Lehre gehört dazuWas genau ist ein:e Dozent:in?
Der Begriff Dozentin bzw. Dozent wird einerseits für Lehrende an Hochschule, aber andererseits auch für Lehrende an anderen Bildungseinrichtungen für Erwachsene verwendet. Sie unterrichten dort in verschiedenen Formen, z. B. in Vorlesungen, Seminaren oder Workshops.
An Hochschulen gibt es verschiedene Arten von Dozent:innen, hier eine grobe Einteilung:
Professor:innen sind die höchsten akademischen Grade. Sie haben eine Professur an einer Hochschule inne und führen Lehre und Forschung durch. In der Regel haben sie einen Lehrstuhl inne, was bedeutet, dass sie über Mitarbeiter:innen verfügen und weitere Ressourcen der Hochschule nutzen können.
Privatdozent:innen sind Wissenschaftler:innen, die eine Habilitation abgeschlossen und neben Lehrbefähigung auch die Lehrbefugnis haben. Um ihre Lehrbefugnis zu behalten, müssen sie regelmäßig Lehrveranstaltungen durchführen – unter Umständen sogar ohne Vergütung. Sie können, müssen aber nicht an der Hochschule angestellt sein.
Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen sind Personen, die an einer Hochschule angestellt und wissenschaftlich tätig sind, meist an einem Lehrstuhl. Oft arbeiten sie noch an ihrer Promotion (sie werden dann als Doktoranden bezeichnet), es gibt aber auch solche, die bereits promoviert sind. Sie unterstützen Professor:innen bei ihren Forschungsarbeiten, aber eben auch im Bereich der Lehre.
Lehrbeauftragte übernehmen an einer Hochschule Lehraufträge, in der Regel ohne an ihr angestellt oder gar verbeamtet zu sein. Es entspricht also mehr einer freien Mitarbeit. Lehrbeauftragte können Wissenschaftler:innen, Berufstätige oder andere Personen sein, die über Fachwissen in einem bestimmten Bereich verfügen. In der Regel übernimmt ein:e Lehrbeauftragte:r nur wenige Veranstaltungen und ist daher nur wenige Stunden pro Woche an der Hochschule. Manchmal wird die Arbeit sogar unentgeltlich geleistet, um auf diese Weise (universitäre) Lehrerfahrung zu sammeln. Diese ist wichtig, um die Chancen auf eine Festanstellung oder eine Berufung auf eine Professur zu erhöhen.
Es gibt auch noch den Begriff „Gastdozent“, der vor allem die Tatsache betont, dass die jeweilige Person an der Hochschule nur für eine gewisse Zeit als Gast Lehre ausüben wird. Es kann sich ansonsten um jede Art von Dozent wie oben aufgelistet handeln.
Was verdient ein:e Dozent:in?
Wie gerade erläutert, ist Dozent ein sehr allgemeiner Begriff. Von daher ist die Gehaltsspanne enorm.
Wie oben schon kurz erwähnt: Als Privatdozent:in kann es im ungünstigsten Fall sein, dass zumindest zeitweise unentgeltlich Lehrtätigkeit erbracht wird, um den Status zu halten und in der Hoffnung auf eine Professur. Hier wäre das Gehalt als Dozent:in dann tatsächlich 0 Euro (und müsste durch andere Tätigkeiten erzielt werden oder durch Ersparnisse …).
Dagegen kann ein:e W3-Professor:in schon als Festgehalt mit ca. 7.000 € brutto im Monat rechnen. Dazu kann es diverse Zulagen geben.So gibt es Berufungs- und Bleibe-Leistungsbezüge, wenn eine Hochschule einen Professor oder eine Professorin unbedingt zu sich holen will. Sie sind frei verhandelbar. Da der Prof-Status mit der Verbeamtung einhergeht, ist das Einkommen netto deutlich höher als bei abhängiger Beschäftigung oder Selbständigkeit, da Beamten deutlich weniger Sozialabgaben haben. Noch deutlich mehr Einkünfte können einige Profs – allerdings eher nur in einigen Fachbereichen – durch Nebentätigkeiten erzielen.
Vor der W3-Besoldung steht aber die Stufe W2 und – inzwischen immer öfter – die W1 als Junior-Professor:in. Letztere Stufe soll im Grunde auch den Status von Privat-Dozent:innen vermeiden oder zumindest verkürzen.