Am größten, am meisten …Die 10 größten Studentenstädte, Unis und Hochschulen 2014/2015
Top Ten-Listen der größten Studentenstädte, Universitäten und Hochschulen und der mit den relativ meisten Männern, Frauen und internationalen Studis
Hochschul-Rankings sind beliebt, weil sie – vermeintlich – die Auswahl leichter machen. Meist ist das allerdings ein Trugschluss, denn jedes Ranking unterliegt diversen Verzerrungen und wird immer aus einer (oder auch mehreren) bestimmten Perspektiven gemacht – die nicht unbedingt dazu passt, was die / der Ratsuchende eigentlich gerade sucht. Die folgenden „Rankings“ haben denn auch gar nicht den Anspruch, bei der Auswahl zu helfen, sondern sollen lediglich die Extrema einiger Werte zeigen. Damit lassen sich dann auch die Angaben dazu bei einer konkreten Hochschule leichter einordnen. In unserer Hochschuldatenbank finden sich bei fast allen Hochschulen Angaben zu den Studierendenzahlen (inkl. Frauen- und Anteil der internationalen Studis).
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Die 10 größten Studentenstädte (Städte mit den absolut meisten Studis) 2014/2015
Dass die Städte mit den meisten Studierenden fast identisch mit den größten Städten Deutschlands sind, verwundert wenig – alle Städte mit über 500.000 Einwohner sind Sitz mind. einer größeren Universität (und vieler weiterer anderer Hochschulen). Trotzdem ist die Rangfolge für manche vielleicht überraschend – so hat bspw. München an die 20.000 Studierende mehr als Hamburg, welches nur knapp vor Köln liegt. Düsseldorf wiederum als Hauptstadt Nordrhein-Westfalens und siebtgrößte Stadt Deutschlands ist bei der Zahl der Studierenden erst auf dem 11. Platz. Dafür haben Bochum, Münster und vor allem Aachen überproportional viele Studis und sind alle in der Top Ten vertreten.
- Berlin – 175.000 Studis (5% der 3,4 Mio. Einwohner)
- München – 120.000 Studis (9% der 1,4 Mio. Einwohner)
- Hamburg – 100.000 Studis (6% der 1,7 Mio. Einwohner)
- Köln – 100.000 Studis (10% der 1,0 Mio. Einwohner)
- Frankfurt / Main – 62.500 Studis (9% der 700.000 Einwohner)
- Stuttgart – 60.500 Studis (10% der 605.000 Einwohner)
- Bochum – 56.500 Studis (16% der 360.000 Einwohner)
- Münster – 55.000 Studis (18% der 300.000 Einwohner)
- Aachen – 53.000 Studis (22% der 240.000 Einwohner)
- Dortmund – 50.000 Studis (9% der 575.000 Einwohner)
Die 10 Städte mit dem höchsten Studentenanteil (Städte mit den relativ meisten Studis) 2014/2015
Hier finden sich einige klassische, alte Unistädte wie Tübingen (Unigründung 1477), Marburg (1527), Gießen (1607) und Göttingen (1737) – Städte, die stark von „ihrer“ Uni geprägt sind und nicht zu groß geworden sind. Dazu kommen kleine Städte mit für ihrer Größe recht großen Hochschulen wie Mittweide, Eichstätt oder Furtwangen, aber auch Clausthal-Zellerfeld und Weingarten.
- Gießen – 45% (37.500 Studis bei 83.000 Einwohner)
- Mittweida – 44% (6.600 Studis bei 14.900 Einwohner)
- Eichstätt – 40% (5.300 Studis bei 13.200 Einwohner)
- Furtwangen – 40% (3.650 Studis bei 9.200 Einwohner)
- Erlangen – 36% (38.500 Studis bei 105.000 Einwohner)
- Marburg – 36% Studis (26.500 Studis bei 73.000 Einwohner)
- Tübingen – 33% Studis (28.500 Studis bei 85.000 Einwohner)
- Clausthal-Zellerfeld – 31% Studis (4.850 Studis bei 16.000 Einwohner)
- Weingarten – 29% Studis (6.850 Studis bei 23.500 Einwohner)
- Göttingen – 28% Studis (32.500 Studis bei 117.000 Einwohner)
Die 10 größten Universitäten 2014/2015
In Deutschland gibt es nur eine staatliche Fernuniversität – die FernUni Hagen. Kein Wunder, dass diese die meisten immatrikulierten Studis hat. Danach folgen fast ausschließlich klassische Unis in Großstädten, die einzige Technische Uni (die aber auch große nicht-technische Fakultäten hat) in der Top-Ten ist die RWTH Aachen. Und die Uni Duisburg-Essen war mal zwei Unis, die jede für sich keine Chance gehabt hätten, unter den größten Zehn zu sein.
- FernUniversität Hagen – 70.632 Studis
- Universität zu Köln – 53.933 Studis
- Ludwig-Maximilians-Universität München – 49.494 Studis
- Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main – 45.455 Studis
- Ruhr-Universität Bochum – 42.764 Studis
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster – 42.484 Studis
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen – 42.306 Studis
- Universität Hamburg – 41.480 Studis
- Universität Duisburg-Essen – 41.117 Studis
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – 38.353 Studis
Die 10 größten Fachhochschulen 2014/2015
Fachhochschulen gibt es deutlich mehr als Universitäten, sie sind dadurch auch in kleineren Orten eher vertreten. Den Name „Fachhochschule“ haben viele bereits abgelegt, am hochschulrechtlichen Status ändert das aber nichts. Viele FHs haben ihre Fakultäten auf verschiedene Orte verteilt – schon unter den zehn größten FHs sind vier, die keine Stadt im Namen tragen, da sie verschiedene Standorte bedienen. Die größte FH ist eine private – die FOM, die sich auf berufsbegleitende Studiengänge spezialisiert hat und an vielen Orten präsent ist. Danach folgen die Fachhochschulen der Millionenstädte Köln (mit der größten staatlichen FH), München und Hamburg. Berlin ist erst auf Platz 9 mit einer FH vertreten, Grund dafür ist vor allem, dass es in Berlin eine Reihe staatlicher FHs gibt (mit jeweils unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten), in Köln, München und Hamburg dagegen jeweils eine große, die praktisch alle Fachbereiche umfasst.
- FOM Hochschule – 32.446 Studis
- Technische Hochschule Köln – 23.246 Studis
- Hochschule für angewandte Wissenschaften München – 17.524 Studis
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg – 16.430 Studis
- Technische Hochschule Mittelhessen – 15.419 Studis
- Hochschule Darmstadt – 14.819 Studis
- Hochschule Niederrhein – 14.239 Studis
- Fachhochschule Südwestfalen – 13.261 Studis
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – 13.260 Studis
- Hochschule Osnabrück – 13.251 Studis
Die 10 Hochschulen mit dem höchsten Frauenanteil 2014/2015
Hier sind fast ausschließlich kleine Hochschulen vertreten, die alle privat getragen sind. Aber auch die etwas größeren staatlichen wie die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und die Fachhochschule Schwetzingen - Hochschule für Rechtspflege haben ein sehr eingeschränktes Fächerspektrum. Insgesamt sind nur Hochschulen mit einem Fächerspektrum aus dem Bereich Mode, Tiermedizin, Pflege, Kunst oder Soziales vertreten – fast jedes Klischee hat auch einen wahren Kern.
- praxisHochschule - 99% Studentinnen; 102 Studis insgesamt
- Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen - 93,7% Studentinnen; 287 Studis insgesamt
DPFA Hochschule Sachsen - 89,7% Studentinnen; 39 Studis insgesamt
- AMD Akademie Mode & Design - 88,8% Studentinnen; 1.099 Studis insgesamt
ESMOD – Internationale Kunsthochschule für Mode - 88,8% Studentinnen; 241 Studis insgesamt
- Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg - 88,1% Studentinnen; 462 Studis insgesamt
- Hochschule für Gesundheit - 87,4% Studentinnen; 754 Studis insgesamt
- Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover - 83,9% Studentinnen; 2.392 Studis insgesamt
- Fachhochschule Schwetzingen - Hochschule für Rechtspflege - 83,3% Studentinnen; 467 Studis insgesamt
- Katholische Hochschule Mainz - 82,9% Studentinnen; 1.239 Studis insgesamt
Die 10 Hochschulen mit dem höchsten Männeranteil 2014/2015
Auch hier sind es eher kleine Hochschulen (aber eben auch einige mit Tausenden von Studis) mit einem bestimmten Fächerspektrum, das dazu führt, dass verhältnismäßig wenige Frauen dort studieren. Das zwei Theologische Hochschulen darunter sind, ist wenig verwunderlich – können doch nur Männer katholische Priester werden und auch bei einigen lutherischen Kirchen ist das so (daher auch der extrem hohe Männeranteil an der LThH Oberursel). Akademische Qualifikationen sind für Frauen innerhalb dieser Kirchen dennoch in einigen Nischen sinnvoll, daher gibt es keine 100%-Männerquoten. An den Universitäten der Bundeswehr ist der hohe Männeranteil ebenso wenig überraschend, verpflichten sich doch nach wie vor hauptsächlich Männer. Alle anderen Hochschulen mit hohen Männerquoten sind reine technische Hochschulen oder solche, die vor allem technische Fächer im Angebot haben.
- Lutherische Theologische Hochschule Oberursel - 96,3% Studenten; 27 Studis insgesamt
- Wilhelm Büchner Hochschule - 87,8 Studenten; 5.930 Studis insgesamt
- Technische Fachhochschule „Georg Agricola“ zu Bochum - 87,7% Studenten; 2.372 Studis insgesamt
- Universität der Bundeswehr München - 87,6% Studenten; 2.794 Studis insgesamt
- Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr - 85,4% Studenten; 2.230 Studis insgesamt
- Theologische Fakultät Paderborn - 84,4% Studenten; 96 Studis insgesamt
- Hochschule für Telekommunikation Leipzig - 81,9% Studenten; 1.218 Studis insgesamt
- SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft Hamm - 80,7% Studenten; 601 Studis insgesamt
- Fachhochschule Bingen - 80,4% Studenten; 2.628 Studis insgesamt
- Fachhochschule Wedel - 78,9% Studenten; 1.094 Studis insgesamt
Die 10 Hochschulen mit dem höchsten Anteil internationaler Studierender 2014/2015
Und auch bei den Hochschulen mit vielen internationalen Studierenden sind es ausschließlich kleinere, die sehr hohe Werte aufweisen. Bei den staatlichen sind es künstlerisch-musische Schulen, bei den privaten einige sehr stark auf Internationalität orientierte mit englischsprachigen Studiengängen. Schließlich sind zwei kirchliche Hochschulen dabei, die stark auf Mission ausgerichtet sind.
- Bard College Berlin, A Liberal Arts University - 92,2% internationale; 103 Studis insgesamt
- Staatliche Hochschule für Bildende Künste Frankfurt am Main - 83,4% internationale; 193 Studis insgesamt
- Fachhochschule für Interkulturelle Theologie - 75% internationale; 80 Studis insgesamt
- Jacobs University Bremen - 69,8% internationale; 1.152 Studis insgesamt
- European School of Management and Technology - 67,5% internationale; 191 Studis insgesamt
- Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin - 67,4% internationale; 513 Studis insgesamt
- Hertie School of Governance - 60,5% internationale; 352 Studis insgesamt
ESMOD – Internationale Kunsthochschule für Mode - 55,2% internationale; 241 Studis insgesamt
- Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim - 55,1% internationale; 650 Studis insgesamt
- Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin - 55% internationale; 100 Studis insgesamt
Wie wir die Zahlen ermittelt haben
Die Studierendenzahlen (auch für die Anteile von Frauen, Männern und internationalen Studierenden) haben den Stand Wintersemester 2014/2015 und sind der Fachserie 11 Reihe 4.1 - endgültige Ergebnisse - Wintersemester 2014/2015 – Studierende an Hochschulen des Statistischen Bundesamtes entnommen.
Für die Ermittlung des Studentenanteils einer Stadt haben wir die Einwohnerzahl der Stadt mit den Studentenzahlen der Hochschulen an diesem Ort ins Verhältnis gesetzt. Da die Statistik des statistischen Bundesamtes bei Hochschulen mit mehreren Studienorten in der Regel jeden Studienort einzeln aufschlüsselt, sollten die Zahlen ziemlich genau sein. Natürlich ist es nicht so, dass alle Studierenden vor Ort wohnen müssen, aber das so ermittelte Verhältnis sollte zumindest eine gute Annäherung sein. Die Einwohnerzahlen sind Stand 2013 (entnommen der Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland der Wikipedia, die die Zahlen wiederum Statistiken des Statistischen Bundesamtes und anderer statischer Landesämter entnommen hat).
Die Studierendenzahlen der Hochschulen an einem Ort wurden addiert und leicht aufgerundet auf die nächsthöheren 5000 (bei Berlin, München, Hamburg und Köln ) bzw. 500 (die anderen oben). Die Prozentzahlen wurden gerundet. Die Platzierungen ergaben sich aus den Originalzahlen vor Rundung.
Städte, die Sitz großer Fernhochschulen sind, haben wir nicht berücksichtigt, da dort zwar viele Studierende immatrikuliert, aber natürlich fast nie vor Ort sind. Die Studierendenzahlen der Uni Erlangen-Nürnberg lagen nur insgesamt – ohne Trennung nach Erlangen und Nürnberg – vor, sie wurden voll Erlangen zugerechnet, was wahrscheinlich zu einer gewissen Verzerrung führt.