Möchtest du Arzt oder Ärztin werden, muss du zunächst ein Medizinstudium absolvieren. Um dich danach auch Arzt oder Ärztin nennen und als solche:r eigenverantwortlich und selbständig arbeiten zu dürfen, benötigst du außerdem die ärztliche Approbation. In der anschließenden vier- bis sechsjährigen Facharztausbildung kannst du dich auf ein medizinisches Fachgebiet deiner Wahl spezialisieren.
Facharztausbildungen in den unterschiedlichen Bereichen werden von Kliniken bundesweit angeboten und dauern je nach Art zwischen drei und sechs Jahren. Während der Facharztausbildung arbeitest du als Assistenzarzt bzw. -ärztin und spezialisierst dich auf ein Fach, beispielsweise Allgemeinmedizin. Hier sind nur einige der möglichen Fachrichtungen aufgeführt, es gibt aber tatsächlich noch deutlich mehr.
Als Allgemeinmediziner bist du für die primäre Gesundheitsversorgung zuständig und behandelst eine Vielzahl von Krankheiten und Gesundheitsproblemen bei Patienten aller Altersgruppen.
Als Internist diagnostizierst, behandelst und betreust du Patient:innen mit Erkrankungen der inneren Organe wie Herz, Lunge, Leber, Nieren und des Verdauungstrakts. Du bist oft auf komplexe Krankheitsbilder spezialisiert.
Als Kinderarzt kümmerst du dich um die Gesundheit und Entwicklung von Kindern, vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen. Du behandelt eine Vielzahl von Erkrankungen, die speziell bei Kindern auftreten können.
Als Chirurg führst du operative Eingriffe durch, um Krankheiten, Verletzungen oder Fehlbildungen zu behandeln. Du kannst dich auf verschiedene Bereiche spezialisieren, darunter Orthopädie, Neurochirurgie, Herzchirurgie, Plastische Chirurgie und mehr.
Als Orthopäde bist du auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates spezialisiert, darunter Knochenbrüche, Arthritis, Wirbelsäulenprobleme, Sportverletzungen und Muskelerkrankungen. Du kannst auch operative Eingriffe wie Gelenkersatz und Arthroskopie durchführen.
Empathie
Kommunikationsfähigkeit
Ethik
moralische Integrität
Belastbarkeit
Stressresistenz
Teamfähigkeit
Analytische Fähigkeiten
Einfühlungsvermögen
Geduld
Krankenhäuser
Arztpraxen
Kliniken
Forschungseinrichtungen
Universitäten und medizinische Fakultäten
Öffentliche Gesundheitsbehörden, z.B. als Schularzt/-ärztin
Pharma- und Medizintechnikunternehmen
Du bist dafür verantwortlich, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Patient:innen zu erhalten, zu fördern und wiederherzustellen. Zu deinen Aufgaben gehören unter anderem:
Du untersuchst Patient:innen, hörst dir ihre Symptome an, führst körperliche Untersuchungen durch und verwendest diagnostische Tests, um Krankheiten oder Gesundheitsprobleme zu identifizieren.
Basierend auf der Diagnose erstellst du Behandlungspläne, die Medikamente, Therapien, chirurgische Eingriffe oder andere Interventionen umfassen können, um die Gesundheit des Patient:innen zu verbessern oder wiederherzustellen.
Du hilfst dabei, Krankheiten vorzubeugen, indem du Patient:innen über gesunde Lebensgewohnheiten, Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen und andere präventive Maßnahmen informierst.
Auch die Beratung und Aufklärung von Patient:innen und deren Familien über ihre Gesundheitszustände, Behandlungsoptionen, Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten sowie darüber, wie sie ihre Gesundheit verbessern können, gehört zu deinen Aufgaben.
Du führst detaillierte Aufzeichnungen über die medizinische Geschichte, Diagnosen, Behandlungen und Fortschritte deiner Patient:innen, um eine kontinuierliche Pflege und Kommunikation mit anderen medizinischen Fachkräften sicherzustellen.
Die Zusammenarbeit mit Krankenpfleger:innen, Therapeut:innen, Labortechniker:innen und anderen medizinischen Fachkräften ist ein weiterer wichtiger Bestandteil deines Berufs, um die bestmögliche Versorgung für deine Patient:innen sicherzustellen.
Du engagierst dich in kontinuierlicher Weiterbildung und Forschung, um auf dem neuesten Stand der medizinischen Entwicklungen zu bleiben und deinen Patient:innen die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Um nach deinem Medizinstudium tatsächlich als Ärztin oder Arzt tätig werden zu können, ist eine Approbation nötig. Sie ist ein Nachweis darüber, dass der jeweilige Arzt bzw. Ärztin die notwendigen Kompetenzen zur Ausübung seines Heilberufes besitzt und Voraussetzung für die anschließende Facharztausbildung und für den Eintrag im Arztregister bzw. die Kassenzulassung.
Möchtest du zukünftig in deiner eigenen Praxis gesetzlich versicherte Patient:innen behandeln, muss du nach deinem Studium die Facharztausbildung absolvieren. Auch um als Ober- oder sogar Chefärztin/ Chefarzt zu arbeiten, benötigst du diese Zusatzausbildung.
Wer sich außerdem "Dr. med." nennen möchte, kann schon während des Studiums seine Promotion schreiben. Ein medizinischer Doktortitel hat in Bezug auf Karrierechancen und Anerkennung einige Vorteile, ist jedoch keine Voraussetzung zur Ausübung des Arztberufes.
Beachte, dass sich die Verdienstaussichten angestellter und niedergelassener Ärzte und Ärztinnen u.U. erheblich unterscheiden können. Die unten stehenden Angaben basieren auf den Gehältern angestellter Ärzte und Ärztinnen. Selbstständige Vertreter:innen dieser Berufsgruppe können deutlich mehr verdienen, z.B. durch die Behandlung vornehmlich privat versicherter Patient:innen oder durch die Spezialisierung auf generell höher vergütete Fachgebiete – sie haben aber auch ein höheres finanzielles Risiko zu tragen. In den letzten Jahren ist die Entlohnung von Ärzten und Ärztinnen immer wieder Gegenstand auch politischer Diskussionen gewesen. Sicherlich kann der Beruf des Arztes/der Ärztin nicht mit jedem x-beliebigen anderen 8-Stunden-Arbeitstag so ohne Weiteres verglichen werden; sicherlich hast du relativ viel Verantwortung für das Wohl deiner Patient:innen, aber rein aus monetären Gründen den Arztberuf zu ergreifen, erscheint auch wenig sinnvoll.
Eine gesunde Portion eigenen Elan und Zutrauen musst du schon mitbringen und die Bereitschaft, Wege auch drei- oder viermal zu gehen, dich mit Patient:innen und Angehörigen auseinanderzusetzen, alles was gemacht wird vielfach zu dokumentieren …
Wenn jedoch die Grundvoraussetzungen vorhanden sind, steht dem nichts mehr im Wege.
Paula hat Medizin an der Uni Hamburg studiert und steht jetzt am Anfang ihrer Weiterbildung zur Fachärztin für Unfallchirurgie und Orthopädie am Universitätsklinikum Augsburg. Das bedeutet ein enormes Arbeitspensum, viel im OP stehen und unter Anleitung operieren.
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Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Berufe-Videos im Überblick
Das Brutto-Monatsgehalt nach einem Jahr Berufstätigkeit als abhängig beschäftigte:r Ärztin / Arzt beträgt laut Lohnspiegel € 5.110 (Frauen: € 4.970 , Männer: € 5.170).
Mit fünf Jahren Berufserfahrung sind brutto € 6.490 (Frauen: € 6.170, Männer: € 6.650) ein Durchschnittswert. Das sind plus 27,0 % im Vergleich zum Verdienst nach einem Jahr – eine stärkere Steigerung als bei vielen anderen Jobs.
Nach zehn Jahren Berufserfahrung können brutto € 7.510 (Frauen: € 7.040, Männer: € 7.740) als Durchschnittswert angesehen werden. Das sind für weitere fünf Jahre Erfahrung plus 15,7 % – eine stärkere Steigerung als bei vielen anderen Berufen.
Datenstand: REL_2-95, Auswertung Juli 2024. Datenbasis für Gehälter („Arzt/Ärztin“): 1.112 Befragte. Die Gehälter werden auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 38 Stunden umgerechnet, Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sind nicht enthalten.