Protest gegen StudiengebührenStudierende besetzen Rektorate in 6 norddeutschen Städten
Wir dokumentieren die gemeinsame Presseerklärung der Protestierenden:
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Studierende besetzen Rektorate in 6 norddeutschen Städten
Die Studierenden begründen, dass sie sich zu dieser überregional koordinierten Maßnahme gezwungen sähen, weil sich ihre Hochschulleitungen bildungspolitisch immer weiter von den Studierenden entfernen und mittlerweile offen gegen studentische Interessen eintreten. In Hamburg hat es hierbei zuletzt bei Protesten gegen die Einführung von allgemeinen Studiengebühren nach Anzeigen des Uni-Präsidenten ca. 100 Festnahmen auf dem Uni-Campus und Verletzte gegeben. "Wir sind schon zu oft vertröstet, irregeführt und schlussendlich belogen worden" argumentieren die Studierenden ihr überregionales Vorgehen. "Wir sind immer noch nicht damit einverstanden, dass die Universität ein Unternehmen wird, dass aus dem Bildungssektor ein freier Markt wird, dass die gesamte Welt ausverkauft wird. Das alles passiert aktuell, allein um dem Kapital noch ein paar Profitpunkte mehr zu ermöglichen. Regt sich dagegen Widerstand, der über Plakate, Demos und lautes Brüllen hinausgeht, wird er gnadenlos mit Gewalt beantwortet: Wir solidarisieren uns mit den Hamburger, Oldenburger und Stuttgarter Studierenden, die wegen ihres Protestes förmlich zusammengeknüppelt wurden", heißt es von den Protestierenden. "Unsere Aktion soll zweierlei verdeutlichen. Erstens: Wir sind nicht nur ein paar versprengte ewig Meckernde, sondern viele Menschen, die sich für bessere Bildung und ein besseres Leben engagieren. Und zweitens: Wir kommen so oft wieder, machen unseren Standpunkt so oft klar, gehen PolitikerInnen und RektorInnen so lange auf den Nerv, bis sich wirklich etwas verändert. Gemeinsam mit allen von Bildungsabbau und Sozialkahlschlag Betroffenen wollen wir gegen eine Politik kämpfen, die schon lange nicht mehr (oder gar noch nie?) für das Wohl aller Menschen gemacht wird, sondern ausschließlich privatwirtschaftlichen Interessen dient." "Der Kampf geht weiter! Gemeinsam sind wir stark!", heißt es abschließend. |
Weitere Infos:
- Braunschweig: www.bildung-schadet-nicht.de
- Bremen: www.nixbildungsabbau.de (von dort auch das Bild auf dieser Seite, dass wir mit freundlicher Genehmigung verwenden)
- Hamburg: www.nordstreik.de.vu
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