Interfacedesigner:in werden
Wie werde ich Interfacedesigner:in?
Bisher gibt es nicht den einen Weg, um Interfacedesigner:in zu werden. Trotzdem bieten sich einige Studienfächer als solide Karrieregrundlage an, geeignet sind z.B. "Medien- und Kommunikationsdesign", "Mediendesign" und generell Studiengänge aus dem Bereiche "Interaktive Medien". Unter Umständen kann eine zusätzliche Weiterbildung nötig sein, falls nicht alle relevanten Hardskills für den Job im Rahmen deines Studiums vermittelt werden. Da die Branche aber ohnehin sehr schnelllebig ist, sollte eine grundlegende Bereitschaft zur Weiterbildung vorhanden sein.
Ein akademischer Abschluss ist nicht zwingend erforderlich, auch eine Berufsausbildung im Bereich Mediendesign kann als Grundstein dienen. Grundsätzlich ist dieser Beruf durch entsprechende Weiterbildungen oder Selbststudium auch für Quereinsteiger geeignet.
Spezialisierungen
Als Spezialist:in für mobile Interfaces konzentrierst du dich auf das Design von Benutzeroberflächen für mobile Apps und Websites. Du bist darauf bedacht, eine optimale Benutzererfahrung auf Smartphones und Tablets zu schaffen. Das bedeutet, dass du dich mit den Besonderheiten der mobilen Geräte vertraut machst und sicherstellst, dass deine Designs benutzerfreundlich, intuitiv und für die Touch-Bedienung optimiert sind.
Im Bereich Webdesign liegt dein Fokus auf der Gestaltung von Benutzeroberflächen für Websites. Du entwickelst Designs, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch responsive sind, um auf verschiedene Bildschirmgrößen und Geräte zu reagieren. Dein Ziel ist es, eine konsistente und positive Benutzererfahrung über alle Plattformen hinweg zu gewährleisten.
Im Bereich Interaction Design konzentrierst du dich auf die Gestaltung von Interaktionen innerhalb der Benutzeroberfläche. Du entwickelst intuitive und ansprechende Interaktionselemente, die den Benutzer:innen helfen, sich durch das Produkt zu navigieren und Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel implementierst du Gesten wie Tippen, Wischen, Ziehen, Pinchen und Streichen, um den Benutzer:innen eine möglichst intuitive Interaktion mit der Benutzeroberfläche zu ermöglichen. Dabei berücksichtigst du sowohl die Benutzererwartungen als auch die Funktionalität des Produkts.
Als Expert:in für Prototyping und Animation bist du dafür verantwortlich, interaktive Prototypen zu erstellen, die das Verhalten und die Funktionalität der Benutzeroberfläche demonstrieren. Du nutzt Tools wie Adobe XD, Sketch oder Figma, um schnelle Prototypen zu entwickeln und sie mit Animationen zu verfeinern. Durch Prototyping kannst du frühzeitig Feedback sammeln und das Design iterativ verbessern.
Im Bereich AR- und VR-Design gestaltest du Benutzeroberflächen und Interaktionen für immersive Erlebnisse. Du arbeitest mit 3D-Modellen, Raumverfolgung und Gestensteuerung, um ein beeindruckendes und intuitives Benutzererlebnis zu schaffen. Deine Designs müssen die Grenzen zwischen der digitalen und der physischen Welt verschmelzen lassen und den Benutzer:innen einzigartige Erfahrungen bieten.
Als VUI-Designer:in entwickelst du Benutzeroberflächen, die über Sprachbefehle gesteuert werden können. Du entwirfst Dialogszenarien, sprachgesteuerte Befehle und Feedback-Mechanismen, um eine natürliche und effektive Interaktion zwischen den Benutzer:innen und dem System zu ermöglichen. Deine Designs müssen sowohl präzise als auch benutzerfreundlich sein, um eine reibungslose Kommunikation zu gewährleisten.
Im Bereich Accessibility Design liegt dein Fokus auf der Gestaltung von barrierefreien Benutzeroberflächen. Du berücksichtigst die Bedürfnisse von Menschen mit verschiedenen Behinderungen und entwickelst Designs, die für alle Benutzer:innen zugänglich sind. Das kann die Verwendung von kontrastreichen Farben, barrierefreien Schriftarten und anderen Accessibility-Features umfassen, um eine inklusive Benutzererfahrung zu gewährleisten.
Hier integrierst du Spielmechaniken und -elemente in digitale Produkte, um das Benutzerengagement und die Motivation zu steigern. Du entwirfst Belohnungssysteme, Herausforderungen und Fortschrittsanzeigen, um die Benutzer:in dazu zu motivieren, bestimmte Ziele zu erreichen. Deine Designs sollen nicht nur unterhaltsam sein, sondern auch einen Mehrwert für die Benutzer:in bieten.
Voraussetzungen
Kreativität
Gutes visuelles Verständnis
Technisches Verständnis
Analytisches Denken
Empathie/ Psychologische Kenntnisse
Kommunikationsfähigkeiten
Teamgeist
Lernbereitschaft
Wo arbeitet ein:e Interfacedesigner:in?
IT-Unternehmen (Softwareentwicklung, Softwareprogrammierung)
Agenturen für IT-Design / Webdesign / App-Entwicklung
Herstellerbetriebe von Informations- und Kommunikationstechnik
Herstellerbetriebe von Geräten der Unterhaltungselektronik
Herstellerbetriebe von Smartphones
Betriebe des Fahrzeug-, Geräte-, Maschinen- und Anlagenbaus
Betriebe der Elektrotechnik-, Elektronik-, Medizingeräteindustrie
Freiberuflich / Selbstständig
Was macht ein:e Interfacedesigner:in?
Deine Tätigkeiten als Interfacedesigner:in sind vielfältig, wobei aber immer die Gestaltung einer optisch ansprechenden interaktiven Benutzeroberfläche im Mittelpunkt steht.
Zu deinen Kernaufgaben gehört auch, Webseiten zu optimieren und Bildschirm-Designs zu entwerfen, um die Nutzer:innen zielgerichtet und intuitiv durch die Anwendung zu führen. Du berücksichtigst dabei Faktoren wie Farbgebung, Typografie, Grafiken und visuelle Effekte im Rahmen eines konzeptionellen Designsystems.
Neben der Datenverarbeitung im Backend, umfasst dein Aufgabenbereich die Frontend-Entwicklung, also z.B. die Einrichtung von Steuerelementen und Schaltflächen wie Buttons oder Dropdown-Menüs. Auch die Erstellung von Designs und Styleguides sowie das Prototyping, das dazu dient, erste Entwürfe zu testen, fallen in dein Ressort. Während deiner Arbeit im UI-Design arbeitest du eng mit UX-Designern zusammen, um eine nahtlose Benutzererfahrung zu gewährleisten.
Bekannte Interfacedesigns
Einige Interfacedesigns haben, dank ihrer innovativen Gestaltung und Benutzerfreundlichkeit, eine besondere Bekanntheit erlangt und die Art und Weise, wie Menschen heute mit Smartphones, Websites u.s.w. interagieren, maßgeblich geprägt. Dazu zählen:
Apple iOS
Google Suche
Windows 95 Startmenü
Facebook
UI-Design vs. UX-Design
Interfacedesign steht für "Benutzeroberflächen-Design" und wird auch als UI-Design (User Interface Design) bezeichnet. UI-Desiger:innen arbeiten eng mit UX-Designer:innen zusammen. Wo genau der Unterschied liegt, erfährst du hier:
UI-Designer:innen konzentrieren sich hauptsächlich darauf, wie eine Anwendung oder Website aussieht und sich anfühlt. Sie gestalten die visuellen Elemente wie Layouts, Farben und Symbole, um eine ästhetisch ansprechende Benutzeroberfläche zu schaffen, die Benutzer:innen gerne verwenden.
UX-Designer:innen hingegen haben das Ziel, die gesamte Benutzererfahrung zu verbessern. Sie analysieren, wie Benutzer mit einem Produkt interagieren, und optimieren den Benutzerfluss, um sicherzustellen, dass die Anwendung oder Website intuitiv und effizient zu bedienen ist. Ihre Arbeit zielt darauf ab, die Bedürfnisse und Ziele der Benutzer:innen zu verstehen und eine nahtlose Erfahrung zu schaffen, die ihre Zufriedenheit steigert.
Gehalt Interfacedesigner:in
Das Brutto-Monatsgehalt (Median) aller abhängig Beschäftigten im Beruf Interfacedesigner:in beträgt laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur € 3.686. Wie bei nach wie vor fast allen Berufen liegt der Verdienst von Männern mit € 4.004 höher als der von Frauen mit € 3.409. Männer verdienen also 17,5 % mehr. Das ist im Vergleich zu anderen Berufen ein besonders hoher Unterschied.
Die abhängig Beschäftigten im Alter von über 55 in diesem Beruf verdienen übrigens brutto € 4.055. Werden nur diejenigen im Alter zwischen 25 und 55 betrachtet, so liegt deren Verdienst (Median) bei brutto € 3.731.
Fallzahl 15.667 (dabei wurden mehrere ähnliche Berufe zusammengefasst: Computergrafiker/in, 3-D-Artist, Medizinische/r Illustrator/in, Kommunikationsdesigner/in, Mediendesigner/in, Interfacedesigner/in). Die Gehälter beziehen sich auf am Jahresende Vollzeitbeschäftigte (Angestellte), wobei die genaue Stundenzahl nicht bekannt ist. Ein Teil der Differenz zwischen Frauen und Männern kann evtl. auch daher kommen.
Weitere ähnliche Berufe
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