Ingenieur:in für autonome Systeme / Robotik werden
Wie werde ich Ingenieur:in für autonome Systeme / Robotik?
Für den Berufseinstieg wird ein abgeschlossenes ingenieurwissenschaftliches Studium im Bereich Robotik und / oder autonome Systeme vorausgesetzt. Hier lassen sich bereits im Studium oder sogar schon bei der Studienwahl Schwerpunkte setzen. So gibt es beispielsweise Angebote, die sich nur auf Robotik beziehen und solche deren Hauptaugenmerk auf Autonomen Systemen liegt. Auch innerhalb dieser Differenzierung gibt es noch spezifischere Angebote wie "Autonomes Fahren".
Wer zukünftig in der Führungsetage sitzen oder in der Wissenschaft tätig sein möchte, sollte mindestens einen Masterabschluss oder sogar die Promotion vorweisen können. Auch die intensiveren Spezialisierungsmöglichkeiten sprechen für einen höheren Abschluss.
Passende Studienfächer
Voraussetzungen
Technisches Interesse
Gute Mathekenntnisse
Grundkenntnisse in Programmierung
Analytisches Denken
Teamfähigkeit
Kreativität
Durchhaltevermögen
Interesse an Naturwissenschaften
Spezialisierungen
Das Berufsfeld für Ingenieur:innen im Bereich autonome Systeme und Robotik ist sehr weit, sodass du dich bereits im Studium spezialisieren kannst. Einige besonders wichtige Teilfelder sind:
Eine ganz typische Spezialisierungsmöglichkeit ist die Industrierobotik. Im Maschinen- und Fahrzeugbau werden klassicherweise automatisierte Fertigungsstraßen für die Produktion genutzt, ebenso wie in der Chemie- oder Lebensmittelindustrie. Du kannst dich für verschiedene Aufgabenschwerpunkte wie die Entwicklung und Programmierung oder die Steuerung solcher Roboter entscheiden. Industrieroboter führen Aufgaben wie Schweißen, Montage oder Verpackung automatisch aus. Du arbeitest daran, Produktionsabläufe effizienter und präziser zu gestalten. Zudem entwickelst du Mechanismen, um die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen sicher zu gestalten.
Als Spezialist:in für autonome Fahrzeuge entwickelst du Technologien für selbstfahrende Autos, Drohnen oder andere unbemannte Transportmittel. Du arbeitest z.B. an der Integration von Sensoren, die es dem Fahrzeug ermöglichen, seine Umgebung zu erkennen und sicher zu navigieren. Deine Arbeit trägt dazu bei, Mobilität sicherer und effizienter zu machen. Du entwickelst sowohl die Hard- als auch Software für die Fahrzeugsteuerung.
Im Bereich Servicerobotik entwickelst du Roboter, die Menschen im Alltag unterstützen – sei es im Haushalt, in der Pflege oder in der Kundenbetreuung. Dazu gehören z.B. Transport-, Informations- oder Reinigungsroboter. Sie werden sowohl im privaten als auch im Dienstleistungssektor zur Unterstützung des Menschen eingesetzt. Klassische Einsatzgebiete sind Krankenhäuser, Hotellerie oder Gastronomie. Als Expert:in für Serviceroboter ist deine Aufgabe deren Gestaltung und Entwicklung. Dabei spielt die Mensch-Roboter-Interaktion eine entscheidende Rolle. Sie sollen auf Anweisungen reagieren, Objekte erkennen und eigenständig navigieren können. Du arbeitest an ergonomischem Design und optimierst die Fähigkeit der Roboter, natürliche Umgebungen zu verstehen und darin zu agieren.
Mit dieser Spezialisierung konzentrierst du dich darauf, Robotern die Fähigkeit zu geben, aus Daten zu lernen und autonome Entscheidungen zu treffen. Du entwickelst Algorithmen, die es Robotern ermöglichen, komplexe Aufgaben wie Objekterkennung oder Sprachverarbeitung zu bewältigen. Dabei nutzt du fortschrittliche Techniken wie neuronale Netze und Deep Learning.
In der Medizin werden Roboter schon zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Exoskelette etwa lassen Gelähmte wieder laufen und bionische Prothesen ersetzen verlorene Gliedmaßen beinahe gleichwertig, indem sie durch Gedanken gesteuert werden können. Dank ihrer unübertroffenen Präzision und Sicherheit, eignen sich Medizinroboter außerdem sogar für chirurgische Eingriffe am Menschen. Als Ingenieur:in mit dieser Spezialisierung entwickelst und konzipierst du also hochpräzise Roboter. Dabei musst du strenge Sicherheitsanforderungen einhalten und darauf achten, dass die Geräte den medizinischen Standards entsprechen. Deine Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und können das Leben von Menschen entscheidend beeinflussen.
Die Hauptaufgabe im Bereich der kognitiven Robotik besteht darin, Roboter so zu entwickeln, dass sie menschenähnliche Fähigkeiten zum Denken, Lernen und Problemlösen erlangen. Dabei arbeitest du als Ingenieur:in daran, Roboter mit Künstlicher Intelligenz (KI) auszustatten, die es ihnen ermöglicht, komplexe Umgebungen zu verstehen, Entscheidungen zu treffen und auf unerwartete Situationen flexibel zu reagieren. Kognitive Roboter sollen nicht nur vorprogrammierte Abläufe abarbeiten, sondern durch Erfahrung dazulernen. Typische Anwendungsbereiche sind etwa das Erkennen und Verstehen von Sprache oder das Navigieren in unbekannten Umgebungen. Ziel ist es, Roboter zu schaffen, die intuitiver und natürlicher mit Menschen interagieren können. Dies erfordert eine Kombination aus maschinellem Lernen, Sensorintegration und intelligenter Entscheidungsfindung.
Was macht ein:e Ingenieur:in für autonome Systeme / Robotik?
Du entwirfst und entwickelst Systeme, die ohne direkte menschliche Steuerung arbeiten, wie autonome Fahrzeuge oder Industrieroboter. Dazu gehört die Integration von Sensoren, Motoren und Steuerungselektronik. Du programmierst die Systeme so, dass sie ihre Umgebung wahrnehmen und selbstständig Entscheidungen treffen können. Hierbei arbeitest du oft an Algorithmen, die die Funktion und das Verhalten der Maschinen steuern, aber auch die Konzeption der Hardware fällt in deinen Aufgabenbereich. Das heißt, dass du
In Zusammenarbeit mit der IT schreibst du Programme, die die Roboter oder autonomen Systeme steuern, damit sie präzise und zuverlässig arbeiten. Diese Programme bestimmen, wie das System reagiert, wenn es Hindernisse erkennt, Aufgaben ausführt oder Entscheidungen trifft. Oft arbeitest du mit Sprachen wie Python oder C++, um die Abläufe zu automatisieren. Du testest und optimierst die Software kontinuierlich, um die Effizienz und Sicherheit zu verbessern.
Du arbeitest daran, dass die Roboter oder autonomen Systeme mit ihrer Umwelt interagieren können. Dazu baust du Sensoren ein, die beispielsweise Abstände messen oder Objekte erkennen, sowie Aktoren, die Bewegungen ausführen. Du stellst sicher, dass die Sensoren und Aktoren reibungslos miteinander funktionieren. Diese Integration ist entscheidend, damit die Maschinen selbstständig navigieren und Aufgaben durchführen können.
Bevor ein System eingesetzt wird, testest du es ausgiebig, um sicherzustellen, dass es zuverlässig funktioniert. Du führst Simulationen durch und testest die Roboter in realen Umgebungen, um Fehler zu finden und zu beheben. Dabei überprüfst du, wie gut das System auf unterschiedliche Bedingungen reagiert und ob es die gewünschten Aufgaben erfüllt. Auf Basis dieser Tests optimierst du das System, bis es die höchsten Anforderungen erfüllt.
Ein besonders zukunftsorientierter Aufgabenbereich ist die Forschung. Hier beschäftigst du dich mit neuen Technologien und erforschst Möglichkeiten, um die bestehenden Systeme zu verbessern. Das umfasst das Lesen wissenschaftlicher Studien, das Entwickeln neuer Konzepte und das Testen innovativer Ideen. Oft arbeitest du an Projekten, die die Grenzen der aktuellen Technik erweitern, um noch leistungsfähigere autonome Systeme zu schaffen. Deine Arbeit trägt zur Weiterentwicklung der Robotik und Automatisierung bei.
Wo arbeitet ein:e Ingenieur:in für autonome Systeme / Robotik?
Automobilindustrie
Industrieautomation
Forschung und Entwicklung
Luft- und Raumfahrt
Medizinische Robotik
Logistik und Transport
Landwirtschaft
Start-ups und Technologieunternehmen
Roboter vs. autonome Systeme
Der Unterschied zwischen autonomen Systemen und Robotern liegt hauptsächlich in ihrem Funktionsumfang und Einsatzbereich.
...sind technische Systeme, die unabhängig von direkter menschlicher Steuerung Aufgaben ausführen. Sie treffen Entscheidungen basierend auf Daten aus ihrer Umgebung und passen ihr Verhalten entsprechend an. Dazu gehören nicht nur Roboter, sondern auch andere Technologien wie selbstfahrende Autos, Drohnen oder Software-Algorithmen, die eigenständig arbeiten.
...sind physische Maschinen, die Aufgaben mechanisch ausführen und oft Teil eines autonomen Systems sind. Sie können entweder autonom oder ferngesteuert agieren. Roboter sind dabei auf Bewegung und Interaktion mit der physischen Welt ausgelegt, während nicht alle autonomen Systeme diese Eigenschaften besitzen (z. B. Algorithmen oder digitale Systeme).
Kurz gesagt: Roboter sind eine Art von Maschine, die ein autonomes System sein kann, aber nicht alle autonomen Systeme sind physische Roboter.
Dinge, die man wissen sollte
Bereitschaft zur Weiterbildung: Die Branche ist sehr zukunftsorientiert und schnelllebig, sodass immer neue Innovationen auf den Markt kommen. Das heißt, du solltest bereit sein, dich auch nach deinem Studium regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen, z.B. durch einschlägige Weiterbildungen.
Gehalt Ingenieur:in für autonome Systeme / Robotik
Das Brutto-Monatsgehalt (Median) aller abhängig Beschäftigten im Beruf Ingenieur:in für autonome Systeme / Robotik beträgt laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur € 6.156. Wie bei nach wie vor fast allen Berufen liegt der Verdienst von Männern mit € 6.224 höher als der von Frauen mit € 5.286. Männer verdienen also 17,7 % mehr. Das ist im Vergleich zu anderen Berufen ein besonders hoher Unterschied.
Die abhängig Beschäftigten im Alter von über 55 in diesem Beruf verdienen übrigens brutto € >7.100§. Werden nur diejenigen im Alter zwischen 25 und 55 betrachtet, so liegt deren Verdienst (Median) bei brutto € 5.934.
§ Der Entgeltatlas wird aus den Daten der Arbeitgeber gespeist, die das sozialversicherungspflichtige Bruttoarbeitsentgelt der Beschäftigten allerdings nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung melden müssen. Diese Grenze lag im Jahr 2023 bei € 7.100. Wenn mehr Gehaltsmeldungen über dieser Grenze liegen, kann nur noch angegeben werden, dass der Median über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, ohne das genauer bestimmen zu können.
Fallzahl 8.433 (dabei wurden mehrere ähnliche Berufe zusammengefasst: Ingenieur:in Automatisierungstechnik, Messingenieur:in, Ingenieur:in Robotik / Autonome Systeme). Die Gehälter beziehen sich auf am Jahresende Vollzeitbeschäftigte (Angestellte), wobei die genaue Stundenzahl nicht bekannt ist. Ein Teil der Differenz zwischen Frauen und Männern kann evtl. auch daher kommen.
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