Die Ranking-WocheZEIT/CHE-Hochschulranking 2007
Das CHE-Ranking ist sehr umfangreich. Daher können die einzelnen Studienfächer nur alle drei Jahre erhoben werden. Die folgende Tabelle gibt darüber Überblick. Zu den 2007 (oder eigentlich ja 2006/2007 – die Datenerfassung dauert ja ihre Zeit) mit neuen Daten erfassten Fächern ist am Ende des Artikels eine kurze Zusammenfassung zu finden.
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Was man bedenken sollte
Ausgewählte Ergebnisse
Fach | Stand | FH1 | LA2 | A, CH3 |
Anglistik/Amerikanistik | 2007 | - | LA | A |
Architektur | 2007 | FH | - | A,CH |
Bauingenieurwesen | 2007 | FH | - | A,CH |
BWL/ | 2005 | FH | - | A,CH |
Biologie | 2006 | - | - | A,CH |
Chemie | 2006 | - | - | A,CH |
Elektro- und Informationstechnik | 2007 | FH | - | A,CH |
Erziehungswissenschaft | 2007 | - | - | - |
Geografie | 2006 | - | LA | A,CH |
Geowissenschaften | 2006 | - | - | A,CH |
Germanistik | 2007 | - | LA | A |
Geschichte | 2007 | - | LA | A |
Informatik/Wirtschaftsinformatik | 2006/2005 | FH | - | A,CH |
Jura/Wirtschaftsrecht | 2005 | FH | - | A,CH |
Maschinenbau | 2007 | FH | - | A,CH |
Mathematik | 2006 | - | - | A,CH |
Medien-/Kommunikationswiss./ | 2005 | FH | - | - |
Medizin | 2006 | - | - | CH |
Pflege (FH) | 2006 | FH | - | - |
Pharmazie | 2006 | - | - | A,CH |
Physik | 2006 | - | - | A,CH |
Politik-/ | 2005 | - | - | A |
Psychologie | 2007 | - | - | A |
Romanistik | 2007 | - | - | A |
Soziale Arbeit | 2005 | FH | - | - |
Soziologie/ | 2005 | - | - | A |
Verfahrenstechnik/ | 2007 | FH | - | - |
VWL/ | 2005 | - | - | A,CH |
Wirtschaftsingenieurwesen | 2005 | FH | - | - |
Zahnmedizin | 2006 | CH | - | - |
2 Falls eine gesonderte Auswertung für das Lehramtsstudium vorhanden ist, steht ein "LA" in der entsprechenden Zeile.
3 A=Österreich, CH=Schweiz - wenn diese Kürzel hinter einem Fach aufgeführt sind, enthält das CHE-Ranking auch einige Unis aus diesen Ländern. Fachhochschulen und Lehramtsstudiengänge sind aber grundsätzlich nur aus Deutschland im Ranking.
Was man bedenken sollte
Das Rankings des CHE ist vermutlich das umfassendste bezogen auf Hochschulen in Deutschland (bei einigen Fächern werden sogar noch Hochschulen in Österreich und der Schweiz betrachtet). Rankings – egal wie umfassend – sind aber trotzdem immer nur eine Möglichkeit, die Welt zu sehen. Sehr entscheidend kommt es auf die Parameter an, die gemessen werden und oft noch mehr auf ihre Gewichtung. Darüber sollte sich jedeR eigene Gedanken machen. Im folgenden einige Hinweise, die besonders beim CHE-Ranking zu bedenken sind, fast immer aber auch bei anderen Hochschul-Rankings.
Nicht wirklich aktuell
Rankings hinken prinzipbedingt der realen Situation hinterher. Bis die Daten erhoben und ausgewertet sind, vergeht Zeit. Dazu kommt, dass beispielsweise der "Ruf" einer Hochschule (wenn bspw. ProfessorInnen dazu befragt werden) sich nur langsam ändert und teilweise auf Leistungen beruht, die für aktuell Studierende kaum noch relevant sind.
Normalerweise mahlen die Mühlen der Hochschulen trotzdem relativ langsam, so dass der Zeitverzug eines Rankings keine so große Rolle spielen würde. Durch die aktuelle Umstellung der Studiengänge von Diplom, Magister und teilweise Staatsexamen auf Bachelor/Master ist das allerdings weniger der Fall. Beziehen sich Ergebnisse des Rankings auf einen früheren Diplomstudiengang (z.B. bei der Zufriedenheit der Studierenden), so könnte die aktuelle Situation bei einem Bachelor-Studium doch deutlich anders sein.
Schwieriges Studierendenurteil
Grundsätzlich sollte die Stimme der Studierenden immer gehört werden, wenn es darum geht, Verbesserungen bei einem Studiengang zu erreichen. Ein Urteil nur von ProfessorInnen oder Personalerverantwortlichen (letzteres nicht im CHE- aber in manch anderem Ranking wie z.B. in denen von FOCUS oder karriere) hat die Lehrqualität oft zu wenig im Blick. Insofern gehört ihre Stimme auch in ein Ranking.
Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass die meisten Studierenden – gerade in den unteren Semestern – keinen wirklichen Vergleich haben. Ihr Urteil beruht zum Teil auch auf den Erwartungen, die sie vorher hatten. Somit kann eine durchaus gute Hochschule, die aber auch sehr hohe Erwartungen geweckt hat, schlechter abschneiden als eine durchschnittliche, bei der die Studierenden gar nichts besonderes erwartet hatten.
Ebenso kann es den Effekt geben, dass – sofern es nicht deutliche Mängel gibt – Studierende an in der Öffentlichkeit als gut angesehenen Unis dies einfach bestätigen. Man will ja nicht unbedingt die eigene Hochschule schlecht machen ...
Schließlich ist gerade bei kleineren Fächern die Frage, ob wirklich eine repräsentative Zahl von Studierenden befragt werden konnte. Nicht nur aus dem jeweiligen Fach, sie sollten auch aus verschiedenen Semestern sein. Denn würden nur Studierende eines Semesters urteilen, könnte das Urteil durch besonders gute / schlechte Lehrende verfälscht werden, die ja – gerade bei größeren Fächern – jedes Jahr wechseln und somit für nachfolgende Studierende gerade nicht wieder "dran sind mit Vorlesungen".
An einigen Stellen war die Datenlage wohl wirklich zu dünn – in den Listen sind gelegentlich graue Punkte zu finden, wenn den Machern des Rankings die Zahl zu gering war. Ob sie bei Wertungen tatsächlich ausreichend hoch und von Studierenden unterschiedlicher Semester war – das bleibt im Dunkel.
Profilbildung vs. Ranking
Gerade das CHE, von dem das Ranking erstellt wurde, befördert die sogenannte Profilbildung von Hochschulen, aber auch einzelnen Studienfächern. Die Hochschulen sollen sich nach Ansicht des CHE auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und ihre Angebote unterscheidbar zu denen anderer Hochschulen machen. Das widerspricht teilweise dem Ansatz eines Rankings - denn dieses versucht ja gerade, allgemeine Parameter zu vergleichen.
Spezielle Studieninhalte, die eine Hochschule auszeichnen könnten, können dabei prinzipbedingt in einem Ranking nicht gewürdigt werden. Es bleibt also weiterhin Aufgabe der/des Einzelnen, sich über die Angebote verschiedener Hochschulen zu informieren und ein Ranking nur als ein Anhaltspunkt heranzuziehen.
Was das CHE sonst noch macht
Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) wird gemeinsam von Bertelsmannstiftung und Hochschulrektorenkonferenz getragen. Beseelt ist es von der Idee, Hochschulen zu Unternehmen und Bildung zu einer Ware zu machen. Deshalb ist das CHE traditionell für Studiengebühren und scheut für ihre Durchsetzung auch vor fragwürdigen Methoden nicht zurück. Siehe z.B. den Artikel Studierende nur manipuliert für Studiengebühren vom Dezember 2003.
Ein weiteres Steckenpferd des CHEs sind die Leitungsstrukturen der Hochschulen, die es ebenfalls wie in einem Unternehmen gestalten will. Das bedeutet aber auch, dass die schon bisher nur mangelhafte demokratische Selbstverwaltung der Hochschulen vollkommen zerstört wird und Studierende (aber auch ProfessorInnen) noch weniger Mitsprache bei der Entwicklung der jeweiligen Hochschule haben sollen. Die Beziehung zwischen Studierenden und Hochschule soll die zwischen einem Kunden und einer Firma sein, demokratische Mitsprache sieht das CHE nicht als notwendig an – der Kunde wird anhand von Rankings schon die richtige Wahl treffen ...
Ausgewählte Ergebnisse
Im Folgenden haben wir zu den Fächern, deren Daten neu erhoben wurden, einige öffentliche Unis aufgelistet, die im Studierendenurteil ("Studiensituation insgesamt") und möglichst vielen anderen Punkten gut abgeschnitten haben – und nirgendwo unter den schlechteren. Sofern kein Punkt im Mittelfeld lag, haben nichts extra erwähnt.
Nicht berücksichtigt haben wir Fachhochschulen, private Universitäten sowie die Universitäten aus Österreich und der Schweiz. Die Hochschulen sind alphabetisch aufgelistet, ihre Reihenfolge stellt also keine Wertung dar. Die "Schwächen" laut Ranking sind in Klammern aufgeführt. Zu den Fächern, die 2005 bzw. 2006 bewertet wurden, gibt es entsprechende Listen in unseren Artikeln von damals – siehe Quellen und weitere Hintergründe am Ende dieses Artikels.
Die ausführlichen Daten (inkl. der Fachhochschulen) finden sich im Internetangebot von CHE und ZEIT. Dort kann man auch eigene Gewichtungen vornehmen – was schon mal besser ist. Trotzdem immer daran denken, dass trotzdem das Ranking immer noch begrenzt bleibt auf vorgegebene Kriterien und mögliche Erhebungsfehler.
Anglistik/Amerkanistik
Uni Augsburg (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Freiburg
LMU München (bei Bibliotheksausstattung im Mittelfeld)
Lehramt Anglistik
Uni Eichstätt-Ingolstadt
Uni Freiburg
Uni Heidelberg
Uni Mannheim
Uni Tübingen
Architektur
Uni Hannover (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Stuttgart (bei Studienorganisation im Mittelfeld)
Uni Wuppertal (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Bauingenieruwesen
Uni Karlsruhe
TU Braunschweig (bei Betreuung und Forschungsreputation im Mittelfeld, bei Laborausstattung keine Angaben)
Elektro- und Informationstechnik
Uni Karlsruhe
TU Braunschweig (bei Betreuung, Laborausstattung und Forschungsreputation im Mittelfeld)
TU München (bei Betreuung, Laborausstattung und Forschungsgeldern im Mittelfeld)
Uni Ulm (bei Betreuung, Forschungsgeldern und Forschungsreputation im Mittelfeld)
Erziehungswissenschaft
FU Berlin (bei Betreuung im Mittelfeld)
Uni Bielefeld (bei Betreuung im Mittelfeld)
Uni Oldenburg (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Germanistik
Uni Bamberg (bei Bibliotheksausstattung und Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Freiburg (bei Betreuung und Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Göttingen (bei Betreuung und Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Tübingen
Lehramt Germanistik
Uni Bamberg
Uni Eichstätt-Ingolstadt
Uni Göttingen
Uni Oldenburg
Uni Tübingen
Uni Vechta
Geschichte
Uni Freiburg
Uni Tübingen
LMU München (bei Betreuung im Mittelfeld)
Uni Kiel (bei Forschungsgeldern und Forschungsreputation im Mittelfeld)
Lehramt Geschichte
Uni Freiburg
Uni Mannheim
Uni Tübingen
Maschinenbau
TU Clausthal (bei Forschungsgeldern und Forschungsreputation im Mittelfeld)
TU Darmstadt (bei Laborausstattung im Mittelfeld)
TU Bergakademie Freiberg (bei Forschungsgeldern und Forschungsreputation im Mittelfeld)
TU Kaiserslautern (bei Forschungsgeldern und Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Magdeburg (bei Forschungsgeldern und Forschungsreputation im Mittelfeld)
Psychologie
TU Dresden (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Freiburg (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Heidelberg (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Uni Marburg (bei Forschungsreputation im Mittelfeld)
Romanistik
Dieses Fach wurde im aktuellen Ranking erstmals bewertet. Offenbar gab es dabei noch Probleme mit der Datenerhebung, an vielen Stellen lagen für eine Bewertung nicht genügend Daten vor. Daher erwähnen wir hier keine Hochschule.
Quellen und weitere Hintergründe
- Allgemeine Hinweise zu Unirankings und Links zu aktuellen Artikeln über Rankings
- CHE-Ranking im Internet
- ZEIT/CHE-Uniranking 2006 (Artikel bei Studis Online, 04.05.2006)
- Uniranking und Studienführer der ZEIT geCHEckt (Artikel zum CHE-Ranking 2005 bei Studis Online, 20.05.2005)
- Studierende nur manipuliert für Studiengebühren (Artikel bei Studis Online zu einer Studie des CHE, 19.12.2003)
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