StudierendenzahlenMehr Erstsemester vor allem ohne Studiengebühren
Insgesamt ist die Studienanfängerquote, das heißt der Anteil der Studienanfänger und ?anfängerinnen an der gleichaltrigen Bevölkerung, im Studienjahr 2007 immerhin mal wieder gestiegen. Sie liegt nun bei 36,6%, aber immer noch über 2% unter dem Höchststand von 2003 (38,9%).
Interessant sind die Veränderungen der Studienanfängerzahlen bezogen auf die einzelnen Bundesländer. Im Bundesdurchschnitt gibt es 3,8% mehr StudienanfängerInnen. Unter diesem Schnitt liegen ausschließlich Bundesländer mit Studiengebühren. Das Saarland mit -3,1% liegt dabei am schlechtesten, gefolgt von Baden-Württemberg mit -2,2% und Hessen mit 0,4%. Bayern mit plus 1,7% und Nordrhein-Westfalen mit 2,3% bleiben auch unter dem Bundesdurchschnitt. Nur Hamburg konnte mit 5% mehr StudienanfängerInnen als einziges allgemeine Studiengebühren erhebende Land eines ohne Studiengebühren übertrumpfen (Mecklenburg-Vorpommern wies nur eine Steigerung um 4,7% auf). Verglichen mit den anderen Stadtstaaten Berlin und Bremen ist das Ergebnis von Hamburg trotzdem nicht herausragend. Berlin konnte 11,8% mehr StudienanfängerInnen begrüßen, Bremen sogar 13,5%.
BMBF erwähnt Studiengebühren mit keinem Wort
In der Presseerklärung des BMBFs zu den Studierendenzahlen werden Studiengebühren mit keinem Wort erwähnt, obwohl selbst das an sich neutrale Statistische Bundesamt darauf hingewiesen hat. Bildungsministerin Schavan, seit langem Studiengebühren-Befürworterin, will diesen Zusammenhang wohl weiterhin nicht einsehen.
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) sieht im Rückgang der Studierendenzahlen (die Gesamtzahl der Studierenden ist um knapp 30.000 im Vergleich zum Vorjahr gesunken) vor allem die Auswirkungen von Studiengebühren und gestiegenen Zulassungsbeschränkungen.
Die wichtigsten Zahlen der letzten 12 Jahre
Zeitraum | Studierende | AnfängerInnen | Quote1 |
1995 | 1.857.906 | 262.407 | 26,8% |
1996 | 1.838.099 | 267.469 | 28,1% |
1997 | 1.824.107 | 267.445 | 28,5% |
1998 | 1.801.233 | 272.473 | 29,2% |
1999 | 1.773.956 | 291.447 | 31,3% |
2000 | 1.799.338 | 314.956 | 33,5% |
2001 | 1.868.666 | 344.830 | 36,1% |
2002 | 1.939.233 | 358.946 | 37,1% |
2003 | 2.019.831 | 377.504 | 38,9% |
2004 | 1.963.598 | 358.870 | 37,1% |
2005 | 1.986.106 | 356.076 | 37,0% |
2006 | 1.979.445 | 344.967 | 35,7% |
20072 | 1.949.569 | 358.217 | 36,6% |
Hinweis/Fußnote
1 StudienanfängerInnenquote - gemeint ist der Anteil der StudienanfängerInnen an der gleichaltrigen Bevölkerung
2 Vorläufige Ergebnisse
Quellen und weiteres zum Thema
- 4% mehr Studienanfänger im Studienjahr 2007 (Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes)
- Knapp 4 Prozent mehr Studienanfänger an deutschen Hochschulen (BMBF-Pressemitteilung, 12.12.2007)
- Studierendenzahlen gesunken (fzs-Pressemitteilung, 12.12.2007)
- Deutsches Studentenwerk: Viel mehr Erstsemester möglich! (Pressemitteilung des DSW, 12.12.2007)
- Weniger Erstsemester "dank" Studiengebühren? (Artikel von Studis Online zu den Studienanfängerzahlen 2006)