Lieber nach China als nach AustralienDie 39 beliebtesten Länder für ein Auslandsstudium
Bei 1000 deutschen Studentinnen und Studenten im Inland weilten 57 im Ausland. Einschließlich Erasmus-Studierenden sind es sogar 65 oder mehr.
1. Entwicklung von Auslandsaufenthalten
Das beliebteste Ziel deutscher Auslandsstudierender bleibt Österreich. Nahezu 18% der deutschen Auslandsstudentinnen und -studenten nahm das Nachbarland an seinen Hochschulen auf. Spanien behält seine Beliebtheit bei deutschen Erasmusstudierenden.
Die Gesamtzahl derer, die sich im betrachteten Studienjahr ganz oder zeitweise zum Studium im Ausland aufgehalten haben, steigt 2015 auf über 137.700. Das ergibt sich aus dem kürzlich erschienen Bericht des statistischen Bundesamtes für 2017. Allerdings werden in diese Zahl für einige Länder die Erasmus-Teilnehmenden nicht mehr mit eingerechnet. Zählt man diese noch hinzu sind es über 157.500. Davon teilen sich die am häufigsten besuchten 10 Länder 78,7% der Auslandstudierenden. Die Zahl der Erasmus-Geförderten stieg für das Studienjahr 2015/16 um 2% auf 31.629.
Die beliebtesten Länder und auffällige Veränderungen
Beliebtes Europa: Verteilung deutscher Auslandsstudierender nach Weltregionen (Quelle: destatis-Bericht 2017); Erasmus-Studierende sind hier nur berücksichtigt, wenn sie im Bericht des Statistischen Bundesamtes bei den Ländern mit in der Zahl der Auslandsstudenten aufgenommen waren.
Im Vergleich zum Vorjahr tut sich auf den ersten Plätzen wenig, welche Österreich, Niederlande, Großbritannien, Schweiz, USA und Frankreich für sich beanspruchen. Im Anschluss hat Spanien wieder vor China aufgeschlossen. China bleibt weiterhin unter den beliebtesten 10 Ländern. Der Großteil von über 81,9 % aller Auslandsstudenten- und studentinnen entscheidet sich für Europa.
Die Türkei erreicht wieder Platz 13. Die Zahlen von Auslandstudierenden für 2015 beruhen allerdings auf einer Schätzung aus 2014. Nur die Zahl der Erasmusstudierenden in der Türkei ist bekannt. Sie stieg zwischen 2014 und 2015 von 2094 auf 2139 Programm-Teilnehmende.
Von 2011 bis 2013 gab es einen starken Anstieg deutscher Auslandsstudierender in der Türkei. 2014 ging diese Zahl zurück. Im Bericht des Statistischen Bundesamtes wurde angemerkt, dass der Grund in einer geänderten Zählweise liegt. Jedoch waren die Gezi-Park-Proteste im Mai 2013 vermutlich auch ein Grund, der viele verunsichert hat. Die aktuell vorliegenden Zahlen stammen aus der Zeit vor dem Putschversuch im Juli 2016 und der starken Veränderung türkischer Politik.
Australien ist seit 2011 in der Beliebtheit als Studienland gefallen und verharrt auf Platz 20. Grund hierfür war der zwischenzeitlich hohe Wechselkurs des Australischen Dollars, worauf manche australische Hochschulen die Studiengebühren reduziert haben. Zudem scheint China eine immer größer werdende Konkurrenz um die äußerst reisefreudigen Studierenden zu werden. Auch wenn China mit 657 weniger deutschen Auslandsstudierenden wieder hinter Spanien rutscht, sichert sich das fernöstliche Land Platz 8 in der Beliebtheit.
Mehr Länder im Bericht
In diesem Jahr tauchen in den Berichten sieben neue Länder auf: Südafrika, Bulgarien, Brasilien, Israel, Litauen, Vereinigte Arabische Emirate und Liechtenstein. Das Statistische Bundesamt wertet die Länder aus, in denen mindestens 125 deutsche Studierende eingeschrieben waren. Länder mit weniger deutschen Studierenden werden nicht einzeln gelistet, aber mit in die Gesamtzahl einbezogen. In vielen Ländern (Österreich, Niederlande u.a) zählt der Staat, in dem die Hochschulzugangsberechtigung erworben wurde.
Die Übersicht ist ausschließlich eine Orientierung. Für einige Länder ist unbekannt, wieviele deutsche Erasmusstudentinnen- und studenten zu den „deutschen Auslandsstudierenden“ gezählt wurden. Bei anderen Ländern floß die Zahl deutscher Erasmusstudierender komplett oder teilweise mit hinein, manchmal wurde sie sogar gesondert erfasst, was dann von uns ergänzt wurde. Außerdem beruhen die Zahlen mancher Länder auf Schätzungen aus 2014 oder früheren Jahren. Gezählt werden sowohl Studentinnen und Studenten, die bis zu einem Jahr eine ausländische Hochschule besuchen als auch jene, die sich während ihrer gesamten Studienzeit im Ausland aufhalten.
2. Aktuelle Statistik: Deutsche Studierende im Ausland
Rang 15/16 | Rang 14/15 | Anteil* | Land | 2015/2016 | 2014/2015 |
1. | (1) | 17,9% | Österreich | 28238 e | 27514 e |
2. | (2) | 13,7% | Niederlande | 21530 ? | 22265 ? |
3. | (3) | 10,7% | Großbritannien | 16827 ex | 18502 ex |
4. | (4) | 9,2% | Schweiz | 14647 | 14783 |
5. | (5) | 6,4% | USA | 10145 | 10193 |
6. | (6) | 6,2% | Frankreich | 9819 ex | 9598 ex |
7. | (8) | 4,9% | Spanien | 7845 e | 7773 e |
8. | (7) | 4,8% | China | 7536 | 8193 |
9. | (9) | 2,8% | Schweden | 4422 ?, s | 4550 ? |
10. | (12) | 2,1% | Italien | 3325 e, s | 3277 e |
11. | (11) | 2,1% | Dänemark | 3316 ?, s | 3316 ? |
12. | (10) | 1,9% | Ungarn | 3106 ? | 3513 e |
13. | (15) | 1,8% | Türkei | 2845 e, s | 2117 ex |
14. | (14) | 1,6% | Norwegen | 2444 ex | 2410 ex |
15. | (14) | 1,5% | Finnland | 2318 e | 2274 e |
16. | (16) | 1,1% | Kanada | 1809 s | 1809 |
17. | (17) | 1,0% | Irland | 1582 e | 1559 e |
18. | (18) | 0,9% | Belgien** | 1486 e | 1194 e |
19. | (19) | 0,9% | Portugal | 1422 | 1310 |
20. | (20) | 0,7% | Australien | 1147 | 1167 |
21. | (22) | 0,7% | Tschechische Republik | 1125 e | 1010 e |
22. | (24) | 0,7% | Polen | 1090 ? | 908 ? |
23. | (21) | 0,6% | Neuseeland | 983 | 1015 |
24. | (25) | 0,6% | Rumänien | 898 ? | 769 ?, s |
25. | (neu) | 0,5% | Südafrika | 862 s | 862 |
26. | (23) | 0,5% | Lettland | 841 ?, s | 841 e |
27. | (neu) | 0,5% | Bulgarien | 790 e | 575 e |
28. | (26) | 0,5% | Japan | 777 | 642 |
29. | (28) | 0,3% | Slowakei | 536 ?, s | 536 |
30. | (27) | 0,3% | Luxemburg | 478 ?, s | 478 |
31. | (31) | 0,2% | Russische Föderation | 376 | 254 |
32. | (neu) | 0,2% | Brasilien | 318 | 340 |
33. | (28) | 0,2% | Griechenland | 307 ?, s | 307 ?, s |
34. | (neu) | 0,1% | Israel | 202 s | 202 s |
35. | (neu) | 0,1% | Litauen | ≤176 | 146 |
36. | (31) | 0,1% | Island | 164 s | 164 |
37. | (neu) | 0,1% | Vereinigte Arabische Emirate | 162 s | 162 |
38. | (neu) | 0,1% | Liechtenstein | 144 ?, s | 144 |
39. | (32) | 0,1% | Vatikanstadt | 142 s | 142 |
Hinweise zur Tabelle
Das statistische Bundesamt weist darauf hin, dass die Zahlen der Auslandsstudierenden auf Grund verschiedener Erhebungen und Zeitpunkte nicht genau vergleichbar sind. Die „Rangfolge“ und auch die Zahlen an sich sind also nur eine Tendenz, aber nicht zwangsläufig genau. Sofern die Zahlen der ERASMUS-Studierenden gesondert gelistet wurden, haben wir sie zur Zahl der „anderen Auslandsstudierenden" addiert. Das Bundesamt hat dagegen die Zahlen für ERASMUS bei manchen Ländern nur gesondert aufgelistet (in anderen waren die ERASMUS-Zahlen jedoch wahrscheinlich schon dabei) – je nach dem, was das befragte Land geliefert hatte. Somit sieht unsere Tabelle und Rangfolge ein wenig anders aus als die des Bundesamtes.
Quelle ist die Publikation Broschüre des Statistischen Bundesamt: Deutsche Studierende im Ausland – Statistischer Überblick 2015, Ausgabe 2017, erschienen 8.3.2018.
+e/ex/? In den meisten europäischen Ländern waren in den Zahlen des Statistischen Bundesamtes die deutschen ERASMUS-Studierenden eingearbeitet. Bei einigen jedoch nicht, dort haben wir die extra ausgewiesenen Zahlen selbst dazugerechnet und dies mit „e" gekennzeichnet. In einigen Ländern war nur ein Teil der ERASMUS Studierenden in den Gesamtzahlen enthalten und dieser Teil auch genau bekannt, auch hier haben wir die restlichen ERASMUS Studierenden dazugezählt (Kennzeichnung ex). Daher sieht die Tabelle auch anders aus, als die des Statistischen Bundesamtes. Bei einigen Ländern ist nicht bekannt, ob die ERASMUS-Zahlen eingearbeitet sind, wir haben diese Zahlen dann so belassen und mit einem „?" gekennzeichnet.
s Für einige Länder lagen nur Schätzungen (beruhend auf den Vorjahren) vor, die Zahlen sind dann mit einem „s" gekennzeichnet.
Länder mit grünen Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um ungefähr mehr als 10% gestiegen sind, wohingegen Länder mit roten Zahlen um mehr als ca. 10% gesunken sind.
≤ In diesem Land lag die Zahl vom DAAD registrierter Erasmusstudenten- und studentinnen höher als die von der Eurostat-Datenbank registrierten. Es ist jedoch unklar, ob und wieviele Erasmus-Teilnehmer bereits in den Eurostat-Zahlen enthalten sind. Für Litauen können es aber maximal 385 deutsche Auslandsstudierende gewesen sein.
* Zu den 137.700 deutschen Studierenden im Ausland, die das Statistische Bundesamt angibt, kommen noch 19.813 Erasmusstudenten- und studentinnen hinzu von denen klar ist, dass sie in den Datenbanken der Länder nicht mit aufgenommen waren. Der Anteil der Auslandstudierenden berechnet sich aus dieser Summe von 157.513. Die Anteile unterscheiden sich deshalb von denen des Statistischen Bundesamtes.
** Die belgischen Zahlen beinhalten nur beim ERASMUS-Programm alle Studierende – beim Rest werden jedoch nur der flämische Teil berücksichtigt.
3. Auslandsmobilität der deutschen Studierenden bleibt hoch
Zur Mobilität bereit: Relation deutscher Studierender in In- und Ausland (Quelle: destatis-Bericht 2017); Erasmus-Studierende sind hier nur berücksichtigt, wenn sie im Bericht des Statistischen Bundesamtes bei den Ländern mit in der Zahl der Auslandsstudenten aufgenommen waren.
Die absolute Gesamtzahl, derjenigen, die ins Ausland gehen, ist diesmal um 700 gestiegen. Im aktuellen Bericht lag sie bei 137.000. Der relative Anteil zu inländischen Studierenden bleibt gleich. Während 1000 deutsche Studentinnen und Studenten 2015 an inländischen Hochschulen studierten, orientierten sich 57 im Ausland.
Ergänzt man die im Bericht des Statistischen Bundesamtes angegebenen 137.700 um die ausdrücklich nicht mit gezählten Erasmusstudenten und -studentinnen waren es sogar mindestens 157.513. Die Zahl liegt höher, weil bei einigen Ländern unklar ist, wieviele Erasmusteilnehmer in der Zählung (nicht) enthalten sind. Je 1000 Inländer studierten dann 65 oder mehr 2015 im Ausland. Bei der Statistik ist noch zu bemerken, dass manche Studierende nur ein Semester ins Ausland gehen. Es bleibt also unklar, ob diese dann bei der Grundlage eines ganzen Jahres auch im Inland nochmal mitgezählt wurden.
Von 2002 bis 2010 gab es einen Anstieg von 34 auf 66 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen je 1000 Studenten und Studentinnen im Inland. Danach sank dieser Anteil wieder. 2013 und 2014 sind es konstant 58 gewesen.
Der Grund in der nur scheinbar gesunkenen Auslandsmobilität liegt auf Nachfrage vom
4. Auslandsstudierende nach Fachgruppen
NC-Flüchtlinge bei Medizin
Das berüchtigte Bild einer großen Masse deutscher Medizinstudierender im Ausland bestätigen die Zahlen teilweise. Wie auch in den letzten Jahren kann man ablesen, dass manche Länder Hotspots für alternative Medizinstudienplätze ohne Numerus Clausus sind. Besonders beliebt ist Ungarn. In das EU-Land zog es 3232 deutsche Studierende von denen 2147 (66,4%) in „Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften“ eingeschrieben waren. In Tschechien liegt das Interesse deutscher Studierender mit 58,9% ebenfalls primär in diesem Bereich. Allerdings sind es hier nur 386 deutsche Studierende gewesen, die an „Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften“ interessiert waren.
Viele Humanmediziner/Gesundheitswissenschaftler nahm auch Österreich auf. 2015/2016 waren es 2813 aus Deutschland kommende Studenten und Studentinnen, 666 mehr als Ungarn 2016/2017 an seinen Hochschulen in diesem Bereich anwarb. Ansonsten sind noch Niederlande (1.458), Großbritannien (1.385) und die Schweiz (1.085) von größerer Bedeutung in der medizinischen Ausbildung. Ungarn und Österreich werden auch gern von Tiermedizinstudierenden aufgesucht.
Studierende der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften oft im Ausland
Deutsche Studierende in In- und Ausland nach Fachgruppen (Quelle: destatis-Bericht 2017). Der Anteil der fächerübergreifender Studierender und jener ohne Angaben, wurde hier nicht mit aufgenommen. Im Inland beträgt er 0,1%, im Ausland 8,8%. Erasmus-Studierende sind hier nur berücksichtigt, wenn sie im Bericht des Statistischen Bundesamtes bei den Ländern mit in der Zahl der Auslandsstudenten aufgenommen waren.
Besonderes Interesse wecken im Ausland die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie sind Schwerpunkt in 18 der 24 mit Fachgruppen erfassten Länder. Von 123.292 Studierenden widmeten sich 53.476 (43,3%) dieser Fachrichtung. Im Inland sind es 12,1% weniger, die – gemessen an der Gesamtstudierendenzahl – in dieser Fachgruppe studieren. Spitzenreiter ist Niederlande mit 12.708 Studis, dann folgen Österreich (11.958), Großbritannien (8.085), Schweiz (5.999), die Vereinigten Staaten (3.918), Frankreich (1.937), Schweden (1.350), Spanien (1.262) und Dänemark (1.187).
Das erhöhte Interesse scheint in den Rechts- und Sozialwissenschaften zu liegen. Denn der sich in der Gruppe befindliche Anteil an Wirtschaftswissenschaften, ist dem im Inland fast gleich. Während im Ausland 20% der deutschen Studierenden die Wirtschaftswissenschaften wählen sind es im Inland 19,1%.
Wirtschaftswissenschaften werden besonders gern in den Niederlanden (7467 Studis) studiert. Von den Studierenden, die Australien aufsuchen, entscheidet sich fast die Hälfte (47,4 %) für ein wirtschaftswissenschaftliches Fach. Da die Zahl der Auslandstudierenden in Australien aber deutlich niedriger ist, sind es nur 544 wirtschaftswissenschaftlich Interessierte gewesen. Wenig Interesse an den Wirtschaftswissenschaften findet sich in Österreich (5,6 % der im Land eingeschriebenen Studis).
Die weniger Auslands-affinen Fachbereiche
In Frankreich entscheidet sich beinah die Hälfte (47,4 %) der Auslandsstudierenden für Sprach-, Kulturwissenschaften oder Sport. Mit 2846 Studenten und Studentinnen in diesem Bereich wird Frankreich nur noch von Österreich (3576 Studis) überholt, dem am meisten von Auslandstudierenden aus Deutschland aufgesuchten Land. Hier entscheiden sich aber nur 13% für diese Studienrichtung. Die Wahl auf Sprach-, Kulturwissenschaften oder Sport fällt häufig noch in der Türkei (31,7%), Island (30,5 %) und Norwegen (22,8 %). Insgesamt bleiben Studenten und Studentinnen dieser Fachrichtung aber lieber im Inland.
Ingenieurwissenschaftler sowie Naturwissenschaftler suchen ebenfalls seltener das Ausland auf. Während sich 2016/2017 im Inland jeweils 18,6% der Studierenden in diesen Fachrichtung einschrieben, interessierten nur 8,5% (IW) und 11,8% (NW) der Auslandstudierenden diese Fachrichtung. Kunststudierende sind reisefreudiger. Gern besucht wurden von ihnen Kanada Italien, Finnland und Irland.
Welche Fächer die Studierenden in China belegt haben, weiß man leider nicht, da hierzu leider keine Daten geliefert wurden. Infos zu Fachrichtungen gibt es nur zu 24 der 39 Länder.
5. Lust auf ein Auslandsstudium?
Ein Auslandssemester kann eine interessante und wichtige Erfahrung sein. Man sollte sich dennoch nicht nur wegen des (vermeintlichen) Drucks von außen dazu entschließen, sondern vor allem, wenn man selbst Interesse daran hat. Ziele zur Auswahl gibt es mehr als genug, es muss nicht eines der „Standard-Länder“ sein. So taucht in der letzten Statistik nur China vom asiatischen Kontinent auf – obwohl dies sicher eine für die Zukunft interessante Region ist.
Länder aus Afrika sind in der Statistik auch kaum vertreten, was nicht heißt, dass es nicht auch dort attraktive Ziele gäbe. Sicherlich ist die Organisation eines Auslandsaufenthalts in einem bisher aus Deutschland wenig angesteuerten Land schwieriger, aber mit guter Vorbereitung trotzdem möglich – und evt. ein „Alleinstellungsmerkmal“ bei späteren Job-Bewerbungen.
An der Finanzierung muss ein Auslandsstudium nicht scheitern
Rechtzeitige Planung und ausführliches informieren sind jedoch unbedingt empfehlenswert. So gibt es für BAföG-EmpfängerInnen je nach Land Aufschläge, die Reisekosten und u.U. die Studiengebühren. Selbst wer im Inland kein BAföG bekommt, kann – wenn die Eltern nicht sehr viel verdienen – zumindest einen Teilzuschuss über das BAföG erhalten (siehe für Details den Artikel zum Auslands-BAföG).
Darüber hinaus gibt es andere spezielle Förderprogramme, das bekannteste – auf Europa beschränkte – dürfte das 1987 gegründete ERASMUS-Programm sein, welches letztes Jahr seinen 30. Geburtstag feierte. Mit dem Programm soll der Studierendenaustausch im Rahmen von Abkommen der teilnehmenden Hochschulen gefördert werden.
Eine weitere Fördermöglichkeit ist das Programm zur Steigerung der Mobilität von deutschen Studierenden (PROMOS) des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD). Es ersetzt das frühere Free Mover-Programm, soll aber ebenso Studierende fördern, die ihr Auslandsstudium unabhängig von Kooperationsverträgen der eigenen Hochschule organisieren. Es lohnt sich in jedem Fall, beim International Office (manchmal auch Akademisches Auslandsamt) der eigenen Hochschule nachzufragen und natürlich bei StudienkollegInnen oder der Fachschaft. PROMOS-Förderungen können nur über die Hochschule verteilt werden. (ki)
Quelle und weitere Artikel auf Studis Online
- Broschüre des Statistischen Bundesamt: Deutsche Studierende im Ausland – Statistischer Überblick 2015, Ausgabe 2017
- Checkliste Auslandsstudium
- Tipps zur Finanzierung
- Bereich Auslandsstudium bei Studis Online (mit ausführlichen Länderinfos zu über zwanzig Ländern)
- Mit Erasmus im Ausland studieren (mit Hinweisen zum Programm und zur Bewerbung)
- Auslands-BAföG für Studierende