AuslandsstudiumStudieren in Österreich
Von Sebastian Horndasch
Wer in Deutschland beliebte Fächer wie Psychologie oder Kommunikationswissenschaften studieren möchte, hat dazu ohne Traumabitur oder ewige Wartezeiten kaum eine Chance. In Österreich gab es lange so gut wie keinen Numerus Clausus, jede*r konnte sich prinzipiell in jedes Studium einschreiben – Begrenzungen (wobei dann meist ein Test entscheidet, nicht die Abiturnote) gab es nur in wenigen Fächern wie Medizin oder Psychologie. Das ändert sich leider zunehmend. An Fachhochschulen gibt es flächendeckende NCs, es werden Aufnahmeverfahren durchgeführt. An Universitäten betrifft das immer mehr Studiengänge. Im Gegensatz zu früher, als entweder ein bestimmtes Studienfach an allen Universitäten in Österreich beschränkt war oder frei, können nun auch nur einzelne Studienorte Beschränkungen einführen. So werden voraussichtlich im Osten Österreichs (insbesondere Wien) deutlich mehr Studiengänge beschränkt als im Westen (Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt). Die Lebensbedingungen in Österreich sind gut: Die Alpen sind nah, die Hauptstadt ist von (fast) jedem Landesteil schnell zu erreichen, Ungarn, die Tschechische Republik, Italien und die Schweiz sind praktisch um die Ecke. Österreich gilt als das Land der Komponisten: Haydn, Mozart und Schubert werden ebenso wie (der in Deutschland geborene) Beethoven noch immer hoch verehrt. Die zahlreichen Privatsammlungen, die Museen für Kunst und Wissenschaft in Wien sowie die Opern genießen internationalen Ruf. Leider gilt aber auch: Österreichs Hochschulen sind in vielen Bereichen unterfinanziert. Daneben sind die Hierarchien an österreichischen Universitäten besonders ausgeprägt: Viele Professor*innen schweben noch mehr über den Dingen als die Deutschen es tun.1. Warum Österreich?
2. Das Österreichische Hochschulsystem
Ähnliche Sprache, ähnliche Kultur, ähnliche Unis: Wer das deutsche Hochschulsystem kennt, wird von dem österreichischen nicht überrascht sein. Der Bachelor dauert in der Regel drei Jahre, der Master zwei. Das Diplomstudium ist in Österreich mit Ausnahme von Medizin und Zahnmedizin wie in Deutschland abgeschafft. Wie in Deutschland werden für alle Leistungen ECTS-Punkte vergeben.
Das Lehramtsstudium wurde erst ab 2013 vom Diplom auf das Bachelor-Master-System umgestellt. Es gibt nun – anders als in Deutschland – grundsätzlich achtsemestrige Bachelor mit 240 ECTS, der darauf aufbauende Master umfasst je nach Schulart und Schwerpunkten 2 bis 4 Semester mit 60 bis 120 ECTS. Informationen dazu – aus Sicht der Österreichischen Hochschülerinnenschaft (ÖH) – findet man bspw. auf neues-lehramt.at.
Es gibt in Österreich 22 staatliche Universitäten, zwölf Fachhochschulen, neun „Anbieter von Fachhochschul-Studiengängen“ (quasi besonders kleine FHs) und 16 Privatuniversitäten. Die Ausrichtung der Institutionen ist dabei ähnlich wie bei uns: Universitäten sind theoretischer und bieten ein größeres Fächerspektrum, Fachhochschulen sind praktischer ausgerichtet und haben nicht alle Fächer im Angebot.
Zu den bekannten Hochschularten hinzu kommt ein nicht-universitärer Bildungssektor mit religions-, berufspädagogischen Akademien oder Institute sowie solchen für Land- und Forstwirtschaft. Diese sind ein Stück weit mit der deutschen Berufsakademie vergleichbar (die es so in Österreich nicht gibt) - mit dem Unterschied, dass sie keine akademischen Abschlüsse vergeben.
Die 1365 gegründete Universität Wien ist mit 80.264 Studierenden (WiSe 2022/23) sowohl die älteste als auch die mit Abstand größte Hochschule des Landes – und sogar des deutschsprachigen Raums. Wien ist die Stadt mit den meisten Studierenden – danach folgen die Studentenstädte Graz, Innsbruck und Salzburg. Die Alpen- und Donaurepublik hat zwei Technische Universitäten (eine davon in Wien). Medizin wird in Österreich in der Regel an eigenen medizinischen Hochschulen studiert. Ausnahme ist das 2014 neu eingerichtete Medizinstudium an der Universität Linz.
Deutschland und Österreich erkennen die Abschlüsse des jeweiligen Nachbarlandes komplett an – dies gilt auch für das Medizinstudium.
3. Das Studium
Universität Wien
Das Studium beginnt in Österreich früher als in Deutschland: Das Semester startet in der Regel am 1. Oktober und geht bis Ende Januar. Der Februar ist komplett frei. Das Sommersemester beginnt am 1. März und endet Anfang Juli. Unterbrochen wird es von drei Wochen Osterferien.
Das Studium ist formal sehr ähnlich wie in Deutschland. Doch es gibt Unterschiede. Nina Witjes studierte zunächst Literatur und Geschichte in Deutschland, entschied sich nach ihrem Bachelor jedoch zum (damals noch existierenden) Diplomstudium in Internationaler Entwicklung an der Uni Wien. „Die Hierarchien zwischen Professoren und Studenten sind in Deutschland flacher als in Österreich. In Wien ist es um einiges historischer, altmodischer.“
Anders als viele Deutsche war Witjes kein NC-Flüchtling. „Ich bin aufgrund der Einzigartigkeit meines Studiengangs nach Wien gekommen. Ein so interdisziplinäres und intellektuell anregendes Studium gab es nirgendwo sonst im deutschsprachigen Raum. Die Studienbedingungen waren allerdings eher prekär, es gab zu wenig Räume und zu wenig Lehrpersonal.“
Ähnlich wie deutsche Hochschulen haben auch österreichische mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen: Die Studierendenzahlen sind gestiegen, die Finanzierung hat nicht Schritt gehalten. Hörsäle sind oft überfüllt, die Betreuungsrelationen vielerorts schlecht. Hier lohnt es sich, auf die individuellen Studiengänge und Hochschulen zu schauen.
4. Bewerbung und Zulassung
Die Zulassung zum Studium an einer Universität ist in Österreich in der Regel denkbar einfach: Bei den meisten Studiengängen meldet man sich an und schon ist man aufgenommen. Die Ausnahmen, bei denen Zulassungsbeschränkungen herrschen, nehmen jedoch zu (siehe weiter unten). An den anderen Hochschularten dagegen sind Zulassungsbeschränkungen von vornherein die Regel, es finden Aufnahmeverfahren statt.
Bachelor und Diplom
Einfacher geht es nicht: In Österreich sind an Universitäten die meisten Studiengänge zulassungsfrei. Wer das Abitur (in Österreich: Matura) hat, kann sich für alle Fächer einschreiben und ist automatisch aufgenommen. Die Einschreibefristen sind dabei ebenso großzügig: Sie reichen je nach Hochschule von Anfang Juli bis Anfang September. „Früher konnten Studienanfänger sich sogar bis in den November einschreiben – lange nach Vorlesungsbeginn. Das hat sich seit 2012 aber geändert“, so Andreas Schweiger, Pressesprecher der Universität Graz.
Doch man sollte sich nicht zu früh freuen: Einfacher Zugang heißt nicht, dass jeder auch einen Abschluss bekommt. Vor einigen Jahren wurde an den meisten Universitäten die Studieneingangs- und Orientierungsphase (STOEP) eingeführt. Nur wer alle Prüfungen am Ende des ersten Semesters besteht, darf auch weiter studieren. Wer es nicht schafft, ist für das Fach an der Hochschule gesperrt – eine nicht unumstrittene Regelung.
Sonderfälle Medizin, Psychologie und Kommunikationswissenschaft
In Österreich könnt ihr Humanmedizin an inzwischen sechs Universitäten studieren: Den Medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck sowie an der Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Neu dazu gekommen sind 2014 Studienangebote an der Universität Linz (in Kooperation mit der Uni Graz) und an der Karl-Landsteiner Privatuni. In der Medizin werden 75% der Studienplätze an Österreicher vergeben – die sogenannte „Österreicherquote“. 20% gehen an andere EU-Bürger*innen, 5% an Studierende von außerhalb der EU. Die Studienmodelle unterscheiden sich – üblich ist ein Diplomstudium, in Linz dagegen ein gestuftes Bachelor/Master-Studium. Abschlussziel ist aber so oder so der „Dr. med. univ.“.
Um in Österreich an staatlichen Hochschulen ins Medizinstudium aufgenommen zu werden, gibt es landesweit einheitliche Tests: MedAT-H bzw. -Z (für Human- bzw. Zahnmedizin) – Kostenpunkt 110 € (Stand 2023). Die fast ganztägigen Tests messen so verschiedene Dinge wie räumliches Denken, Merkfähigkeit und planerische Kompetenzen. Die Tests finden an allen Österreichischen Medizinfakultäten gleichzeitig statt, du musst dich also entscheiden, wo du dich bewirbst. Die medizinischen Hochschulen sind dabei allesamt extrem überlaufen: In der Regel nehmen mehrere tausend Deutsche an den Tests teil. Wer sich nicht gut vorbereitet, hat keine Chance.
In der Psychologie wie in der Kommunikationswissenschaft läuft die Aufnahme ähnlich, nur gibt es keine Quote: Deutsche und Österreicher*innen haben exakt die gleichen Chancen auf Aufnahme. Auch sind die Tests nicht so überlaufen wie in der Medizin. Die Aufnahmeprüfung kostet eine Gebühr die je nach Hochschule variieren kann, 2023 lag der Kostenpunkt meist bei ca. 50 €.
Die Einschreibefristen für Studiengänge mit Eignungstests enden weit vor den normalen Studiengängen. Spätestens im Juli solltest du dich um die Einschreibung gekümmert haben. Für angewandte Kunst bewirbt man sich in Österreich wie in Deutschland mit Arbeitsproben.
Zugangsbeschränkungen nehmen zu!
Jahrelang gab es bis auf die oben genannten Sonderfälle an Universitäten praktisch keine Zulassungsbeschränkungen. Das hat sich bereits 2013 geändert. Betroffen sind inzwischen unterschiedlichste Studiengänge (bspw. Architektur, Biologie, BWL, Pharmazie, VWL), teilweise auch nur an einzelnen Hochschulen. Eine in der Regel aktuelle Übersicht kannst du hier einsehen, auch mit den Registrierungsfristen (die teilweise schon Ende März für das folgende Wintersemester liegen!).
Österreich und die Deutschen
Die Anzahl deutscher Studierender in Österreich war in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen. Hauptgrund ist die einfachere Zulassung zum Studium. An der Uni Graz waren 2011 knapp ein Viertel aller neuen Psychologiestudierenden Deutsche – anderswo ist die Quote noch höher. „Wir merken schon ein verstärktes Interesse von Deutschen“, so Andreas Schweiger damals. Er sieht die Situation allerdings entspannt: „Es gibt da keine Konflikte. Den Vorsitz der HochschülerInnenschaft unserer Hochschule hat beispielsweise ein deutscher Psychologiestudent inne.“
„Die hohe Anzahl an deutschen Studierenden wird in Österreich intensiv diskutiert“, weiß Nina Witjes zu berichten. In der Medizin wurde unter anderem als Reaktion auf die große Zahl deutscher Studierender eine „Österreicherquote“ von 75% eingeführt.
Zulassung zum Master
Wie beim Bachelor ist die Zulassung zum Master an österreichischen Universitäten in der Regel für alle Studierenden frei – aber auch hier nehmen die Ausnahmen zu, so bspw. bei Psychologie, wo ein Aufnahmetest vorausgesetzt wird. Motivationsschreiben werden in der Regel nicht verlangt verlangt. Wenn du also die formalen Anforderungen für den Master erfüllst, hast du quasi automatisch einen Platz. Anders ist es an Fachhochschulen, wo häufig Motivationsschreiben verlangt werden. Für diesen Fall hilft Studis Online mit einer umfassenden Anleitung.
Das Gaststudium
Ein Gaststudium kann auf zwei Wegen organisiert werden: Als Erasmus-Austausch sowie als selbst organisierter Auslandsaufenthalt. In ersterem Fall findet die Bewerbung über deine eigene Hochschule statt – über die genauen Abläufe und Fristen musst du dich selbst informieren.
Anders als in anderen Ländern ist ein Gaststudium ohne formelle Kooperation zwischen der österreichischen Hochschule und deiner Uni nur selten möglich. Dafür ist wie oben erwähnt die Zulassung zum Studium in fast allen Fächern unproblematisch. Du kannst dich also formal „inskribieren“ und dann deine Punkte in Deutschland anrechnen lassen.
5. Leben in Österreich
Wie schon das Studium, so ist auch das Leben in Österreich demjenigen in Deutschland relativ ähnlich.
Die Sprache
Österreichisch unterscheidet sich an einigen Stellen vom Deutschen. Keine Angst, man gewöhnt sich schnell – hier ein kleines Uni-Wörterbuch:
Österreichisch | Deutsch |
---|---|
Ferialpraxis | Sommer-Praktikum |
Generalien | Personalien |
Inskribieren | Einschreiben |
Jus | Jura |
Matura | Abitur |
Nostrifizieren | Studienleistungen anerkennen |
Piefke | Deutscher |
Wissenschafter | Wissenschaftler |
Wohnen in Österreich
Die österreichischen Mieten unterscheiden sich nicht allzu sehr von denjenigen in Deutschland – je nach Stadt sind sie im Schnitt vielleicht ein wenig teurer. Die preiswerteste Möglichkeit ist wie bei uns die Wohngemeinschaft. Eine gute Möglichkeit zur Wohnungssuche ist Jobwohnen.at, eine Webseite, deren Name den Inhalt klar umreißt. Die Österreichische HochschülerInnenschaft bietet ebenfalls eine Website mit Jobs, Praktika und Wohnungsangeboten.
Österreichische Studierendenwohnheime sind eine günstige Alternative. Sie sind in der Regel in Ordnung, mitunter allerdings nur von geringem Standard. Eine rechtzeitige Anmeldung (meistens ein Semester im Voraus) sichert gute und preiswerte Plätze, da die Bewerber*innenzahl die Bettenzahl bei weitem übersteigt. Eine Übersicht über die Wohnheimplätze findet sich auf der Website der Österreichischen Studierendenförderungsstiftung.
Christliche Verbände und Stiftungen besitzen ebenfalls Wohnheime, die für konfessionell nicht gebundene und hauptsächlich junge Menschen in der Ausbildung offen sind (siehe bspw. hier). Es gibt auch Wohnheime von gehobenerem Standard – beispielsweise von der STUWO Gemeinnützige Studentenwohnbau.
Essen
An jeder Universität in Österreich ist zumindest eine Mensa mit verschiedenen Wahlgerichten zu finden. In fast jeder Mensa wird auch vegetarisches Essen angeboten. Bei der Österreichischen Hochschülerinnenschaft (ÖH) bekommt man ein „Mensapickerl“, welches in den Studierendenausweis eingeklebt wird, um fünfzig Cent Rabatt auf jedes Menü in den Mensen zu erhalten. Oft bieten die Mensen der verschiedenen Institute (z.B. das Afrikanische Institut in Wien) Mittagsmenüs aus den verschiedenen Ländern an.
Meldepflicht
Alle EU-Bürger*innen genießen Reise- und Niederlassungsfreiheit in Österreich. Allerdings besteht bei einem Aufenthalt über drei Monaten Meldepflicht. Du musst dich innerhalb von drei Tagen ab Einreisedatum auf dem zuständigen Magistrat (dem Orts- und Meldeamt des jeweiligen Stadtteils) melden.
Dazu werden die Reisedokumente, eine Bestätigung des / der Vermieter*in, an dem angegeben Ort „ständig“ wohnhaft zu sein, die Bestätigung der Krankenversicherung und der Studierendenausweis benötigt. Die Anmeldung ist ohne Probleme und nur pro forma zu erledigen, das Ausweisdokument ist allerdings als Nachweis der Aufenthaltsberechtigung ständig mit sich zu führen.
Krankenversicherung
Wenn du als Deutsche*r in Österreich studierst, kannst du problemlos bei deiner deutschen Krankenversicherung bleiben. Damit bist du in Österreich komplett abgesichert. Nicht mit abgesichert ist dabei ein möglicher Rücktransport nach einem Unfall. Wenn du dies für nötig hälst, kannst du eine private Zusatzversicherung abschließen.
6. Kosten und Finanzierung
Lebenshaltungskosten wie in Deutschland, gebührenfreie Unis: Wenn du in Österreich studieren möchtest, musst du dich nicht ruinieren.
Studium und Leben in Österreich: Bezahlbar
Die Gretchenfrage: Was kostet das alles? Die beruhigende Antwort: Das Studium an österreichischen Universitäten ist wie in Deutschland gebührenfrei – zumindest für EU/EWR/CH-Bürger*innen in der Regelstudienzeit plus zwei sogenannten „Toleranzsemestern“. Danach fallen 363,36 Euro (Stand 2023) pro Semester an.
Die sonstigen Kosten sind überschaubar: 22,70 Euro pro Semester (Stand 2023) fallen für den so genannten ÖH Beitrag an, inklusive einer Unfallversicherung. Weitere Kosten sind an Unis in Regelstudienzeit nicht fällig. In Österreich gibt es kein „verpflichtendes“ Semesterticket für alle, dafür jedoch vergünstigte Angebote der lokalen Verkehrsbünde.
Ausnahmen für die Gebührenfreiheit bilden natürlich Privathochschulen und diverse FHs – hier sind die Kosten komplett variabel. Überraschenderweise dürfen Fachhochschulen ebenfalls Studiengebühren von bis zu 363,36 Euro pro Semester verlangen. Einige tun dies, andere nicht. Hier musst du dich an den jeweiligen FHs individuell erkundigen.
Studierende von außerhalb der EU/EWR zahlen in der Regel 726,72 Euro pro Semester (Stand 2023).
Die Lebenshaltungskosten sind in etwa so hoch wie in Deutschland. Außerhalb der Hauptstadt kommt man mit etwa 900 Euro pro Monat klar, in Wien muss man sich mit dem Geld etwas einschränken – 1.000 Euro wären da angenehmer.
Wie unterscheiden sich die Preise in Österreich zu denen in Deutschland? | |
---|---|
Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand: März 2024. Die Tabelle zeigt den Unterschied der Preise in Österreich im Vergleich zu Deutschland. Nicht im Vergleich enthalten sind die Mieten. | |
Gesamt | +3 % |
Lebensmittel & Getränke | identisch |
Brot, Reis, Müsli, Nudeln, Backwaren | +2 % |
Obst, Gemüse & Kartoffeln | -4 % |
Milchprodukte & Eier | -7 % |
Fleisch | +2 % |
Fisch | +2 % |
Alkoholische Getränke | -4 % |
Anderes | |
Kleidung & Schuhe | +4 % |
Energie | -6 % |
Bus, Bahn, Schiff & Flugzeug | -5 % |
Telefon, Internet & Post | -19 % |
Freizeit, Zeitungen & Bücher | +14 % |
Restaurants & Hotels | -3 % |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke: Brot und Nährmittel, Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier, Öle und Fette, Früchte und Gemüse, Kartoffeln, andere Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.
Brot und Nährmittel: Reis, Müsli, Mehl, Brot, andere Backwaren, Nudeln
Fleisch: Rind- und Kalbfleisch, Lamm, Geflügel, Wurstwaren
Fisch: Frischfisch, gefrorener Fisch und Meeresfrüchte, verarbeitete Fisch- und Meeresfrüchte
Milchprodukte und Eier: Frischmilch, haltbare Milch, andere Milchprodukte, Käse, Eier
Obst, Gemüse und Kartoffeln: frisches, gefrorenes und konserviertes Obst bzw. Gemüse und Kartoffeln
Alkoholische Getränke: Wein, Bier, Spirituosen
Bekleidung und Schuhe: ohne Dienstleistungen wie Reinigung
Energie: Strom, Gas und andere Brennstoffe
Transportdienstleistungen: Personenbeförderung im Schienenverkehr, Straßenverkehr, Schiff und Luftverkehr
Kommunikation: Postdienstleistungen, Telefone und Dienstleistungen Telekommunikation
Freizeit, Unterhaltung und Kultur: Audiovisuelle, fotografische und Informationsverarbeitende Geräte, Dienstleistungen für Erholung und Kultur, Garten- und Tierbedarf, Zeitungen und Bücher
Restaurants und Hotels: Restaurants, Cafés, Pubs, Bars, Kantinen, Hotels, Jugendherbergen usw.
Und wie zahle ich die Rechnung?
Auch wenn Österreich nicht allzu teuer ist – das Geld muss irgendwo her kommen. Naheliegend sind Eltern und Arbeit. Wenn dies nicht reicht, müssen andere Quellen angezapft werden.
Deutsche Finanzierungsmöglichkeiten
Die bekannteste Finanzierungsmöglichkeit ist klar das Auslands-BAföG für Österreich, zu dem du hier auf Studis Online umfangreiche Informationen findest.
Du kannst dich für einen Studienaufenthalt mit Erasmus+ in Österreich bewerben und finanziell unterstützt werden.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vergibt eine Reihe von Stipendien für das Studium im Ausland.
Du kannst dich auch als Student*in im Ausland bei den deutschen Studienförderwerken bewerben – mehr zu den Studienförderwerken hier auf Studis Online. Von diesen erhältst du unter anderem 300 Euro Büchergeld. Allerdings sehen manche Stiftungen ein Studium im Ausland kritisch, da so eine Teilnahme an lokalen Stipendiatengruppen kaum möglich ist. Informiere dich dazu direkt bei den Stiftungen.
Österreichische Finanzierungsmöglichkeiten
Wie in Deutschland gibt es auch in Österreich eine Reihe an Stipendien für verschiedenste Fächer, Lebensumstände, Zeiträume und Bedürfnisse. Praktischerweise gibt es mit Grants.at eine Datenbank, die all diese Stipendien auflistet.
Falls du schon länger in Österreich wohnst, kannst du möglicherweise Anspruch auf die Studienbeihilfe haben, das österreichische Äquivalent zum BAföG. Infos dazu gibt es auf der Webseite Stipendium.at. Auf dieser Webseite gibt es auch Informationen zu anderen Förderungsformen.
Nina Witjes hatte während des Studiums in Österreich einen Sohn zur Welt gebracht und profitierte von guten Sozialleistungen. „Das Sozialsystem ist noch besser ausgebaut als in Deutschland. Es gibt Betreuungsgeld, Kindergelder, freie und ausreichend vorhandene Kindergartenplätze in Wien, Fahrtkostenerstattungen und vieles mehr.“
7. Auf einen Blick
Die beruhigende Antwort: Das Studium an staatlichen Universitäten in Österreich ist wie in Deutschland gebührenfrei. Dies gilt jedoch nur für EU/EWR-Bürger*innen, die nicht die Regelstudienzeit um 2 Semester überschreiten. Danach werden 363,36 Euro pro Semester fällig. Überraschenderweise dürfen Fachhochschulen ebenfalls Studiengebühren von bis zu 363,36 Euro pro Semester verlangen. Hier musst du dich an den jeweiligen FHs individuell erkundigen.
Ja. In Österreich sind an Universitäten die meisten Studiengänge zulassungsfrei. Wer das Abitur (in Österreich: Matura) hat, kann sich für alle Fächer einschreiben und ist oftmals automatisch aufgenommen. Es gibt allerdings immer häufiger Zulassungsbeschränkungen.
Es gab in Österreich lange so gut wie keinen Numerus Clausus, jede*r konnte sich prinzipiell in jedes Studium einschreiben – Begrenzungen (wobei dann meist ein Test entscheidet, nicht die Abiturnote) gab es nur in wenigen Fächern wie Medizin oder Psychologie. Das ändert sich leider zunehmend. An Fachhochschulen gibt es flächendeckende NCs, es werden Aufnahmeverfahren durchgeführt. An Universitäten betrifft das immer mehr Studiengänge. Aber auch die guten Lebensbedingungen sind Gründe für ein Studium in Österreich.
Der Autor dieses Artikels
Sebastian Horndasch studierte VWL und Politik in Erfurt, Madrid, Nottingham und Paris. Er schrieb die beiden Studienführer Bachelor nach Plan und Master nach Plan. Nach vielen Jahren als freier Journalist und Studienberater arbeitet Sebastian heute für den Stifterverband beim Hochschulforum Digitalisierung. In seinem Blog www.horndasch.net schreibt er über Bildungsthemen.
8. Weitere Informationen
Infos auf Studis Online
- Allgemeine Infos zum Thema Auslandsstudium
- Geld für Auslandsstudium und -praktikum
- Alles zum Auslands-BAföG Österreich
- Mit Erasmus nach Österreich
Weitere Infos im Netz
- Suchmaschine mit allen Studiengängen in Österreich
https://www.studienplattform.at - Generelle Infos zum Studium in Österreich gibt der Österreichischer Austauschdienst OeAD
https://oead.at Infos zu österreichischen Stipendien: Grants.at (vom OeAd) sowie Stipendium.at (vom österreichischem Bildungsministerium)
- Studieren in Österreich: Aktuelle und umfassende Infos von der Österreichischen Hochschüler_innenschaft
https://www.oeh.ac.at/studieren-österreich-0 - Jobs, Praktika und Wohnungsbörse der ÖH
https://schwarzesbrett.oeh.ac.at Studentenwohnheimplätze gibt es über die Österreichische Studentenförderungsstiftung, die STUWO Gemeinnützige Studentenwohnbau sowie die christliche Kolping.
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich am 25.06.2012 veröffentlicht. Das Datum oberhalb des Artikels gibt an, wann er zuletzt aktualisiert wurde (bspw. in Sachen Studiengebühren, Links etc.). Danke der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH) für diverse Infos!