Der direkteste Weg in den Beruf ist sicherlich das Studium der Wirtschaftspsychologie. Aber auch ein Psychologie-Studiengang mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie oder Wirtschaftspsychologie führt dich zum Ziel. Möchtest du deinen Fokus eher auf betriebswirtschaftliche Aspekte legen? Dann kann auch ein BWL Studium mit Wirtschaftspsychologie-Schwerpunkt eine gute Grundlage für den Berufseinstieg darstellen.
Als Wirtschaftspsycholog:in kannst du dich über eine große Auswahl an möglichen Tätigkeitsfeldern freuen. Die meisten Angebote finden sich in den Bereichen Human Resources und Marketing bzw. Werbepsychologie.
In diesem Bereich beschäftigst du dich intensiv mit der Personalbeschaffung, -entwicklung und -bindung in Unternehmen. Du analysierst Auswahlverfahren, entwickelst Instrumente zur Mitarbeiterbeurteilung und arbeitest an Strategien zur Mitarbeitermotivation und -bindung. Du bereitest beispielsweise Bewerbungsgespräche und Assessment-Center vor, führst und begleitest Vorstellungsgespräche und wertest diese aus. Auch die Gestaltung einer positiven Unternehmenskultur sowie die Förderung von Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterengagement stehen im Fokus.
Hier geht es um die Gestaltung von Arbeitsumgebungen, Teamdynamiken und die Entwicklung von Führungskräften. Du beschäftigst dich mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, dem Konfliktmanagement, der Förderung von Teamarbeit und der Steigerung der Arbeitsleistung. Die Arbeitsplatzgestaltung, ergonomische Aspekte sowie die Förderung von psychischer Gesundheit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Als Wirtschaftspsycholog:in im Bereich Coaching und Führungsentwicklung unterstützt du Führungskräfte und Unternehmen dabei, ihre Führungskompetenzen zu stärken und ihre Leistung zu verbessern. Du kannst individuelle Coachings durchführen, Führungskräfte in ihrer Rolle unterstützen und Programme zur Führungskräfteentwicklung konzipieren und umsetzen. Ziel ist es, eine positive Unternehmenskultur zu fördern und die Leistungsfähigkeit der Organisation zu steigern.
Diese Spezialisierung konzentriert sich darauf, die psychische und physische Gesundheit der Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz zu fördern. Du entwickelst Programme zur Stressprävention, Förderung der Work-Life-Balance und Burnout-Prävention. Auch die psychologische Beratung von Mitarbeitenden bei persönlichen und beruflichen Herausforderungen sowie die Schaffung einer gesunden Arbeitsumgebung sind wichtige Aufgabenbereiche.
Als Headhunter:in in Personalberatungsfirmen suchst du als Wirtschaftspsycholog:in nach geeigneten Fachkräften anderer Firmen. Hierzu erstellst du ein Anforderungsprofil, wertest Datenbanken aus und hilfst bei der Auswahl von Kandidat:innen.
Ein zusätzliches Arbeitsfeld stellt die Unterstützung von Change-Prozessen dar. Will sich ein:e Mitarbeiter:in, eine Abteilung oder die gesamte Firma verändern, bedarf es diverser Impulse und Maßnahmen. Mitarbeiter:innenbefragungen, Feedback, Leistungsbeurteilung, Karriere-Beratung, Führungskräftecoachings, Mentoring, Wiedereingliederungshilfen, Gender-Anpassungen, Diversity Management oder Talentförderung können alles Aufgaben von Wirtschaftspsycholog:inen sein.
In Marketing- und Vertriebsabteilungen sind Wirtschaftspsycholog:innen aufgrund ihrer Kenntnisse in der Markt- und Werbepsychologie, mit für die Entwicklung von erfolgreichen Marketingstrategien zuständig. So müssen hier zum Beispiel Kaufentscheidungen analysiert werden, um Werbestrategien zu verbessern.
Als externe Consultants in Unternehmensberatungen sind sie beratend für Geschäftsführer:innen und Abteilungsleiter:innen tätig. Hier klopfen sie unter anderem die Effizienz von Strukturen und internen Prozessen ab und unterstützen bei Veränderungsprozessen. Bei Marketing- und Werbeagenturen oder in der Markt- und Meinungsforschung helfen sie, das Kaufverhalten von Kund:innen zu analysieren und in geeignete Werbemaßnahmen umzusetzen.
Auch gibt es die Möglichkeit, als Berater:in, Trainer:in oder Supervisor:in tätig zu werden. Diesen Weg direkt nach dem Studium einzuschlagen, ist aber nur empfehlenswert, wenn man in ein entsprechendes Beratungsunternehmen als Angestellte:r einsteigen kann – eine Selbständigkeit direkt nach dem Studium aufzubauen, ist äußerst schwierig (außer man hätte schon während des Studiums eine Nische für sich entdeckt, die sich von einem Nebenjob umstandslos erweitern lässt).
Analytisches Denkvermögen
Empathie
Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten
Teamfähigkeit
Selbstsicherheit
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Ethik und Integrität
Zeitmanagement und Organisationstalent
Unternehmen und Konzerne
Personalabteilungen und Human Resources
Unternehmensberatungen
Marktforschungsunternehmen
Coaching- und Beratungsfirmen
Bildungs- und Forschungseinrichtungen
Medien- und Werbeagenturen
Sehr gute Englischkenntnisse
Wirtschaftspsycholog:innen sind in einem interdisziplinären Berufsfeld tätig. Sie übertragen Erkenntnisse der Psychologie auf Fragestellungen in der Wirtschaft, beschäftigen sich also mit dem Verhalten von Menschen in Unternehmen oder in wirtschaftlichen Strukturen. Ein:e Wirtschaftspsycholog:in interagiert und kommuniziert in Firmen und Organisationen nach innen und außen. Organisationsmanagement, Führungsmanagement, Entwicklungsförderung oder betriebliches Gesundheitsmanagement sind ein wichtiger Teil seiner/ihrer Aufgaben.
Am Beispiel „Arbeitsklima“ verdeutlicht sich, wie Wirtschaft und Psychologie zusammenhängen können: Unterstützt ein:e Wirtschaftspsycholog:in die Schaffung eines guten Betriebsklimas, verhilft er/sie dem Unternehmen zu größerem Erfolg. Wirtschaftspsycholog:innen können eng mit der Geschäftsführung oder der Personalabteilung eines Unternehmens zusammen arbeiten, sind aber auch für Marketing- und Werbeagenturen oder Personal- und Unternehmensberatungen tätig.
Wirtschaftspsycholog:innen konkurrieren teilweise mit „normalen“ Betriebswirtschaftler:innen und Psycholog:innen um die vorhandenen Stellen. Dennoch ist der Bedarf gerade im HR-Bereich, in der Unternehmensberatung und im Marketing groß und wird voraussichtlich weiter wachsen. Nichts desto trotz kannst du deine Zukunftsaussichten durch folgende Tipps zusätzlich verbessern:
Tipps, um die Jobchancen zu erhöhen
Eigenen Zusatzqualifikationen und Kompetenzen bei der Bewerbung gut darstellen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.
Die „Sprache“ der Unternehmen sprechen und sich im „BWL-Jargon“ auskennen.
Schon während des Studiums praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Organisationen und Firmen sammeln. Vor allem mit dem Ziel, die eigene Sozialkompetenz und die Fähigkeit zum analytischen Denken nachzuweisen und auszubauen (was am besten vom jeweiligen Arbeitgeber:in in einem Praktikums- oder Arbeitszeugnis bestätigt wird).
Ina hat im Bachelor Psychologie studiert und anschließend ihren Master in Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für Technik in Stuttgart abgeschlossen. Schon am Ende des Studiums hat Ina mit zwei Kommilitoninnen ein eigenes Unternehmen gegründet: Ein Start-Up für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz.
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Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Das Brutto-Monatsgehalt (Median) aller abhängig Beschäftigten im Beruf Wirtschaftspsychologe/-psychologin beträgt laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur € 4.901. Wie bei nach wie vor fast allen Berufen liegt der Verdienst von Männern mit € 5.170 höher als der von Frauen mit € 4.747. Männer verdienen also 8,9 % mehr.
Werden nur diejenigen im Alter zwischen 25 und 55 betrachtet, so liegt deren Verdienst (Median) bei brutto € 4.771.
Fallzahl 1.618 (dabei wurden mehrere ähnliche Berufe zusammengefasst: Arbeitspsychologe/-psychologin, Verkehrspsychologe/-psychologin, Kognitionswissenschaftler/in, Kommunikationspsychologe/-psychologin, Wirtschaftspsychologe/-psychologin, Sportpsychologe/-psychologin, Pädagogische/r Psychologe/Psychologin). Die Gehälter beziehen sich auf am Jahresende Vollzeitbeschäftigte (Angestellte), wobei die genaue Stundenzahl nicht bekannt ist. Ein Teil der Differenz zwischen Frauen und Männern kann evtl. auch daher kommen.
