium eine Alternative sein. Ansonsten sollte man individuell prüfen, ob das Angebot ganz persönlich wirklich besser passt. Die Finanzierung sollte man dabei nicht außer acht lassen.
2. Höhe der Studiengebühren
Für einige beliebte Fächer haben wir – Stand Oktober 2024, ohne Gewähr – die Spannbreite der Höhe der Studiengebühren an privaten Hochschulen zusammengestellt. Wir haben versucht, die gesamten Kosten (monatliche Raten und dazu auch etwaige Einschreibe-, Prüfungs- oder andere Gebühren) zu ermitteln. Falls ein Semesterticket möglich ist, kostet dieses in der Regel extra. Auch Skripte sind nicht immer im Preis inbegriffen.
Manche private Hochschule macht Rabattaktionen, d.h. zu bestimmten Zeitpunkten kostet das Studium weniger (manchmal reiht sich aber auch eine Rabattaktion an die nächste ;-). Oder es gibt einen Rabatt bei frühzeitiger Bewerbung („Early-Bird“-Rabatt). Wir haben im folgenden die Normalpreise aufgelistet.
Bei dualen Studiengängen übernehmen oft die Arbeitgeber die Studiengebühren (möglicherweise gibt es dann aber auch einen vergleichsweise geringen Lohn).
Korrekturen / Ergänzungen gerne an uns senden!
Studienfach | Dauer (Vollzeit) | Gesamtpreis |
---|---|---|
Soziale Arbeit-Bachelor | 6 Semester | 10.767 € - 15.063 € |
BWL / Business Administration-Bachelor | 6-7 Semester | 11.489 € - 57.850 € |
Psychologie-Bachelor (mit Option auf Psychotherapie) | 6 Semester | 27.072 € - 35.100 € |
Psychotherapie-Master | 6 Semester | 22.440 € - 28.200 € |
Humanmedizin | ~12 Semester | 94.200 € - 183.895 € |
3. Wie setzen sich die Gebühren an privaten Hochschulen im Detail zusammen?
Die meisten privaten Hochschulen nennen monatliche Gebühren. Einige erheben die Gebühren immer gleich in einem für das jeweils folgende Semester.
Zu dieser regelmäßigen „klassischen“ Studiengebühr kommen bei fast allen Hochschulen aber noch einige weitere, die in der Regel nur jeweils einmalig anfallen.
Bei manchen kostet schon die Bewerbung etwas. Dann kann mit der Einschreibung eine Immatrikulationsgebühr anfallen (meist wenige hundert Euro, selten mehrere Tausend, bei einigen aber auch gar nichts).
Recht häufig ist schließlich eine Prüfungsgebühr zum Ende des Studiums, sie liegt oft im Bereich von um die 500 Euro.
4. Wovon die Höhe der Gebühren noch abhängt – und auch beim selben Fach an der selben Hochschule variieren kann
Schon oben hatten wir erwähnt, dass manche Hochschulen mit zeitweisen Rabatten locken, wenn man sich innerhalb bestimmter Zeiträume oder recht früh bewirbt. Wie diese genau mit den monatlichen oder sonstigen Gebühren verrechnet werden, variiert. Wenn möglich, sollte man solche Rabatte natürlich mitnehmen.
Häufig gibt es Rabatte, wenn die Studiengebühren immer für ein ganzes Studienjahroder sogar für das ganze Studium im Voraus beglichen werden.
Dass die monatliche (oder semesterweise) Gebühr geringer ist, wenn man ein Teilzeit- statt einem Vollzeitstudium wählt, dürfte einleuchten. Es kann allerdings sein, dass sie in Summe bei einem Teilzeitstudium leicht höher ist.
Bietet eine Privathochschule ein Studienfach in verschiedenen Studienformen an – Fernstudium, Präsenzstudium, duales Studium oder berufsbegleitend – unterscheiden sich die Kosten zwischen den verschiedenen Formen meist ein wenig. Überraschenderweise gibt es aber auch Hochschulen, die zwischen Fern- und Präsenzstudium keine Preisunterschiede machen.
Studiert man länger als die Regelstudienzeit, werben manche Hochschulen (vor allem bei einem Fernstudium) damit, dass dann keine zusätzliche Kosten mehr auf einen zukommen würden. Allgemein gilt aber wohl, dass höchstens niedrigere Gebühren als für normale Semester erhoben werden. Übrigens gibt es umgekehrt teilweise auch die Regelung, dass die Gebühren in jedem Fall X Monate / Semester Regelstudienzeit betragen und man nicht weniger zahlen muss, falls man es schneller schafft, mit dem Studium fertig zu werden.
Bietet die Hochschule das Studienfach an mehreren Studienorten an, kann es – wobei das wirklich selten vorkommt – leichte Unterschiede bei der Studiengebühr geben, wenn diese beispielsweise nur an manchen Orten ein Semesterticket enthält (und wenn es eines enthält, sind die Kosten ja vor Ort zu Ort unterschiedlich). Es mag vereinzelt auch andere Gründe für leicht unterschiedliche Gebühren abhängig vom Ort geben.
4. Finanzierung der Studiengebühren
Bei einem dualem Studium trägt in der Regel der Arbeitgeber die Studiengebühren, bei manchen berufsbegleitenden Studiengängen kann das auch der Fall sein, wenn der Arbeitgeber die Weiterbildung fördern will (und in der Regel sich dann vertraglich auch absichert, dass du noch eine Zeit nach Studienabschluss bei ihm arbeitest).
Ansonsten stehen für die Lebenshaltungskosten die üblichen Möglichkeiten der Studienfinanzierung zur Verfügung. Dazu kommen spezielle Angebote, die ausschließlich die Studiengebühren adressieren. Mehr dazu im folgenden Artikel.
5. Lohnen sich die Studiengebühren an privaten Hochschulen?
Das lässt sich so pauschal kaum beantworten. Zwar wird die Betreuung meist besser als an staatlichen Hochschulen sein. Aber individuell mag das manchmal dennoch nicht perfekt sein. Und schon die unterschiedlichen Preise für ähnliche oder gleiche Studiengänge zeigen, dass größere Unterschiede auch zwischen privaten Hochschulen herrschen. Was sich dann lohnt und ob die eigenen Erwartungen an die private Hochschule von dieser auch erfüllt werden, muss jede:r selbst entscheiden und sollte sich am besten die Zeit nehmen, die Angebote genau zu vergleichen.
Private Hochschulen schließen teilweise Lücken, die die staatlichen Hochschulen gelassen haben – so beim Fernstudium und berufsbegleitenden Studiengängen, die von staatlichen kaum und meist auch nur mit Gebühren angeboten werden. Bei beliebten Studienfächern wie Medizin, Psychologie oder auch Soziale Arbeit, sind so gut wie alle Studienangebote an staatlichen Hochschulen zulassungsbeschränkt – hier eröffnen die privaten einigen einen schnelleren (oder überhaupt) Zugang.
Der Abschluss an einer privaten Hochschule ist am Ende genau so viel wert wie der einer staatlichen Hochschule. Dass die eine oder andere Hochschule einen etwas besseren Ruf haben mag, mag sein, gibt es aber auch an staatlichen Hochschulen. Spielt am Ende ein deutlich kleinere Rolle, als manchmal suggeriert.
Entscheidend für einen guten Abschluss ist schließlich fast mehr, ob man sich während des Studiums wohl fühlt, aber auch nicht zu sehr vom Studium ablenken lässt. Das hängt sicher auch vom Studienort und persönlichem Umfeld ab. Und die Hochschule spielt eine Rolle, aber auch die eigene Persönlichkeit. Für manche wird eine private Hochschule tatsächlich besser sein, für die meisten spielt der Unterschied wahrscheinlich keine entscheidende Rolle.