Gymnasiallehrer:in werden
Wie werde ich Gymnasiallehrer:in?
Um Gymnasiallehrer:in zu werden, studierst du in der Regel zwei Unterrichtsfächer sowie didaktische Inhalte. Rechts sind mögliche Fächer aufgeführt. Ohne Studium kannst du kein:e Lehrer:in werden, es gibt aber die Möglichkeit eines Quereinstieges, falls du nicht auf Lehramt studiert hast.
Passende Studienfächer
Das macht ein:e Gymnasiallehrer:in
Lehrpläne konzipieren und didaktische Materialien erstellen
Abwechslungsreichen und motivierenden Unterricht gestalten
Den individuellen Lernbedürfnissen der Schüler gerecht werden
Den Unterricht mit neuen Medien und Methoden zeitgemäß gestalten
Fachwissen in den jeweiligen Fächern vermitteln
Kreatives Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Sozialkompetenz fördern
Die Lernentwicklung der Schüler:innen beobachten und beurteilen
Schüler:innen mit Lernschwierigkeiten und Begabungen individuell fördern
Den Unterricht inklusiv gestalten und allen Schüler:innen Teilhabe ermöglichen
Kindern ein positives und wertschätzendes Schulklima bieten
Soziales Miteinander, Toleranz und gegenseitigen Respekt fördern
Werte wie Verantwortung, Fairness und Hilfsbereitschaft vermitteln
Kindern Orientierungshilfen für ein gelingendes Leben geben
Elterngespräche: Regelmäßige Kommunikation mit den Eltern über den Fortschritt und das Verhalten ihrer Kinder, einschließlich Elternabenden und individuellen Gesprächen
Voraussetzungen
Freude am Unterrichten
Geduld und Einfühlungsvermögen
Kreativität und Motivation
Organisationstalent und Belastbarkeit
Kommunikationsfähigkeit
Teamfähigkeit
Belastbarkeit und Flexibilität
Zwischen Studium und Job: Das Referendariat
Nach dem Master geht es für 12-24 Monate ins Referendariat. Hier arbeitest du an einer Schule in der Sekundarstufe Ⅰ oder je nach Schwerpunkt und Bundesland auch II. Parallel dazu hast du noch Seminare, deren Aufbau sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Du bereitest Unterricht vor, unterrichtest, korrigierst, führst Elterngespräche und erhältst Feedback. Dir sollte eine Person zur Seite stehen, welche dein Referendariat begleitet und dir bei Fragen und Problemen zur Seite steht, eine Art „Mentor“. Du erhältst eine Vergütung von ungefähr 1.400 bis 1.600 Euro.
Bundesland wechseln als Gymnasiallehrer:in
Wen es aus persönlichen Gründen in neue Gefilde zieht, kann am „Lehrertauschverfahren“ teilnehmen. Wie der Name schon sagt, kann man hier das Bundesland tauschen. Möchte also eine Lehrkraft der Sekundarstufe Ⅰ Brandenburg verlassen und nach Sachsen ziehen und eine den umgekehrten Weg einschlagen, können beide miteinander tauschen. Jedes Land ist dazu bereit, so viele Lehrkräfte aufzunehmen, wie es abgegeben hat. Ein Tausch findet zum Halbjahr statt. Wie genau die Vorgehensweise ist, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland und sollte bei der zuständigen Schulbehörde erfragt werden.
Gehalt Gymnasiallehrer:in
Das Netto-Einstiegsgehalt schwankt je nach Bundesland zwischen € 3.236 (Rheinland-Pfalz) und € 3.750 (Bayern). Zugrundegelegt ist dabei eine unverheiratete, kinder- und konfessionslose Person.
Verbeamtung im Gymnasium
Der große Wunsch der meisten Lehrer*innen ist eine Verbeamtung. Das bedeutet, dass man „Staatsdiener“ ist, der Staat bildet also den Dienstherren ab. Eine Verbeamtung ist in allen Bundesländern potentiell möglich und bringt viele Vorteile, die sich vor Allem unter dem Wort Absicherung zusammenfassen lassen.
Folgende Vorteile haben verbeamtete Lehrer*innen:
sie genießen einen Kündigungsschutz (es sei denn sie leisten sich wirklich schlimme Vergehen, die der Staat nicht tolerieren kann, z.B werden sie kriminell)
sie werden besser bezahlt, haben de facto ein deutlich höheres Nettogehalt, weil sie von Sozialabgaben befreit sind
sie können zu Beginn ihrer Laufbahn in die private Krankenversicherung aufgenommen werden, der Dienstherr (Staat) zahlt 50 Prozent der Beihilfe
sie erhalten einen Familienzuschlag bei Kindernachwuchs
sie werden bei Arbeitsunfähigkeit weiterhin bezahlt
sie erhalten eine Pension
Wer verbeamtet ist, hat allerdings auch Pflichten gegenüber seinem Dienstherren, so ist es nicht unüblich, dass man sich anfangs seiner Beamtenkarriere verpflichtet, den Wohnort für die nächsten Jahre nicht zu verlassen bzw. keinen Versetzungsantrag zu stellen. Verpflichtungen sind auch die Teilnahme an Elternabenden unter der Woche oder an sonstigen schulischen Veranstaltungen.
Um verbeamtet zu werden, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Wie die Verbeamtung konkret abläuft, ist bundeslandabhängig, generell gilt für Anwärter*innen aber, dass...
sie die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Mitgliedlandes besitzen
sie pädagogisch und fachliche Kompetenzen besitzen
sie charaktelich geeignet sind (d.h sie müssen sich an der freiheitlichen demokratischen Grundordnung orientieren)
sie gesundheitlich geeignet sind (die Tauglichkeit wird vom Amtsarzt überprüft)
sie über ein einwandfreies Führungszeugnis besitzen
sie ein entsprechendes Eintrittsalter aufweisen (Altersgrenzen für die Verbeamtung sind hier nachzulesen)
Quereinstieg in das Gymnasium
Wer einen Master-Abschluss (in Sachsen-Anhalt reicht mittlerweile auch ein Bachelor-Abschluss) in schulrelevanten Fächern hat, aber nicht auf Lehramt studiert hat, hat die Chance, durch einen sogenannten Quereinstieg an einer Schule tätig zu werden. Das Gymnasium ist zwar weniger als andere Schulformen vom Lehrkraftmangel betroffen, allerdings nimmt dieser mittlerweile auch dort zu.
Quereinstiege werden von den Bundesländern gefördert. Sie Bedingungen sind aber – wie könnte es anders sein – mal wieder von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
So gibt es zwei Varianten, um als Lehrer*in ausgebildet zu werden: Die erste ist der Einstieg über das klassische Referendariat, welches dann ähnlich abläuft, wie für alle Lehramts-Absolvent*innen auch. In der zweiten Variante ist man für zwei bis drei Jahre als Lehrer*in tätig und durchläuft berufsbegleitend eine pädagogische Qualifizierung.
Zuweilen werden diese beide Varianten in „Quereinstieg“ und „Seiteneinstieg“ differenziert. Allerdings werden diese Begriffe in den Bundesländern unterschiedlich definiert, daher muss immer bundeslandspezifisch geschaut werden.
Für welche Fächer und für welche Schulformen Bedarf an Quereinstiegen besteht, ist auch sehr länderspezifisch. Der häufigste Mangel besteht in den MINT-Fächern sowie in Kunst und Musik.
In Berlin und Sachsen werden zur Zeit rund 40 Prozent aller Lehrkraft-Einstellungen mit Quereinsteiger*innen besetzt. Es wundert daher nicht, dass es an der FU Berlin mittlerweile einen Masterstudiengang K2teach anbietet, der gezielt Quereinsteiger*innen auf die Arbeit an Schulen vorbereitet.
Gut zu wissen: Wer ein Referendariat absolviert hat, hat gute Aussichten auf eine ganz normale Bezahlung.
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