HochschulpolitikHessen: "Koch ins Bildungsloch" / Streiks und Demos auch in Berlin und Bayern
Die (großen) bundesweiten Medien berichten nur sehr sporadisch über die weiter um sich greifenden Proteste - noch haben sie auch nicht die Ausmaße von bspw. 1997 ("Lucky Streik") erreicht. Die Stimmung unter den Studierenden scheint zwar so zu sein, dass Proteste als nötig betrachtet werden, ob Streiks die richtige Protestform sind, ist aber umstritten. Es ist auch kaum zu erwarten, dass die Medien diesmal so stark wie 1997 den Streik mitpushen werden - denn im Gegensatz zu damals müssen wir ja gerade alle den Gürtel enger schnallen (ist ja gerade das allgemeine Mantra), was wollen also die Studierenden ...
Was aktuell so alles los ist, soll unser kleiner Überblick zeigen.
Hessen
Die Großdemonstration von Studierenden und anderen Betroffenen der Kürzungspolitik der Landesregierung am 18.11. konnte von der Beteiligung her kaum erfolgreicher sein: 50.000 DemonstrantInnen in Wiesbaden gab es seit über 20 Jahren nicht mehr. Noch zeigt sich Ministerpräsident Koch nicht beeindruckt, aber das der nicht so schnell einknickt, sollte ja inzwischen bekannt sein. Es bleibt abzuwarten, ob die Studierenden lange genug durchhalten, dass sie zumindest kosmetische Änderungen und etwas mehr Geld für die Hochschulen rausschlagen können ...
An folgenden Hochschulen wird zur Zeit gestreikt oder sind Streiks beschlossen (alle Hochschulen sind mit den passenden lokalen Streikseiten verlinkt - wer Ergänzungen hat, möge sich bitte melden):FH Darmstadt (Webseiten auch für die TU Darmstadt!)
Uni Frankfurt
Uni Gießen
Uni Kassel
Uni Marburg
Einen interessanten Überblick über die wichtigsten Ereignisse und einige Ton- und Bilddokmumente bietet ein Online-Special zu Studiengebühren des Hessischen Rundfunks.
Berlin
Der Streik an der TU geht inzwischen in die dritte Woche. Über die Durchschlagkraft gibt es offenbar unterschiedliche Meinungen, einen eher ernüchternenden Bericht über den Streik an der TU konnte man in der taz vom 19.11.2003 lesen. Aktuelle Termine und Infos gibt's beim AStA der TU.
Mehrere dezentrale Vollversammlungen mit über 2000 Studierenden der HU haben am 19.11. ebenfalls einen Streik beschlossen. Informiert wird auf der Seite allefueralle.tk.
Am 20.11. sind nach einer mit 3.500 Leuten sehr gut besuchten VV auch die Studierenden der FU Berlin in den Streik getreten.
Für Samstag, den 22.11. um 13 Uhr ist eine Demonstration am Brandenburger Tor geplant.
Und sonst in Berlin (Infos aus einer gut informierten Quelle ;-):
Die Fachhochschulen laufen sich auch langsam warm - zumindest die FHTW versucht, eine VV zu organisieren, die anderen haben sich zunächstmal solidarisch erklärt und rufen zur Teilnahme an den Samstagsdemos und so auf.
.. und auf einer nicht vorher angekündigten Demo - die HU-VV ist von der HU losgezogen ud hat die TU-VV besucht, dann ist man einfach weiter zum Hardenbergplatz und hat im schönsten Berufsverkehr die City-West dicht gemacht - haben am 19.11. ca. 7.000 Menschen teilgenommen (und das ist die Schätzung der Polizei...)
Aufregende Zeiten, auch wenn wie immer die Differenzen zwischen den Protestierenden zum Teil groß sind: Nur gegen die Kürzungen, oder auch gegen Studiengebühren? Warum soll man Viertelparität fordern, und ist die Sozialabbaukritik nicht eigentlich was für eine andere Protestaktion?
Zumindest hier in Berlin stehen uns die Medien eigentlich sehr gewogen gegenüber. Die einzige ernsthafte Ausnahme ist die taz. In einem Anfall von radikalem Protest hat übrigens der Akademische Senat der TU, gestern einen Haushaltsentwurf für 2004 abgelehnt, weil der ja die Kürzungen völlig unkritisch einfach umsetzt und drinne stehen hat. Ganz nebenbei gab es eine einstimmige Solidaritätserklärung. Lustig, oder?
Bayern
Die Demonstrationen in München und Würzburg am 20.11. waren mit mehreren 10.000 Studierenden gut besucht. Anlaß sind neben den Sparmaßnahmen (so sollen möglicherweise die Politikwissenschaften an der LMU München geschlossen werden - wohl auch, weil sie politisch der CSU nicht genehm sind) auch die verstärkten Diskussionen über die Einführung von Studiengebühren ab dem ersten Semester. Infos und Hintergründe zur Demo in München auf www.denkstopp.de.
Und sonst ...
An der Uni Göttingen könnte es ebenfalls zu einem Streik kommen, eine inoffizielle VV am 17.11. hat offenbar ziemlichen Druck auf den mitte-rechts AStA ausgeübt, der diesem Ansinnen eher negativ gegenüberstand. Nun soll es erstmal am 24.11. eine "richtige" VV geben ...
An der Uni Halle soll der 20.11. als Tag des Protestes mit Demo organisiert werden. Mehr beim StuRa.
Und auch die Studis der Uni Marburg wollen am 20.11. demonstrieren, mehr dazu hier.
Was aktuell so alles los ist, soll unser kleiner Überblick zeigen.
Hessen
Die Großdemonstration von Studierenden und anderen Betroffenen der Kürzungspolitik der Landesregierung am 18.11. konnte von der Beteiligung her kaum erfolgreicher sein: 50.000 DemonstrantInnen in Wiesbaden gab es seit über 20 Jahren nicht mehr. Noch zeigt sich Ministerpräsident Koch nicht beeindruckt, aber das der nicht so schnell einknickt, sollte ja inzwischen bekannt sein. Es bleibt abzuwarten, ob die Studierenden lange genug durchhalten, dass sie zumindest kosmetische Änderungen und etwas mehr Geld für die Hochschulen rausschlagen können ...
An folgenden Hochschulen wird zur Zeit gestreikt oder sind Streiks beschlossen (alle Hochschulen sind mit den passenden lokalen Streikseiten verlinkt - wer Ergänzungen hat, möge sich bitte melden):
Einen interessanten Überblick über die wichtigsten Ereignisse und einige Ton- und Bilddokmumente bietet ein Online-Special zu Studiengebühren des Hessischen Rundfunks.
Berlin
Der Streik an der TU geht inzwischen in die dritte Woche. Über die Durchschlagkraft gibt es offenbar unterschiedliche Meinungen, einen eher ernüchternenden Bericht über den Streik an der TU konnte man in der taz vom 19.11.2003 lesen. Aktuelle Termine und Infos gibt's beim AStA der TU.
Mehrere dezentrale Vollversammlungen mit über 2000 Studierenden der HU haben am 19.11. ebenfalls einen Streik beschlossen. Informiert wird auf der Seite allefueralle.tk.
Am 20.11. sind nach einer mit 3.500 Leuten sehr gut besuchten VV auch die Studierenden der FU Berlin in den Streik getreten.
Für Samstag, den 22.11. um 13 Uhr ist eine Demonstration am Brandenburger Tor geplant.
Und sonst in Berlin (Infos aus einer gut informierten Quelle ;-):
Die Fachhochschulen laufen sich auch langsam warm - zumindest die FHTW versucht, eine VV zu organisieren, die anderen haben sich zunächstmal solidarisch erklärt und rufen zur Teilnahme an den Samstagsdemos und so auf.
.. und auf einer nicht vorher angekündigten Demo - die HU-VV ist von der HU losgezogen ud hat die TU-VV besucht, dann ist man einfach weiter zum Hardenbergplatz und hat im schönsten Berufsverkehr die City-West dicht gemacht - haben am 19.11. ca. 7.000 Menschen teilgenommen (und das ist die Schätzung der Polizei...)
Aufregende Zeiten, auch wenn wie immer die Differenzen zwischen den Protestierenden zum Teil groß sind: Nur gegen die Kürzungen, oder auch gegen Studiengebühren? Warum soll man Viertelparität fordern, und ist die Sozialabbaukritik nicht eigentlich was für eine andere Protestaktion?
Zumindest hier in Berlin stehen uns die Medien eigentlich sehr gewogen gegenüber. Die einzige ernsthafte Ausnahme ist die taz. In einem Anfall von radikalem Protest hat übrigens der Akademische Senat der TU, gestern einen Haushaltsentwurf für 2004 abgelehnt, weil der ja die Kürzungen völlig unkritisch einfach umsetzt und drinne stehen hat. Ganz nebenbei gab es eine einstimmige Solidaritätserklärung. Lustig, oder?
Bayern
Die Demonstrationen in München und Würzburg am 20.11. waren mit mehreren 10.000 Studierenden gut besucht. Anlaß sind neben den Sparmaßnahmen (so sollen möglicherweise die Politikwissenschaften an der LMU München geschlossen werden - wohl auch, weil sie politisch der CSU nicht genehm sind) auch die verstärkten Diskussionen über die Einführung von Studiengebühren ab dem ersten Semester. Infos und Hintergründe zur Demo in München auf www.denkstopp.de.
Und sonst ...
An der Uni Göttingen könnte es ebenfalls zu einem Streik kommen, eine inoffizielle VV am 17.11. hat offenbar ziemlichen Druck auf den mitte-rechts AStA ausgeübt, der diesem Ansinnen eher negativ gegenüberstand. Nun soll es erstmal am 24.11. eine "richtige" VV geben ...
An der Uni Halle soll der 20.11. als Tag des Protestes mit Demo organisiert werden. Mehr beim StuRa.
Und auch die Studis der Uni Marburg wollen am 20.11. demonstrieren, mehr dazu hier.