AuslandssemesterErasmus+ für ein Auslandsjahr im Studium
Mit dem europäischen Programm Erasmus+ bietet sich sehr vielen Studierenden die Möglichkeit während Bachelor, Master oder Promotion für jeweils insgesamt bis zu 12 Monate in einem anderem Land zu studieren. Bei Staatsexamen und Diplom liegt die maximale Frist bei 24 Monaten.
Studentinnen und Studenten können ihre Auslandsaufenthalte auf mehrere Zeiträume verteilen. Für die maximal mögliche Stipendiendauer werden alle mit Erasmus+ organisierten Aufenthalte während eines Abschlussziels – z.B. Bachelor – zusammenaddiert. Auch ein Auslandspraktikum mit Erasmus+ gehört zu diesem Zeitraum.
Besonders viele Möglichkeiten haben Studis in fast allen Ländern Europas. Erasmus-Stipendien sind aber nicht auf Europa beschränkt. Sie sind auch in Ländern außerhalb Europas möglich. Allerdings ist außerhalb Europas die Menge an Angeboten sehr viel geringer. Alternativ kann für diese Länder Auslands-BAföG oder auch PROMOS in Frage kommen.
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1. Mit kurzen Worten
Ein mit Erasmus organisiertes Auslandsstudium sowie Auslandspraktikum sind vom 1. Semester an möglich.
Die Dauer des möglichen Aufenthalts hängt von dem Abschlussziel ab:
Im Bachelor 2 bis 12 Monate
Im Master 2 bis 12 Monate
Im Staatsexamen z.B. Medizinstudium 2 bis 24 Monate
Im Promostudium 2 bis 12 Monate
Die Höhe des Stipendiums richtet sich unter anderem nach dem Start des Erasmusprojekts der Hochschule, nicht jedoch nach dem Start des Auslandsstudiums. Des Weiteren hängt diese von den Mitgliedstaaten ab, welche in 3 Preisgruppen eingeteilt sind. So ist Finnland beispielsweise in der ersten, Spanien in der zweiten und die Türkei in der dritten Gruppe.
Infos zu Erasmus+ nach Land:
2. Welche Vorteile hat ein Auslandsstudium mit Erasmus+?
Dein Studienaufenthalt wird mit einem Stipendium gefördert.
Du brauchst keine Studiengebühren bezahlen.
Deine an der Gasthochschule oder Gastuniversität erbrachten Studienleistungen werden dir nach der Rückkehr anerkannt.
Du wirst in der Vorbereitung und Planung unterstützt, wie bei der Einschreibung und der Unterkunftssuche.
Für viele Sprachen bekommst du einen kostenfreien Zugang zur Online-Lernplattform „Online Linguistic Support“.
3. Wer kann ein Erasmus-Stipendium bekommen?
Bist du Studentin oder Student und möchtest für ein oder zwei Semester oder gar Trimester an Vorlesungen und Seminaren einer Hochschule oder Universität im Ausland teilnehmen, ist das mit Erasmus+ möglich, wenn ...
du während der Auslandszeit in einem von den 32 möglichen Programmländern oder in einem Partnerland studieren möchtest,
du an einer deutschen Hochschule oder Universität regulär immatrikuliert bist,
deine Hochschule oder Uni am Erasmus-Programm teilnimmt,
deine Hochschule oder Uni mit der Gasthochschule einen Erasmus-Kooperationsvertrag abgeschlossen hat.
4. Wie lange können Studentinnen und Studenten mit Erasmus+ im Ausland studieren?
Bei der Dauer wird zwischen dem mehrstufigen Studiensystem Bachelor und Master sowie einzügigen Studiengängen (Staatsexamen, Medizin oder alte Diplomstudiengänge) unterschieden.
Studentinnen und Studenten, die zeitweilig an eine ausländische Hochschule oder Universität wechseln möchten können mit dem Erasmus-Programm gefördert werden, für
im Bachelor mindestens 2 Monate (entspr. Trimester) bis maximal 12 Monate
im Master mindestens 2 Monate (entspr. Trimester) bis maximal 12 Monate
im einzügigen Staatsexamen oder Medizinstudium mindestens 2 bis maximal 24 Monate
im postgradualem Studium (Promotionstudium) mindestens 2 bis maximal 12 Monate
Auslandsaufenthalte mit Erasmus+ können zeitlich verteilt werden, z.B. 6 Monate Studium im Ausland nach dem 3. Semester und 2 Monate Praktikum im Ausland im 5. Semester. Eine zusammenhängende Auslandsphase in einzügigen Studiengängen darf wie beim Bachelor auch nur maximal 12 Monate betragen, dafür kann im späteren Studienabschnitt aber nochmal eine zweite Auslandsphase eingelegt werden.
Für die maximal mögliche Zeit werden pro Abschlussziel alle im Ausland mit Erasmus+ gemachten Studien- und Praktikaaufenthalte addiert. Das gilt auch für Zero Grant-Stipendien. Eine Kombination von Studium und Praktikum in einer zusammenhängenden Auslandsphase ist ebenfalls möglich.
Was ist ein Zero-Grant-Stipendium?
Es ist auch möglich, sich von Erasmus+ unterstützen zu lassen ohne eine monatliche Finanzhilfe in Anspruch zu nehmen. Studentinnen und Studenten profitieren dann von der organisatorischen Unterstützung und den sonstigen Vorteilen (z.B. der Befreiung von Studiengebühren), die mit einem Erasmus-Stipendien einhergehen. Diese Form ist als Zero-Grant-Förderung bekannt.
Verzögert sich die Regelstudienzeit des Studiums?
Nicht unbedingt. Es gibt dazu verschiedene Regelungen.
Möglicherweise gelingt es dir ja die Seminare zu schaffen, welche dir zuhause angerechnet werden. Dann sollte es keine Verzögerung geben. Alternativ können Studentinnen und Studenten auch ein Urlaubssemester für die Zeit ihres Erasmus-Studiums im Ausland einlegen.
Auch für einen Studenten oder eine Studentin, die zusätzlich zu einem Erasmus-Stipendium BAföG erhalten, ist eine längere Studiendauer in der Regel finanziell kein größeres Problem: Ein freiwilliges Auslandsstudium kann bis zu einem Jahr bei der Berechnung der Förderungshöchstdauer von den studierten Semestern abgezogen werden, ohne dass ein Urlaubssemester eingelegt werden muss. Das gilt aber nur für einen zusammenhängenden Aufenthalt. Setzt sich das Jahr aus mehreren zeitlich voneinander getrennten Auslandsaufenthalten zusammen, kann die Vergünstigung für einen der Auslandsaufenthalte in Anspruch genommen werden.
Studierende können bei einem freiwilligem Auslandsstudium aber genauso auch ein Urlaubssemester einlegen. Urlaubssemester zählen nicht mit zur Förderungshöchstdauer von BAföG. Dennoch darf Auslands-BAföG für einen vorübergehenden Aufenthalt im Rahmen des eigentlichen Studiums auch im Urlaubssemester beantragt werden.
Etwas anders ist es, wenn das Auslandsstudium verpflichtender Bestandteil der Studienordnung ist. Dann zählen Auslandssemester beim BAföG mit zur Regelstudienzeit des Studiengangs.
Kommt es zu einer Verlängerung der Studienzeit ist es für spätere potenzielle Arbeitgeber normalerweise kein Weltuntergang. Du hast eine gute Begründung. Arbeitgeber, die eine längere Studienzeit aufgrund von ein bis zwei Auslandssemestern kritisch sehen, sind eher eine seltene Spezies. Ein Auslandsstudium kann deine Qualifikation sogar steigern: Denn so ein Aufenthalt im Ausland, sagt auch etwas über dich aus und weckt möglicherweise Neugier.
Sind auch kürzere Aufenthalte möglich?
Neu im Stipendienprogramm von Erasmus+ sind gemischte Mobilitäten – englisch: Blended Mobilities. Dabei kann virtuell über das Internet an einer internationalen Lerngruppe teilgenommen werden und dies mit einem verkürzten Aufenthalt im Ausland kombiniert werden. Ein Stipendium ist dann nur für die Zeit im Ausland möglich.
Mit dem gemischten Angebot soll sichergestellt werden, dass auch Studentinnen und Studenten teilnehmen können, die sich aufgrund ihrer Situation oder ihres Studienfachs nicht längerfristig im Ausland aufhalten können.
Für die Teilnahme an einer gemischten Mobilität gelten Tagessätze während der Aufenthaltszeit im Ausland. Minimum sind für diese verkürzten Aufenthalte 5 Tage, Maximum 30 Tage und ein Studienaufwand von mindestens 3 ECTS.
Frage bei Interesse bei deinem Akademischen Auslandsamt oder dem International Office nach, ob deine Hochschule oder Universität eine gemischte Mobilität anbietet.
5. Welche Sprachkenntnisse werden gebraucht?
Die notwendigen Sprachkenntnisse beziehen sich auf die Unterrichtssprache. In zahlreichen Ländern werden mittlerweile Studiengänge mit Englisch als Unterrichtssprache angeboten, insbesondere in Skandinavien und Osteuropa. In Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Großbritannien findet der Unterricht häufiger in der Landessprache statt. Ein Nachweis deiner Sprachkenntnisse erfolgt in der Regel zum Zeitpunkt der Bewerbung. Häufiger finden deshalb auch schon mit der Bewerbung Sprachtests statt.
Hast du den Wunsch nach einem Auslandsaufenthalt, solltest du dich frühzeitig darum kümmern, bei Bedarf nötige Sprachkenntnisse aufzuholen. Denn bei einem Auslandsaufenthalt mit Erasmus+ wird eine Lernvereinbarung zwischen dir und deiner Hochschule oder Universität in Deutschland sowie der Hochschule oder Uni im Ausland vereinbart. Deine Sprachkenntnisse sollten ausreichen, um diese Lernvereinbarung einhalten zu können.
Was ist die Lernvereinbarung?
Wenn Studierende mit ihren Erasmus-Koordinatoren oder -Koordinatorinnen einen Aufenthalt planen, verabreden sie zusammen eine Lernvereinbarung und unterzeichnen diese gemeinsam mit dem Stipendienvertrag. In der Lernvereinbarung ist festgehalten, an welchen Seminaren, Vorlesungen oder sonstigen Lehrveranstaltungen der Student oder die Studentin an der ausländischen Hochschule oder Universität teilnehmen wird sowie die erwarteten Studienleistungen.
Bevor du dich für oder gegen eine Bewerbung auf ein Erasmus-Stipendium entscheidest, frage am besten den Erasmus-Koordinator, die Erasmus-Koordinatorin an deiner Hochschule oder Universität, welche Leistung erwartet wird. Mitunter sind die Erwartungen an die Studienleistungen im Ausland geringer als du dir vielleicht vorstellst.
Gibt es einen Sprachtest?
Ein Sprachtest findet spätestens nach der Auswahl der Erasmus-Studis in der Unterrichtssprache statt. Einer erfolgt online vor dem Aufenthalt an der Hochschule oder Universität im Ausland, der andere im Anschluss. Sie sind verpflichtend und von Erasmus organisiert.
Der Sprachtest stellt dein Sprachniveau fest. Der Sprachtest im Anschluss soll Aufschluss darüber geben, wie stark sich die Sprache nach einem Auslandsaufenthalt verbessert hat. Studierende, die beim ersten Sprachtest bereits das Niveau C2 erreichen, brauchen am zweiten Sprachtest nicht teilzunehmen. Auch Muttersprachler sind nicht verpflichtet.
Für zahlreiche Sprachen bietet Erasmus+ nach dem Test online Sprachkurse an. Bei Sprachniveau A1 bis einschließlich B1 sind diese Kurse verpflichtend. Bei höheren Sprachniveaus hast du die freie Entscheidung. Auf der Plattform kannst du wählen, ob du einen Sprachkurs in der Unterrichtssprache oder in der Landessprache absolvieren möchtest – oder sogar in beiden.
Sprachkurse gibt es für Bulgarisch, Dänisch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowenisch, Slowakisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch. Bei der Mobilität mit Partnerländern steht die Online-Sprachunterstützung von Erasmus+ nicht zur Verfügung.
6. Wieviele Studis nutzen Erasmus+ für ihr Auslandsstudium?
In der Projektphase von 2020 bis 2022 nutzten 37.106 Studentinnen und Studenten Erasmus+ für ein Studium in einem der Mitgliedsstaaten. Das sind 85% der Erasmus-Studierenden aus Deutschland innerhalb von Mitgliedsstaaten. Der andere Teil machte ein Auslandspraktikum mit Erasmus+. Aufgrund von Corona wurden zudem die Projekte von 2019 bis zum 31.03.2022 verlängert. Diese Verlängerung ist ab dem 1.6.2022 in der Tabelle mit enthalten.
In den Partnerländern sind es deutlich weniger. An den Erasmus-Projekten in Partnerländern, die mit Beginn 2019 bis 2022 schon ein Jahr früher starteten, nahmen 331 Studentinnen und Studenten aus Deutschland mit einem vorübergehenden Studium teil.
* Studentinnen und Studenten aus Deutschland ** Zählt ab 2021 nicht mehr zu den Programmländern. Im Jahresbericht 2022 wird aber noch die coronabedingte Verlängerung der Projekte aus 2019 berücksichtigt, die erst zum 31.03.2022 endete. Deshalb wird das Vereinigte Königreich noch erwähnt. Quelle: Erasmus+ Jahresbericht 2022. Die Zahlen dokumentieren die Teilnehmer:innen an den Projekten, die 2020 starteten und 2022 endeten. | |||
Studium mit Erasmus+ in den Mitgliedsstaaten | |||
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Land | Anzahl* | Anteil | |
Belgien | 746 | 2,0 % | |
Bulgarien | 104 | 0,3 % | |
Dänemark | 937 | 2,5 % | |
Estland | 428 | 1,2 % | |
Finnland | 2.360 | 6,4 % | |
Frankreich | 5.496 | 14,8 % | |
Griechenland | 501 | 1,4 % | |
Großbritannien & Nordirland** | 3.293 | 8,9 % | |
Irland | 1.043 | 2,8 % | |
Island | 235 | 0,6 % | |
Italien | 2.553 | 6,9 % | |
Kroatien | 217 | 0,6 % | |
Lettland | 399 | 1,1 % | |
Liechtenstein | 8 | 0,0 % | |
Litauen | 319 | 0,9 % | |
Luxemburg | 54 | 0,1 % | |
Malta | 59 | 0,2 % | |
Niederlande | 1.378 | 3,7 % | |
Nordmazedonien | 9 | 0,0 % | |
Norwegen | 1.951 | 5,3 % | |
Österreich | 1.164 | 3,1 % | |
Polen | 899 | 2,4 % | |
Portugal | 1.343 | 3,6 % | |
Rumänien | 146 | 0,4 % | |
Schweden | 2.581 | 7,0 % | |
Serbien | 5 | 0,0 % | |
Slowakei | 97 | 0,3 % | |
Slowenien | 349 | 0,9 % | |
Spanien | 5.813 | 15,7 % | |
Tschechien | 698 | 1,9 % | |
Türkei | 1.080 | 2,9 % | |
Ungarn | 743 | 2,0 % | |
Zypern | 98 | 0,3 % | |
Gesamt | 37.106 |
7. Wieviel Geld gibt es mit Erasmus+ für ein Auslandsstudium?
Die Höhe des Stipendiums richtet sich nach dem Zielland. Innerhalb Europas sind die Länder nach Höhe der lokalen Lebenskosten in drei Gruppen unterteilt. Abhängig von der Gruppe variiert die Höhe der Stipendien für die Länder Europas. Für die Länder außerhalb Europas sind die Stipendien gleich hoch.
2024 gibt es Veränderungen bei der Gruppeneinteilung der europäischen Länder. Einige Länder wechselten die Gruppe und für die Länder der Gruppe 2 und 3 gibt es nur noch eine Stipendienhöhe.
Die Bewerbung für ein Erasmus-Stipendium erfolgt zusammen mit der Bewerbung für den Austausch-Studienplatz.
Länder und Erasmus-Stipendium (im Monat) | |||
---|---|---|---|
* Entscheidend ist immer der Projektstart nicht das Jahr des Auslandsaufenthaltes. Den Projektstart erfahren Studentinnen und Studenten beim Akademischen Auslandsamt oder dem International Office ihrer Hochschule oder Universität. ** Diese Länder gehören eigentlich zu den nicht förderfähigen Partnerländern. Aufgrund einer Änderung zum Budget für den Austausch innerhalb von Programmländern ist ein Aufenthalt in kleinem Rahmen nun auch in diesen Ländern möglich oder wie im Fall von Großbritannien nach dem Brexit wieder möglich. Quelle: NA DAAD – aktuelle Förderraten | |||
Länder | Projektstart* | ||
2024 | 2023 | 2022 | |
Belgien | 600 € | 540 € | 540 € |
Bulgarien | 540 € | 490 € | 490 € |
Dänemark | 600 € | 600 € | 600 € |
Estland | 540 € | 490 € | 490 € |
Finnland | 600 € | 600 € | 600 € |
Frankreich | 600 € | 540 € | 540 € |
Griechenland | 540 € | 540 € | 540 € |
Irland | 600 € | 600 € | 600 € |
Island | 600 € | 600 € | 600 € |
Italien | 600 € | 540 € | 540 € |
Kroatien | 540 € | 490 € | 490 € |
Lettland | 540 € | 490 € | 490 € |
Liechtenstein | 600 € | 600 € | 600 € |
Litauen | 540 € | 490 € | 490 € |
Luxemburg | 600 € | 600 € | 600 € |
Malta | 540 € | 540 € | 540 € |
Niederlande | 600 € | 540 € | 540 € |
Nordmazedonien | 540 € | 490 € | 490 € |
Norwegen | 600 € | 600 € | 600 € |
Österreich | 600 € | 540 € | 540 € |
Polen | 540 € | 490 € | 490 € |
Portugal | 540 € | 540 € | 540 € |
Rumänien | 540 € | 490 € | 490 € |
Schweden | 600 € | 600 € | 600 € |
Serbien | 540 € | 490 € | 490 € |
Slowakei | 540 € | 490 € | 490 € |
Slowenien | 540 € | 490 € | 490 € |
Spanien | 540 € | 540 € | 540 € |
Tschechien | 540 € | 490 € | 490 € |
Türkei | 540 € | 490 € | 490 € |
Ungarn | 540 € | 490 € | 490 € |
Zypern | 540 € | 540 € | 540 € |
Partnerländer in Europa** | |||
Andorra | 600 € | 540 € | 540 € |
Färöer-Inseln | 600 € | 600 € | 600 € |
Großbritannien | 600 € | 600 € | 600 € |
Monaco | 600 € | 540 € | 540 € |
San Marino | 600 € | 540 € | 540 € |
Schweiz | 600 € | 600 € | 600 € |
Vatikanstadt | 600 € | 540 € | 540 € |
Andere Partnerländer | 700 € | 700 € | 700 € |
Zum Stipendium gehört auch, dass
deine im Ausland erbrachten Studienleistungen im Inland anerkannt werden
du von den Studien-, Registrierungs-, Prüfungs-, Labor- und Bibliotheksgebühren an der auländischen Gasthochschule oder Gastuniversität befreit bist
du bei der Vorbereitung und Durchführung des Auslandsaufenthalts kulturell, sprachlich und organisatorisch unterstützt wirst
du online an einem von Erasmus+ organisierten Sprachkurs im Rahmen des Online Linguistic Support (OLS) teilnehmen kannst
Gibt es zusätzliche Finanzhilfen?
Für alle Mitgliedsländer und Partnerländer von Erasmus+ sind die in der folgenden Tabelle genannten Top-ups möglich. Das Top up für Grünes Reisen gibt es für Studentinnen und Studenten zusammen mit 4 zusätzlichen Tagen für Hin- und Rückfahrt, wenn sie umweltfreundlich zum Studienort gelangen. Allerdings läuft es ab Projektbeginn 2024 aus. Dann gibt es aber 6 Tage Reisezeit zusätzlich.
Zusätzliche Finanzhilfen von Erasmus+ | |||
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Top up Grünes Reisen | +50 € einmal (läuft aus; nur noch für Projektstart 2022 & 23) | ||
+ 1 Social Top up**, wenn eins von folgendem zutrifft: | |||
Top up ins Ausland mit Kind | 250 € / Monat | ||
Top up Behinderung ab GdB 20 | 250 € / Monat | ||
Top up Studierende aus nicht-akademischen Elternhaus | 250 € / Monat | ||
Top up Erwerbstätige Studierende | 250 € / Monat |
Nur kurz mal ins Ausland
Für alle, die aufgrund ihrer persönlichen Situation nicht an einem Auslandssemester teilnehmen können, wurde in der neuen Programmperiode die Option einer gemischten Mobilität eingeräumt. Dabei verbindet sich eine virtuelle, internationale Online-Aktivität mit einem Auslandsaufenthalt zwischen 5 und 30 Tagen. Für diese Aufenthalte gelten Tagessätze.
Tagessätze bei Gemischten Mobilitäten mit Erasmus+ | |||
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Projektstart | 2024* | 2023* | 2022* |
Förderung Tag 1 bis 14 | 79 € / Tag | 79 € / Tag | 70 € / Tag |
Förderung Tag 15 bis 30 | 56 € / Tag | 56 € / Tag | 50 € / Tag |
Top up für nachhaltiges Reisen | 6 Tage extra | +50 € einmal + 4 Tage extra | +50 € einmal + 4 Tage extra |
+ 1 Social Top up**, wenn eins von folgendem zutrifft: | |||
Top up mit Kind | |||
bis 15 Tage | 100 € einmal | 100 € einmal | 100 € einmal |
15 bis 30 Tage | 150 €einmal | 150 € einmal | 150 €einmal |
Top up Behinderung ab GdB 20 | |||
bis 15 Tage | 100 € einmal | 100 € einmal | 100 €einmal |
15 bis 30 Tage | 150 € einmal | 150 € einmal | 150 €einmal |
Top up Studierende aus nicht-akademischen Elternhaus | |||
bis 15 Tage | 100 € einmal | 100 € einmal | 100 €einmal |
15 bis 30 Tage | 150 € einmal | 150 € einmal | 150 €einmal |
Top up Erwerbstätige Studierende | |||
bis 15 Tage | 100 € einmal | 100 € einmal | 100 €einmal |
15 bis 30 Tage | 150 € einmal | 150 € einmal | 150 €einmal |
*Entscheidend ist immer der Projektstart, nicht das Jahr des Auslandsaufenthalts. ** Treffen mehrere Fälle zu, gibt es nur einmal den Social Top up. Quelle: NA DAAD – aktuelle Förderraten |
Was ist ein Partnerland?
Zu Partnerländern zählen alle Länder, die nicht das Erasmus-Programm finanzieren, aber an deren Hochschulen und Universitäten dennoch ein Auslandsaufenthalt mit Erasmus+ möglich ist.
Was bedeutet der Projektstart?
Den Projektstart erfahren Studentinnen und Studenten bei den Erasmus-Koordinatoren und -koordinatorinnen des International Office oder dem Akademischen Auslandsamt ihrer Hochschule oder Universität, an der sie studieren.
Beim Projektstart handelt es sich nicht um den Beginn des Aufenthalts eines einzelnen Studenten oder einer einzelnen Studentin. Sondern einmal im Jahr kann jede Hochschule und Universität beim DAAD ein mit Erasmus+ gefördertes Projekt zugleich für mehrere Studierende beantragen. Ein genehmigtes Projekt wird in Europa 26 Monate lang - in der Regel ab Juni des Antragsjahrs – finanziert. Der einzelne Student oder die einzelne Studentin kann im Rahmen des Erasmus-Projekts aber nur maximal 1 Jahr im Ausland gefördert werden.
Die Höhe von Förderungen und die Gültigkeit von Bestimmungen richten sich nach dem Jahr in welchem ein Auslandsprojekt für eine Hochschule oder Universität vom DAAD genehmigt wird. Projektstart und Aufenthaltsbeginn können natürlich zusammenfallen, wenn Studierende gleich zu Beginn eines Erasmus-Projekts an ihrer Hochschule oder Universität ihr Auslandssemester starten.
Wer bekommt das Top up Grünes Reisen?
In den meisten EU-Ländern gibt es keinen Reisekostenzuschuss. Studierende, die sich aber für eine umweltfreundliche Reisevariante entscheiden, werden zusätzlich mit dem Top up Grünes Reisen bei ihren Reisekosten unterstützt. Außerdem verlängert sich ihr Erasmus-Stipendium um insgesamt 4 weitere Tage für Hin-und Rückfahrt.
Ab 2024 entfällt aber das finanzielle Extra für neu beginnende Projekte. Es gibt dafür nun 6 zusätzliche Tage.
Zum umweltfreundlichen Reisen zählen Busse, Züge oder auch Fahrgemeinschaften. Das Top up für Grünes Reisen ist mit dem Social Top up kombinierbar.
Gibt es einen Fahrtkostenzuschuss?
Einen Zuschuss für die Fahrtkosten gibt es nur für Studienaufenthalte in Partnerländern außerhalb Europas. Für Projekte aus den Jahren 2022 und 2023 gibt es ihn auch nur für Studentinnen und Studenten mit geringeren Chancen oder wenn die Hochschule bzw. Universität es individuell für alle entscheidet. Bei in 2024 beginnenden Projekten gibt es den Fahrtkostenzuschuss für Erasmussemester in Partnerländern außerhalb Europas wieder für alle.
Die Höhe richtet sich nach der direkten Distanz vom Start- zum Zielort. Maximal möglich sind 1.5000 € für Hin- und Rückreise zusammen. Für in 2024 neu beginnende Projekte erhöht sich der maximal mögliche Zuschuss auf 1.735 €. Den Höchstbetrag gäbe es aber nur bei einer direkten Distanz von über 8.000 km, was mit einem Studienaufenthalt in Hongkong vergleichbar ist.
Wieviel Geld gibt es für ein Auslandspraktikum?
Für ein Auslandspraktikum gibt es in den Ländern Erasmus-Progammländer sowie in Europa gelegenen Partnerländern einen Zuschlag von auf die in der Tabelle oben genannten monatlichen Förderungen. In den außereuropäischen Partnerländern gibt es diesen Zuschlag nur für Studentinnen und Studenten mit geringeren Chancen.
Kann es noch weitere finanzielle Extras geben?
Ja. Studentinnen und Studenten mit Behinderung, einer Erkrankung oder auch jene, die ihr Kind ins Ausland mitnehmen können zusätzlich zum Social Top-up finanzielle Hilfe bekommen. Das betrifft zum Beispiel im Ausland entstehende Realkosten, um die Betreuung des Kindes gewährleisten zu können. Dafür gibt es die Option einen Realkostenantrag bei den Erasmus-Koordinierenden zu stellen.
Diese Zuschüsse können aber nur einmal für einen zusammenhängenden Zeitraum beantragt werden. Für den Antrag ist ein personenbezogener Antrag mit Nachweisen zu den Kosten nötig, die aufgrund der besonderen Situation im Ausland anfallen. Auch notwendige vorbereitende Reisen, aufgrund z.B. einer Behinderung können gegebenenfalls finanziell unterstützt werden.
Kann ein Erasmus-Stipendium mit Auslands-BAföG kombiniert werden?
Ja. Wenn Studentinnen und Studenten ihren Auslandsaufenthalt mit dem Erasmus-Programm finanzieren, können sie zusätzlich Auslands-BAföG beantragen. Die Erasmus-Förderung wird beim Antrag auf Auslands-BAföG behandelt, wie ein begabungs- und leistungsabhängiges Stipendium. 300€ bleiben anrechnungsfrei.
Da die Mobilitätsförderung des Erasmus-Programms aber meist höher liegt, wird der darüber liegende Teil als eigenes Einkommen von der errechneten BAföG-Höhe abgezogen. Bei der Erasmus-Förderung handelt es sich um einen Zuschuss für auslandsbedingte Mehrkosten, nicht aber um eine Grundfinanzierung oder ein Vollstipendium.
Auch wer für sein reguläres Studium im Inland kein BAföG bezieht, hat für das Auslands-BAföG leicht bessere Chancen, da die Förderbeträge durch Zuschläge (für Fahrtkosten und Krankenversicherung) leicht höher sind. Schaue beim BAföG-Rechner nach, mit welcher Höhe vom Auslands-BAföG du rechnen kannst. Den Antrag solltest du am besten sechs Monate vor dem Aufenthalt beim zuständigen Auslands-BAföG-Amt einreichen.
Schließt du deinem Auslandssemester an einer Gasthochschule oder Universität im Ausland ein Auslandspraktikum an, beachte, dass es Auslands-BAföG nur für Studienaufenthalte und Pflichtpraktika gibt, nicht aber für ein freiwilliges Praktikum.
Auch solltest du nicht vergessen, dass du nach dem Auslands-BAföG rechtzeitig wieder einen Folgeantrag beim „alten“ zuständigen BAföG-Amt stellst, wenn du noch weiter studierst nach dem Auslandssemester.
Wie kann ich die Lücke zu meinem Studium in Deutschland finanziell überbrücken?
In manchen Ländern unterscheiden sich die Vorlesungszeiten stark von denen in Deutschland. Aber nur für die Vorlesungs- und anschließenden Prüfungszeiten kannst du das Erasmus-Stipendium bekommen. Geld über die Zeit von Semesterferien bekommen Studentinnen und Studenten nur, wenn die Semesterferien zwischen zwei Vorlesungszeiträumen eines zusammenhängenden Aufenthalts an der ausländischen Hochschule oder Universität liegen.
Das Erasmus-Stipendium finanziert auch nur die Zeit im Ausland. Überbrückungszeiten in Deutschland müssen Studentinnen und Studenten selbst finanzieren. Dabei kann auch BAföG helfen.
Für die Zeit bis zum Beginn der nächsten Vorlesungszeit in Deutschland können berechtigte Studentinnen und Studenten wieder Inlands-BAföG beantragen. Wenn nach der Rückkehr die Übergangszeit maximal vier Monate ist, werden davon zwei Monate Inlands-BAföG vor Beginn des neuen Semesters im Inland gewährt. Ein solcher Antrag zur Überbrückung kann auch vor einem Aufenthalt bis zum Beginn der Vorlesungszeit im Ausland gestellt werden.
Ist eine solche Überbrückung zwischen Vorlesungszeiten an zwei verschiedenen ausländischen Hochschulen oder Universitäten nötig, so ist das Amt für Auslands-BAföG der in der Zukunft liegenden Hochschule oder Uni dafür Ansprechpartner.
Können Studierende mit Erasmus+ während des Auslandsstudiums nebenbei jobben?
Jobben ist auch eine Möglichkeit. Beachten musst du natürlich die Gesetze des Gastlandes – und du solltest nicht vergessen, dass neben Studium, Spracherwerb und dem Aufbau von neuen Kontakten weniger Zeit übrig bleiben kann als Zuhause. Auf das Erasmus-Stipendium hat ein zusätzlicher Verdienst keinen Einfluss.
Erhältst du parallel zum Erasmus-Stipendium Auslands-BAföG gelten Einkünfte aus einem Job als eigenes Einkommen und können wie in Deutschland ab der gesetzlich festgelegten Höhe deinen individuellen Anspruch auf BAföG reduzieren. Beachte noch, dass bei einem Pflichtpraktikum der anrechnungsfreie Betrag beim BAföG geringer ausfällt als beim Einkommen aus einem Job.
Die Freibeträge für das Erasmus-Stipendium und für zusätzliches Einkommen aus einem Job werden unabhängig voneinander betrachtet. Das heißt, sie werden nicht mit einander verrechnet, sondern Studentinnen und Studenten mit Auslands-BAföG können sowohl den Freibetrag fürs Erasmus-Stipendium als auch zusätzlich das Gehalt aus dem Job bis zur gesetzlich festgelegten Höhe behalten.
Stelle am besten einen großzügigen Finanzplan auf, überschlage dein Budget und informiere dich über die lokalen Lebenshaltungskosten. Wenn es nicht für einen erträumten Aufenthalt in Paris oder London reicht, schaue dich nach Alternativen um. Das Studium in einer kleineren und unbekannteren Stadt muss nicht nur den Vorteil haben, dass es günstiger ist.
Ausführliche und auch allgemeine Tipps findest du im Artikel Finanzierung des Auslandsstudium.
Infos und Quellen
Studis Online
DAAD – Nationale Agentur für Erasmus+ in Deutschland DAAD
- Auslandsstudium mit Erasmus+
- Auslandspraktikum mit Erasmus+
- Erasmus-Koodinator:innen an der Hochschule oder Universität
- Erasmus+ Jahresbericht
- Förderfähige Länder 2023
- Finanzrahmen 2018 für Partnerschaftsabkommen
- Förderraten Programmländer 2019
- Förderraten Partnerländer 2019
- Förderraten Programmländer 2018
- Förderraten Partnerländer 2018
- Vorschlag zur Erasmus-Programmgeneration 2021–2027
Studien
- DAAD-IW-Studie 2015: „Hochschulabsolventen mit Auslandserfahrungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt“
- Europäische Kommission: „Studie zur Wirkung von Erasmus“ (22.09.2014)
Erfahrungsbericht
Europäische Kommission
- Erasmus-Programmleitfaden
- Erasmus+ for Higher Education Students and Staff. Frequently Asked Questions
- Infographics package
- Erasmus+ Entfernungrechner
Hinweis der Redaktion:
Dieser Artikel ist erstmals 2016 veröffentlicht worden – das oben angegebene Datum zeigt den Tag der letzten Aktualisierung an.
Wer bekommt das Social Top up?
Das Social Top up soll Personengruppen mit geringeren Chancen bei ihrem Auslandsstudium zusätzlich finanziell unterstützen. Treffen mehrere Fälle zu, gibt es nur einmal den Social Top up. Ebenso wird das Social Top up für Aufenthalte Mit Kind nur einmal ausgezahlt, wenn ein Paar zusammen mit einem gemeinsamen Kind ein Auslandssemester startet und beide Elternteile ein Erasmus-Stipendium erhalten.
Das Social Top up ist mit dem Top up für das Grüne Reisen kombinierbar und wird zusätzlich zur Monatlichen Förderung vergeben.
Stipendiatinnen und Stipendiaten, die mit Kind reisen oder eine Behinderung haben, können zudem zusätzlich entstehende Realkosten, wie zum Beispiel für die Kinderbetreuung im Ausland auf Antrag erstattet bekommen.