Luft- und Raumfahrtingenieur:in werden

Du kannst dich auf die Entwicklung und Konstruktion von Flugzeugen spezialisieren. In diesem Bereich entwirfst und testest du neue Flugzeugmodelle, optimierst bestehende Designs und arbeitest an der Integration von neuen Technologien. Ein Beispiel ist die Arbeit an der Entwicklung des Airbus A350, bei dem Ingenieur:innen leichtere Materialien und fortschrittliche Aerodynamik integrieren, um die Effizienz und Leistung des Flugzeugs zu verbessern.

Alternativ kannst du an der Planung und Konstruktion von Raumfahrzeugen arbeiten. Dies umfasst Satelliten, Raumsonden und bemannte Raumfahrzeuge. Bei der Entwicklung des Mars-Rovers von der NASA beispielsweise, arbeiten Ingenieur:innen mit dieser Spezialisierung an der Gestaltung des Rovers, der Auswahl geeigneter Materialien, der Integration von wissenschaftlichen Instrumenten und der Planung der Missionsabläufe, um die rauen Bedingungen des Mars zu überstehen.

Wenn du dich am meisten auf das "Vorankommen" der Flugmaschinen interessiert, kannst du dich auf die Entwicklung von Triebwerken und Antriebssystemen spezialisieren. Dazu gehört die Erforschung und Entwicklung neuer Antriebstechnologien, die Verbesserung bestehender Triebwerke und die Integration dieser Systeme in Flug- und Raumfahrzeuge. Ein Beispiel: Die Arbeit an den Triebwerken der Boeing 787: hier haben Ingenieur:innen innovative Materialien und Designs verwendet, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und die Umweltfreundlichkeit zu erhöhen.

Möchtest du die Strömungseigenschaften von Luftfahrzeugen untersuchen und optimieren, ist die Spezialisierung auf Aerodynamik für dich interessant. Hier arbeitest du an der Analyse und Verbesserung der aerodynamischen Effizienz von Flugzeugen, um deren Leistung und Kraftstoffverbrauch zu optimieren. Bei der Optimierung der Aerodynamik des Eurofighters Typhoon zum Beispiel, verwendeten Ingenieur:innen fortschrittliche Computersimulationen und Windkanaltests, um den Luftwiderstand zu reduzieren und die Manövrierfähigkeit zu verbessern.

Bei dieser Spezialisierung befasst du dich mit der Untersuchung von Materialien, der Analyse von Belastungen und der Entwicklung von Strukturen, die den extremen Bedingungen des Fliegens und des Weltraums standhalten. Ein konkretes Beispiel ist die Prüfung der Tragflächenstruktur der Boeing 747, bei der Ingenieure sicherstellen, dass die Flügel unter verschiedenen Belastungsbedingungen sicher und zuverlässig bleiben.

Du kannst an der Entwicklung und dem Bau von Satelliten arbeiten – dazu gehört auch die Konstruktion von Kommunikations-, Wetter- und Erdbeobachtungssatelliten.

Im Bereich Avionik konzentrierst du dich auf die elektronischen Systeme von Luft- und Raumfahrzeugen, also z.B. Navigations-, Kommunikations- und Steuerungssysteme.

Du kannst deine Expertise aber auch bei der Entwicklung von Systemen zur Überwachung und Steuerung des Luftverkehrs einbringen. Diese Spezialisierung ist wichtig, um den Flugverkehr systematisch zu überwachen und zu steuern, um Kollisionen zu vermeiden und den Verkehrsfluss zu optimieren.

Als Luft- und Raumfahrtingenieur:in gehörst du zu den"Konstrukteur:innen" – du solltest also auch ein gewisses Maß an Kreativität mitbringen. Du entwirfst und konstruierst schließlich Flugzeuge, Raumfahrzeuge und Satelliten. Dazu musst du mit CAD-Software und Simulationstools arbeiten, um deine Designs zu modellieren und zu analysieren. Zudem baust und testest du Prototypen, um die Entwürfe zu überprüfen und zu optimieren. Deine Arbeit beinhaltet die Gestaltung von Aerodynamik, Strukturdesign, Antriebssystemen und Materialien, um innovative und effiziente Lösungen zu entwickeln.

In der Forschung und Entwicklung geht es um neue Technologien und Materialien, um die Leistung und Effizienz von Luft- und Raumfahrzeugen zu verbessern. Eine mögliche Forschungsfrage könnte sein: Wie werden Triebwerke leiser und emissionsärmer? Schließlich hat sich die Luftfahrtindustrie bereits 2009 weltweit auf eine Klimaschutzstrategie verständigt, deren Ziel es ist, den weltweiten Luftverkehr bis 2050 CO2-neutral zu machen.

Du planst und führst teilweise monatelange Tests durch, um die Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Komponenten und Systemen zu überprüfen. Dies geschieht sowohl am Boden als auch in der Luft oder im Weltraum. Durch die Analyse der Testergebnisse passt du die Entwürfe an und sorgst dafür, dass die Systeme den hohen Anforderungen gerecht werden. Deine Arbeit stellt sicher, dass alle Komponenten zuverlässig und sicher funktionieren. Durch fortschrittliche digitale Techniken, ist es möglich etliche Umweltbedingungen und Gefahrensituationen virtuell zu simulieren. Für viele Tests reicht daher zunächst die virtuelle Durchführung aus – ohne, dass eine Maschine dafür wirklich in die Luft muss. Ein Teil deiner Arbeit findet demnach auch am Computer/ Simulator statt.

In der Produktionsüberwachung sorgst du dafür, dass die Herstellung von Luft- und Raumfahrtkomponenten den Qualitätsstandards und Spezifikationen entspricht. Du implementierst Qualitätskontrollverfahren, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. Dabei arbeitest du eng mit der Fertigung zusammen, um sicherzustellen, dass alle Prozesse reibungslos ablaufen und die Produkte den hohen Anforderungen entsprechen. Auch hier trägst du wieder große Verantwortung, denn nur ein fehlerhaftes Schraubengewinde kann in diesem Zusammenhang fatale Folgen haben.

Du erstellst und implementierst Wartungs- und Instandhaltungspläne für bestehende Luft- und Raumfahrtsysteme, z.B. für kontrollierst du die Flugzeugflotte für ein Luftfahrtunternehmen. Dabei diagnostizierst und behebst du technische Probleme und Fehler, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme zu gewährleisten. Deine Arbeit sorgt dafür, dass alle Systeme stets einsatzbereit und in einwandfreiem Zustand sind.