Religionswissenschaftler:in werden
Wie werde ich Religionswissenschaftler:in?
Mit den folgenden Studienfächern sollte dir der Weg zum Beruf „Religionswissenschaftler:in“ offenstehen.
Es gibt aber in der Regel auch weitere Wege, z.B. mit einem anderen Studium aus dem Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften. Aufgelistet ist hier nur das „Direkteste“.
Was ist ein:e Religionswissenschaftler:in?
Religionswissenschaftler:innen sind Expert:innen, die sich wissenschaftlich mit Religionen in all ihren Facetten auseinandersetzen. Ihr Fokus liegt darauf, Religionen unabhängig und kritisch zu erforschen – sei es ihre Geschichte, Glaubenssysteme, Rituale, kulturellen und gesellschaftlichen Einflüsse oder ihre Rolle in Politik und Gesellschaft.
Dabei nutzen sie eine Vielzahl von Methoden und Ansätzen aus verschiedenen Disziplinen wie Soziologie, Geschichte, Philosophie, Politikwissenschaft oder Anthropologie. Ziel ist es, ein fundiertes und differenziertes Verständnis von Religionen zu entwickeln und dieses Wissen zu vermitteln – ohne dabei eine bestimmte religiöse Position einzunehmen.
Verwechseln solltest du den Beruf nicht mit denen von Theolog:innen.
Berufsaussichten für Religionswissenschaftler:innen
Für Religionswissenschaftler:innen gibt es keinen vorgeschriebenen Karriereweg – ähnlich wie in anderen Geisteswissenschaften stehen dir nach dem Studium zahlreiche Möglichkeiten offen.
Eine Option ist die akademische Laufbahn, bei der du an Universitäten forschen und lehren kannst. Allerdings sind diese Stellenangebote oft begrenzt und ohne Erfahrung, beispielsweise als HiWi, schwer zu bekommen. Dennoch bietet dir die Wissenschaft die Chance, deine Spezialisierung weiter zu vertiefen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Darüber hinaus eröffnet dir ein Abschluss auch vielfältige Alternativen außerhalb des universitären Bereichs, die deine Expertise auf andere Weise einbringen.
Journalist:in, Lektorin
Berater:n in öffentlichen Einrichtungen und in der Politik
Öffentlichkeitsarbeit
Berater:in in multikulturellen Unternehmen
(Aussiegs-)Beratung zum Thema religiös begründeter Extremismus
Quereinstieg als Lehrer:in
Lehrer:in in der Erwachsenenbildung
Kurator:in in Museen
Arbeit in Kirchen oder anderen religiösen Instituten
Wissenschaftsmanagement
Wissenschaftskommunikation
Religionswissenschaftler:innen überzeugen durch ihre Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen – nicht nur im Bereich der Religionen. Diese Kompetenz macht sie besonders flexibel und befähigt sie, sich schnell in neue, auch unbekannte Arbeitsfelder einzuarbeiten.
In einer zunehmend globalisierten Welt, in der der Austausch zwischen Kulturen und Religionen an Bedeutung gewinnt, bieten sich dir als Religionswissenschaftler:in vielfältige berufliche Chancen. Deine Fähigkeit, kulturelle Unterschiede zu reflektieren, Perspektiven zu wechseln und interkulturelle Herausforderungen zu analysieren, schafft eine solide Grundlage für deine berufliche Verwirklichung.
Eine gute Möglichkeit sich mit anderen Religionswissenschaftler:innen auszutauschen, ist das Projekt „Religionswissenschaft im Beruf“, vom REMID e.V.. Hier treffen sich Berufseinsteiger:innen, aber auch Religionswissenschaftler:innen, die schon länger im Berufsleben stehen, um sich an zwei Tagen im Jahr auszutauschen, Tipps zu geben und ein Netzwerk aufzubauen.
Gehalt Religionswissenschaftler:in
Das Brutto-Monatsgehalt (Median) aller abhängig Beschäftigten im Beruf Religionswissenschaftler:in beträgt laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur € 5.258. Wie bei nach wie vor fast allen Berufen liegt der Verdienst von Männern mit € 5.589 höher als der von Frauen mit € 4.979. Männer verdienen also 12,3 % mehr.
Die abhängig Beschäftigten im Alter von über 55 in diesem Beruf verdienen übrigens brutto € 6.524. Werden nur diejenigen im Alter zwischen 25 und 55 betrachtet, so liegt deren Verdienst (Median) bei brutto € 4.926.
Fallzahl 3.661 (dabei wurden mehrere ähnliche Berufe zusammengefasst: Ethnologe/Ethnologin, Judaist/in, Philosoph/in, Regionalwissenschaftler/in, Religionswissenschaftler/in; dazu auch Archäologe/Archäologin, Historiker/in, Kommunikationswissenschaftler/in und dort dazugehörige). Die Gehälter beziehen sich auf am Jahresende Vollzeitbeschäftigte (Angestellte), wobei die genaue Stundenzahl nicht bekannt ist. Ein Teil der Differenz zwischen Frauen und Männern kann evtl. auch daher kommen.
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