Kindheitspädagogin / -pädagoge werden
Wie werde ich Kindheitspädagog:in?
Um Kindheitspädagog:in zu werden, kannst du zunächst ein Bachelorstudium im Fach "Kindheitspädagogik / Erziehung und Bildung im Kindesalter" oder ähnlichen Fächern absolvieren. Je nachdem, ob du zuvor bereits eine Ausbildung im pädagogischen Bereich (z.B. Erzieher:in) gemacht hast, dauert das Studium zwischen sechs und acht Semester.
Wer eine leitende Position in einer größeren Einrichtung oder eine Karriere in der Wissenschaft anstrebt, sollte mindestens noch einen passenden Masterstudiengang anschließen. Auch um sich weiter zu spezialisieren, kann ein entsprechender Masterstudiengang sinnvoll sein.
Spezialisierungen
Der Schwerpunkt liegt hier auf der Unterstützung von Kindern mit besonderem Förderbedarf sowie deren Inklusion in frühkindliche Bildungseinrichtungen. Dabei stehen individuelle Förderungskonzepte und die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften im Vordergrund.
Diese Spezialisierung konzentriert sich auf die Förderung der sprachlichen Entwicklung von Kindern, insbesondere bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern. Es werden Methoden und Strategien erarbeitet, um die Sprachkompetenz der Kinder zu unterstützen.
Hier liegt der Fokus auf der Arbeit mit Kindern aus verschiedenen kulturellen Hintergründen und auf interkultureller Öffnung von Kindertageseinrichtungen. Ziel ist es, eine kultursensible Erziehung und Bildung zu gewährleisten und die kulturelle Vielfalt zu fördern.
Diese Spezialisierung befasst sich vertieft mit der kindlichen Entwicklung und den psychologischen Grundlagen. Kindheitspädagog:innen können sich auf die Beratung von Eltern und Familien zu Entwicklungsfragen spezialisieren.
Angesichts der zunehmenden Digitalisierung können Kindheitspädagog:innen sich auf den Einsatz digitaler Medien in der frühkindlichen Bildung spezialisieren. Dabei geht es um die Auswahl und den pädagogisch sinnvollen Einsatz von digitalen Medien in der Arbeit mit Kindern.
Diese Spezialisierung richtet sich auf die Förderung der körperlichen Gesundheit und Ernährung von Kindern. Kindheitspädagog:innen können sich mit Themen wie gesunder Ernährung, Bewegungsförderung und Gesundheitsprävention befassen.
Diese Spezialisierung zielt darauf ab, die Zusammenarbeit mit Eltern und Familien zu stärken. Kindheitspädagog:innen können lernen, wie sie Eltern in ihrer Erziehungskompetenz unterstützen und sie aktiv in den Bildungsprozess ihrer Kinder einbeziehen können.
Voraussetzungen
Einfühlungsvermögen und Empathie
Geduld und Ausdauer
Stressresistenz
Kommunikationsfähigkeit
Kreativität und Flexibilität
Teamfähigkeit
Begeisterung für die Arbeit mit Kindern
Reflexionsfähigkeit
Wo arbeitet ein:e Kindheitspädagog:in?
Kindertageseinrichtungen (Kitas/Kindergärten)
Krippen
Horte
Frühförderstellen
Sozialpädagogische Einrichtungen (z.B. Jugendzentren)
Bildungseinrichtungen (z.B. Grundschulen)
Beratungsstellen und Behörden (z.B. Jugendämter)
Forschungsinstitute und Hochschulen
Was macht ein:e Kindheitspädagog:in?
Die konkreten Tätigkeitsfelder und Aufgaben eine:r Kindheitspädagog:in unterscheiden sich je nach Arbeitgeber:in und Spezialisierung. In einer Kindertageseinrichtung können z. B. die folgenden Aufgaben anfallen:
Eine Kindheitspädagog:in entwickelt pädagogische Konzepte, welche die kognitive, soziale, emotionale und motorische Entwicklung der Kinder fördern sollen. Neben der Entwicklung ist sie auch für deren Umsetzung verantwortlich.
Ein wichtiger Aufgabenbereich für Kindheitspädagog:innen ist das Beobachten und Dokumentieren des Entwicklungsstands der Kinder, um ihre Fortschritte zu verfolgen und gegebenenfalls individuelle Fördermaßnahmen zu planen.
Neben pädagogischen Aufgaben unterstützen Kindheitspädagog:innen die Kinder z.B. beim An- und Ausziehenüben, beim Essen und bei der Hygiene.
Kindheitspädagog:innen arbeiten eng mit den Eltern zusammen, um eine unterstützende Erziehungspartnerschaft aufzubauen. Sie informieren die Eltern über die Entwicklung ihrer Kinder, geben pädagogische Tipps und bieten bei Bedarf Beratung und Unterstützung an.
Auch die Zusammenarbeit mit anderen pädagogischen Fachkräften wie Therapeut:innen und ggf. Ärzt:innen ist als Kindheitspädagog:in nötig, um die bestmögliche Betreuung und Förderung der Kinder sicherzustellen.
Auch administrative Tätigkeiten, wie z.B. die Erstellung von Entwicklungsberichten, die Planung von Aktivitäten oder die Organisation von Veranstaltungen fallen in den Aufgabenbereich von Kindheitspädagog:innen.
Dinge, die man wissen sollte
Zugangsvoraussetzung: Für viele Studiengänge dieses Faches ist eine abgeschlossene Ausbildung im pädagogischen Bereich Zugangsvoraussetzung.
Ausbildungsintegrierend: Ausbildungsintegrierende Studienmodelle bieten die Möglichkeit, Ausbildung und Studium zu kombinieren.
Männliche Kindheitspädagogen: Wie bei den Erzieher:innen sind Männer auch unter den Kindheitspädagog:innen deutlich unterrepräsentiert.
Tarifvertrag: Die Bezahlung von Kindheitspädagog:innen in staatlichen Einrichtungen unterliegt dem TVöD (für B.A.: Entgeltgruppe S 8a).
Besonderheiten
Im europäischen Vergleich war Deutschland eines der letzten Länder, in dem die Akademisierung der Erzieher:innenausbildung forciert wurde. 2004 wurde erstmals ein grundständiger Studiengang für Erzieher:innen angeboten – heute gibt es fast 200 solcher Angebote. Im Vergleich zum Ausbildungsberuf sollen Kindheitspädagog:innen neben betreuenden und erziehenden Aufgaben einen besonderen Fokus auf die (frühkindliche) Bildung und möglichen Förderbedarf legen. Zudem übernehmen sie beratende und konzeptionelle Tätigkeiten oder Leitungsaufgaben.
Gehalt Kindheitspädagogin / Kindheitspädagoge
Das Brutto-Monatsgehalt (Median) aller abhängig Beschäftigten im Beruf Kindheitspädagogin / Kindheitspädagoge beträgt laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur € 3.625. Wie bei nach wie vor fast allen Berufen liegt der Verdienst von Männern mit € 3.630 höher als der von Frauen mit € 3.623. Männer verdienen also 0,2 % mehr. Das ist ein vergleichsweise geringer Unterschied.
Die abhängig Beschäftigten im Alter von über 55 in diesem Beruf verdienen übrigens brutto € 3.635. Werden nur diejenigen im Alter zwischen 25 und 55 betrachtet, so liegt deren Verdienst (Median) bei brutto € 3.651.
Fallzahl 23.830 (dabei wurden mehrere ähnliche Berufe zusammengefasst: Bildungsforscher/in, Museumspädagoge/-pädagogin, Pädagoge/Pädagogin, Kulturpädagoge/-pädagogin, Medienpädagoge/-pädagogin, Kindheitspädagoge/-pädagogin). Die Gehälter beziehen sich auf am Jahresende Vollzeitbeschäftigte (Angestellte), wobei die genaue Stundenzahl nicht bekannt ist. Ein Teil der Differenz zwischen Frauen und Männern kann evtl. auch daher kommen.
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