Ingenieur:in für Systems Engineering werden
Wie werde ich Ingenieur:in für Systems Engineering?
Wer Ingenieur:in für Systems Engineering – oder zu deutsch: Systemingenieur:in werden möchte, ist mit einem Studium im Bereich Systems Engineering gut beraten. Es bildet die ideale Grundlage für diesen anspruchsvollen Beruf. Auch ein Bachelorstudium in Informatik mit anschließendem Master in Systems Engineering ist geeignet. Je nach Zielbranche können auch andere technische Fächer wie Mechatronik, Elektrotechnik oder ähnliches aus dem MINT-Bereich eine sinnvolle Alternative darstellen. Ein Masterstudium ist ratsam, um sich in einem Spezialgebiet vertiefte Kenntnisse anzueignen und die Jobchancen zu steigern.
Passendes Studienfach
Voraussetzungen
Analytisches Denkvermögen
Problemlösungsfähigkeiten
Technisches Verständnis
Teamfähigkeit
Kommunikationsstärke
Projektmanagement-Kenntnisse
Interdisziplinäres Denken
Kreativität
Was macht ein:e Ingenieur:in für Systems Engineering?
Ingenieure und Ingenieurinnen für Systems Engineering planen, entwickeln und designen komplexe technische Systeme und sorgen für integrierte Lösungen, um deren Effizienz, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu optimieren. Dabei haben sie schon während der Produktentwicklung den gesamten Lebenszyklus eines Systems im Blick, sowohl aus ingenieurwissenschaftlicher als auch aus ökonomischer Sicht. Sie berücksichtigen Aspekte wie Betrieb, Kosten, Leistung, Support, Tests, Produktion, Logistik und Recycling. Beim Entwurfs- und Umsetzungsprozess arbeiten sie mit computergestützten Werkzeugen. Für Ihre Arbeit definieren sie zunächst die Anforderungen an ein Produkt bzw. System, z.B. eine automatisierte Fertigungsstraße mit Robotern. Durch Modellierung und Computersimulation gestalten sie das System und setzen die Teilsysteme um. Jeder Schritt wird dokumentiert und das System abschließend getestet. Zusätzlich übernehmen sie oft Aufgaben im Projektmanagement, wie die Überwachung von Budgets, Personaleinsatz und Zeitplänen, die Sicherstellung der Qualität sowie die Analyse und Bewältigung von Risiken und Problemen.
Konkrete Aufgaben sind:
Das Anforderungsmanagement zählt zu den Kernkompetenzen von Ingenieur:innen für Systems Engineering. Dabei sammelst und analysierst du die Wünsche und Bedürfnisse der Kund:innen und Nutzer:innen. Du erstellst detaillierte Dokumente, die genau beschreiben, was das System können muss. Zum Beispiel könntest du die Anforderungen für eine neue App zusammenstellen, die Fitnessaktivitäten trackt. Diese Dokumente helfen dem Team, genau zu wissen, was entwickelt werden soll.
Beim Systemdesign entwickelst du den "Bauplan" für ein komplexes System. Du entscheidest, welche Teile benötigt werden und wie sie zusammenarbeiten sollen. Zum Beispiel könntest du die Struktur für ein neues IT-System entwerfen, das eine Firma nutzen will, um ihre Daten zu verwalten. Du erstellst Diagramme, die zeigen, wie alles verbunden ist, damit das System effizient und zuverlässig funktioniert.
In der Integrationsphase sorgst du dafür, dass alle Teile eines Systems zusammenarbeiten. Dabei legst du ein besonderes Augenmerk auf die Schnittstellen der einzelnen Subsysteme. Immer wieder testest du das System, um sicherzustellen, dass alles richtig funktioniert. Zum Beispiel könntest du ein neues Medizingerät testen, das verschiedene Sensoren und Software integriert. Du prüfst, ob das Gerät unter verschiedenen Bedingungen zuverlässig arbeitet und alle Anforderungen erfüllt.
Im Risikomanagement analysierst du mögliche Probleme und entwickelst Strategien, um diese zu vermeiden. Du führst Qualitätssicherungsmaßnahmen durch, um sicherzustellen, dass das System zuverlässig und sicher ist. Zum Beispiel könntest du in der Entwicklung eines neuen Autos mögliche Fehlerquellen untersuchen und Lösungen finden, um diese zu minimieren.
Spezialisierungen
Systemingenieur:innen haben eine Vielzahl an Spezialisierungsmöglichkeiten. Einige davon sind:
Mit einer Spezialisierung auf Automatisierungstechnik konzentrierst du dich darauf, automatisierte Systeme zu entwickeln und in industrielle Prozesse zu integrieren. Du entwirfst und programmierst beispielsweise Roboter, die in Fertigungslinien arbeiten, um Produkte zusammenzubauen oder zu verpacken. Diese Systeme nutzen fortschrittliche Sensoren und Steuerungstechnologien, um ihre Umgebung zu erfassen und ihre Aufgaben präzise auszuführen. Dein Ziel als Systemingenieur:in ist die Produktivität zu steigern, Fehlerquoten zu reduzieren und die Effizienz von Produktionsanlagen zu verbessern.
Spezialisierst du dich auf Luft- und Raumfahrttechnik, beschäftigst du dich mit der Entwicklung und Integration hochkomplexer Systeme für Flugzeuge, Satelliten und Raumfahrzeuge. Du arbeitest an Avionik-Systemen, die essenziell für die Navigation, Steuerung und Kommunikation während des Fluges sind. Zum Beispiel könntest du Systeme entwerfen, die verschiedene Technik wie GPS miteinander kombinieren, um ein Flugzeug sicher zu führen und den Passagieren ein angenehmes Flugerlebnis zu bieten. Deine Arbeit trägt dazu bei, dass Luft- und Raumfahrzeuge zuverlässig und sicher operieren, selbst unter anspruchsvollen Bedingungen.
In der Spezialisierung auf Telekommunikation beschäftigst du dich mit der Planung und Integration von Netzwerken und Kommunikationssystemen. Du könntest an der Entwicklung von Mobilfunknetzen, Breitband-Internetinfrastrukturen oder Satellitenkommunikationssystemen beteiligt sein. Diese Systeme sind entscheidend für die Übertragung von Sprache, Daten und Multimedia über große Entfernungen und in verschiedenen Umgebungen. Zum Beispiel könntest du an der Gestaltung eines neuen 5G-Mobilfunknetzes arbeiten, das eine schnelle und zuverlässige drahtlose Kommunikation ermöglicht.
In der Spezialisierung auf Robotik und Automatisierung entwickelst du Robotersysteme und automatisierte Prozesse für industrielle Anwendungen. Du planst und integrierst Roboter in Produktionsumgebungen, optimierst Bewegungsabläufe und steuerst die Softwareprogrammierung. Dabei übernimmst du auch Aufgaben im Projektmanagement, koordinierst Ressourcen und sorgst für die reibungslose Implementierung und Wartung der Systeme.
In der Spezialisierung auf Energie- und Umwelttechnik beschäftigst du dich mit der Entwicklung und Implementierung von Systemen zur Energieerzeugung und Umweltüberwachung. Dies umfasst die Planung und Integration nachhaltiger Energiequellen wie Solar- und Windenergie sowie die Entwicklung fortschrittlicher Überwachungssysteme für Umweltparameter wie Luftqualität und Wasserverbrauch. Deine Arbeit zielt darauf ab, umweltfreundlichere Energieoptionen zu fördern und die Auswirkungen industrieller Prozesse auf die Umwelt zu minimieren. Du nutzt fortschrittliche Technologien und Modelle zur Optimierung der Energieeffizienz und zur Einhaltung gesetzlicher Umweltstandards.
Wo arbeitet ein:e Ingenieur:in für Systems Engineering?
Industrie
Technologie
Energie
Medizin
Beratung
Forschung
Bildung
Behörden
Systemingenieur:in vs. Entwicklungsingenieur:in
Ein:e Systemingenieur:in konzentriert sich darauf, komplexe Systeme zu analysieren, zu entwerfen und zu integrieren, wobei die Gesamtfunktionalität und -leistung im Vordergrund steht. Ein:e Entwicklungsingenieur:in hingegen fokussiert sich spezifisch auf die Entwicklung neuer Produkte oder Technologien innerhalb eines definierten Bereichs, oft mit einem stärkeren Schwerpunkt auf detaillierten technischen Spezifikationen und Designprozessen.
Gehalt Ingenieur:in für Systems Engineering
Das Brutto-Monatsgehalt nach einem Jahr Berufstätigkeit als abhängig beschäftigte:r Ingenieur:in für Systems Engineering beträgt laut Lohnspiegel € 4.660 (Frauen: € 4.500 , Männer: € 4.670).
Mit fünf Jahren Berufserfahrung sind brutto € 5.420 (Frauen: € 5.160, Männer: € 5.440) ein Durchschnittswert. Das sind plus 16,3 % im Vergleich zum Verdienst nach einem Jahr – eine übliche Steigerung.
Nach zehn Jahren Berufserfahrung können brutto € 6.090 (Frauen: € 5.740, Männer: € 6.130) als Durchschnittswert angesehen werden. Das sind für weitere fünf Jahre Erfahrung plus 12,4 % – eine übliche Steigerung.
Datenstand: REL_2-95, Auswertung Juli 2024. Datenbasis für Gehälter („Ingenieur/in für Systems Engineering“): 1.068 Befragte. Die Gehälter werden auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 38 Stunden umgerechnet, Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sind nicht enthalten.
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