Um Politikwissenschaftler:in zu werden, eignet sich ein Bachelorstudium in Politikwissenschaft oder Politologie (Der Unterschied zwischen "Politikwissenschaft" und "Politologie" ist im deutschsprachigen Raum im Wesentlichen nominal und semantisch, da beide Begriffe oft synonym verwendet werden, um dasselbe akademische Fachgebiet zu beschreiben.).
Auch ein generalistischer Studiengang der Sozialwissenschaft oder auch Staatswissenschaft bietet je nach Uni auch viele Vertiefungsmöglichkeiten der Politologie. Wer es international bevorzugt, kann einen Master Internationale Beziehungen nach dem Bachelor anschließen.
Für diejenigen, die in der Forschung oder in akademischen Positionen arbeiten möchten, kann eine Promotion (Ph.D.) sinnvoll sein.
Viele Politolog:innen arbeiten in der akademischen Welt als Professor:innen, Dozent:innen oder Forscher:innen an Universitäten oder Forschungsinstituten.
Abseits der akademischen Welt sind Politolog:innen oft auch in der Markt- und Meinungsforschung anzutreffen, und führen Untersuchungen zum Wählerverhalten oder zu Einsichten, Einstellungen, Stimmungen oder Wünsche der Bevölkerung durch.
Politolog:innen können in Regierungsbehörden, politischen Organisationen oder Beratungsfirmen arbeiten, wo sie Politik analysieren, politische Strategien entwickeln oder politische Entscheidungsträger:innen beraten.
Politolog:innen können in verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung arbeiten, wie z.B. in Ministerien, kommunalen Verwaltungen oder internationalen Organisationen, wo sie an politischen Programmen, Politikgestaltung und Verwaltungsaufgaben beteiligt sind.
Einige Politolog:innen werden Journalist:innen und arbeiten für Zeitungen, Magazine, Fernsehsender oder Online-Medien, wo sie über politische Ereignisse berichten, analysieren und kommentieren.
Politolog:innen können für NGOs, Interessenverbände oder Stiftungen arbeiten, die sich mit politischen Themen wie Menschenrechten, Umweltschutz oder sozialer Gerechtigkeit befassen.
Politolog:innen mit Schwerpunkt auf internationale Politik können in diplomatischen Diensten, internationalen Organisationen oder in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sein, wo sie an der Lösung globaler Probleme arbeiten.
Einige Politolog:innen arbeiten in Lobbyorganisationen oder politischen Interessengruppen, wo sie politische Entscheidungsträger:innen beeinflussen und für spezifische politische Ziele eintreten.
Kommunikationsstärke
Analytische Fähigkeiten
Gute Englischkenntnisse
Teamfähigkeit
Politologie ist ein breites und interdisziplinäres Fachgebiet, das verschiedene Bereiche der Politikwissenschaft umfasst. Politolog:innen haben eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten in Bereichen wie akademischer Forschung, politischer Beratung, Medien, NGOs und Unternehmen. Neben fachlichem Wissen sind auch Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit entscheidend, und Politolog:innen können aktiv in politische Prozesse eingreifen und sie nicht nur analysieren.
Durchführung von empirischen Studien zur politischen Entwicklung, politischen Institutionen oder politischen Verhaltensweisen
Analyse von politischen Prozessen, politischer Ideologie und politischen Systemen
Auswertung von politischen Daten und Statistiken zur Erstellung von Berichten und Analysen
Beratung von Regierungsbehörden, politischen Parteien oder NGOs zu politischen Fragen und Strategien
Entwicklung von politischen Empfehlungen und Lösungsansätzen für politische Probleme
Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung politischer Programme und Initiativen
Verfassen von politischen Analysen, Berichten und Stellungnahmen für die Öffentlichkeit oder politische Entscheidungsträger:innen
Erstellung von politischen Kampagnenmaterialien wie Reden, Broschüren oder Social-Media-Posts
Teilnahme an öffentlichen Diskussionen und Debatten über politische Themen
Mitarbeit an der Entwicklung und Umsetzung von politischen Gesetzen, Richtlinien und Vorschriften
Teilnahme an politischen Verhandlungen und Konsensbildungsprozessen auf nationaler oder internationaler Ebene
Verwaltung und Koordination von politischen Projekten und Programmen
Unterricht von politischen Kursen an Universitäten oder Schulen
Durchführung von Workshops, Seminaren oder Schulungen zu politischen Themen für die Öffentlichkeit oder bestimmte Zielgruppen
Verfassen von Lehrmaterialien und politischen Handbüchern
Vertretung von politischen Interessen oder Anliegen gegenüber politischen Entscheidungsträgern:innen
Lobbyarbeit für bestimmte politische Maßnahmen, Gesetze oder politische Programme
Organisation von politischen Kampagnen oder Protestaktionen zur Durchsetzung spezifischer politischer Ziele
Die Perspektiven nach dem Studium lassen so manche:n Absolvent:innen verzweifeln. Verbleibstudien zeigen, dass gerade in den ersten drei Jahren der Berufseinstieg nicht problemlos und nicht auf Anhieb gelingt. Politolog:in ist kein Beruf wie Jurist:in oder Ingenieur:in – er ist weder heiß begehrt, noch stark gefragt. Und doch trifft sich die Mehrzahl der Politolog:innen nur als Fahrgäste am Taxistand wieder (und nicht als Fahrer:innen, wie ein weit verbreitetes Klischee besagt).
Wie die Studien belegen, gibt es eine Vielzahl von Bereichen, in denen Politikwissenschaftler:innen sich verdingen können. Ein Teil bleibt an der Universität und setzt seine Forschungstätigkeit mit einer Promotion oder der Mitarbeit an einem Projekt fort. In Medieneinrichtungen kommt der zweitgrößte Prozentsatz der Absolvent:innen unter. Dabei sind sie nicht immer als Journalist:innen für die Politik- und die Lokalsparte tätig, sondern auch mal für eine Fußballsendung im Fernsehen, wie Jochen Breyer.
Da gerade der Journalist:innenberuf sich ungebremster Beliebtheit – und das nicht nur bei Hochschulabsolvent:innen – erfreut, sind Praktika und freie Mitarbeit bei Redaktionen für den Berufseinstieg unerlässlich. In der öffentlichen Verwaltung arbeiten Politolog:innen zumeist als Sachbearbeiter:in oder Referent:in. Der Zugang zum höheren Dienst bleibt allerdings eher Wirtschaftswissenschaftler:innen vorbehalten.
Wer Politikwissenschaft auf Lehramt studiert (oft auch in Kombi mit Wirtschaft), setzt auf eine etwas sichererer Karte: Im Gegensatz zu befristeten Stellen von Kommiliton:innen, zum Beispiel in der Erwachsenenbildung oder der Volkshochschule, können absolvierte Lehrämter:innen auf bessere Aussichten hoffen, insbesondere wenn sie sich für eine gefragte Fächerkombination entschieden haben.
Wie viele Stellen für Lehrer:innen der Politikwissenschaften ausgeschrieben werden, ist jedoch selbst Gegenstand politischer Entscheidungen und damit nicht sicher abzusehen – und dazu noch je nach Bundesland und Schulart unterschiedlich. Einige Hinweise (Stand 2017) finden sich hier und auf der Link-Sammlung von bildungsserver.de.
Ein weiterer Tätigkeitsbereich umfasst die privaten Dienstleistungen. Politolog:innen unterstützen Verbände oder Nichtregierungsorganisationen in ihrer Lobbyarbeit (Politikfeldberatung) oder stehen Parteikandidat:innen im Wahlkampf zur Seite (Kommunikative Politikberatung). Politikwissenschaftler:innen sind also auf dem Arbeitsmarkt nicht chancenlos, sie müssen aber gelegentlich Kompromisse machen.
Anna arbeitet seit Anfang des Jahres als Forschungsassistentin bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) - ein Forschungsinstitut, das sich ausschließlich mit außenpolitischen Themen befasst. Es ist ihre erste Anstellung nach ihrem Master in Gender, Peace and Security. Sie arbeitet ganz konkret zu dem Thema Feministische Außenpolitik, einem ganz neuen Bereich innerhalb der DGAP. Anna stößt dabei nicht nur auf positive Resonanz, sondern wird auch mal mit antifeministischen Haltungen konfrontiert.
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Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Das Brutto-Monatsgehalt nach einem Jahr Berufstätigkeit als abhängig beschäftigte:r Politologin / Politologe beträgt laut Lohnspiegel € 3.790 (Frauen: € 3.690 , Männer: € 3.850).
Mit fünf Jahren Berufserfahrung sind brutto € 4.530 (Frauen: € 4.300, Männer: € 4.670) ein Durchschnittswert. Das sind plus 19,5 % im Vergleich zum Verdienst nach einem Jahr – eine übliche Steigerung.
Nach zehn Jahren Berufserfahrung können brutto € 5.250 (Frauen: € 4.900, Männer: € 5.470) als Durchschnittswert angesehen werden. Das sind für weitere fünf Jahre Erfahrung plus 15,9 % – eine stärkere Steigerung als bei vielen anderen Berufen.
Datenstand: REL_2-95, Auswertung Juli 2024. Datenbasis für Gehälter („Politologe/Politologin“): 434 Befragte. Die Gehälter werden auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 38 Stunden umgerechnet, Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sind nicht enthalten.